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News: Vergreister Schulalltag

Lehrer schwören auf Papier

Michael Nickles / 31 Antworten / Flachansicht Nickles
(Foto: Pixabay)

(Originalmitteilung) Wohin geht die nächste Klassenfahrt? Worum geht’s in der Projektwoche? Warum werden die Hausaufgaben regelmäßig vergessen? Wenn Lehrerinnen und Lehrer mit Eltern kommunizieren, steht Papier hoch im Kurs.

Mehr als die Hälfte der Lehrkräfte schickt Briefe mit nach Hause (54 Prozent). Nur knapp davor kommt die E-Mail (62 Prozent) als Kommunikationsmittel der Wahl.

Ähnlich populär wie Briefe sind Telefonanrufe (53 Prozent). Moderne digitale Kommunikationsmittel bleiben dagegen häufig außen vor: Nicht einmal jeder vierte Lehrer setzt auf Messenger-Dienste wie Threema, Telegram, Signal oder Whatsapp (23 Prozent). Spezielle Online-Plattformen oder Apps wie Moodle oder itslearning werden sogar nur von jedem achten Lehrer eingesetzt (12 Prozent), um mit den Eltern zu kommunizieren.

Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von mehr als 500 Lehrerinnen und Lehrern im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. Das Alter der Lehrkräfte spielt bei der Wahl des Kommunikationsmittels eine Rolle, aber keine entscheidende. Zwar nehmen Pädagoginnen und Pädagogen bis 30 Jahre lieber auf digitalem Weg Kontakt auf, wie per E-Mail (74 Prozent), Messenger (30 Prozent) und spezielle Online-Plattformen oder Apps (13 Prozent).

Aber auch diese jungen Lehrerinnen und Lehrer greifen sehr gerne und häufig zum Brief (42 Prozent). „Der Schulalltag hat sich in den vergangenen Jahrzehnten kaum verändert. Kinder und Jugendliche lernen heute ähnlich wie vor 50 Jahren“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Auch bei der Kommunikation zwischen Lehrkräften und Eltern dominieren klassische Kommunikationsmittel wie Brief und Anruf.

Dabei können digitale Medien nicht nur Papier, sondern auch Zeit, Nerven und Geld sparen. Nachrichten im Klassenchat sind schnell getippt, ermöglichen direktes Feedback und einen Austausch auch unter den Eltern.“ Oftmals scheitere das gar nicht an den Lehrkräften selbst, sondern an den Rahmenbedingungen. „An den meisten Schulen wird digitale Kommunikation erschwert. Alle Lehrerinnen und Lehrer sollten mit dienstlichen E-Mail-Adressen ausgestattet werden und die Möglichkeit erhalten, einfach und direkt digital zu kommunizieren, etwa über Smartphone-Apps.“

Bitkom setzt sich für den flächendeckenden Ausbau deutscher Schulen zu Smart Schools mit digitaler Infrastruktur, digitalen Curricula, entsprechend angepassten pädagogischen Konzepten und digitalkompetenten Lehrerinnen und Lehrern ein. Derzeit gibt es bundesweit 41 Smart Schools. Weitere Informationen unter www.smart-school.de.

Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 503 Lehrer der Sekundarstufe I an Hauptschulen, Schulen mit mehreren Bildungsgängen, Realschulen, Gymnasien, Gesamtschulen und Waldorfschulen telefonisch befragt. Die Befragung ist repräsentativ. Die Fragestellung lautete: „Welche Möglichkeiten nutzen Sie, um mit Ihren Schülern bzw. deren Eltern außerhalb des Unterrichts und außerhalb der Sprechzeiten zu kommunizieren?“.

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hjb andy11 „Ich bin so dicht an diesem Geschehen als Opa dran wie man nur sein kann. Schulen und Lehrer haben wahrlich andere Probleme ...“
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Ehrlich gesagt hab ich dieses papierlos Geseier langsam satt.

Moin Andy,

das geht mir ganz genau so! Wenn man dann noch überlegt, was man sich anstelle von Papier so alles kaufen soll, wenn man - anstatt das Papierzeugs in einen Ordner abzuheften - die Sachen/Unterlagen  usw., welche man da elektronisch speichert, auch noch entsprechend sichern will oder muss, dann sollte man mal die Kosten vergleichen, was im Endeffekt preisgünstiger ist und vor allen Dingen was sicherer ist.

Was noch dazu kommt: Speichermedien werden auch nicht unbedingt billiger - ganz im Gegenteil: Wenn ich mir ein Speichermedium (egal, was es gerade ist) kaufe, dann kommt auch noch die GEMA an und will dafür Geld haben, weil man auf so einer Festplatte oder auf so einem USB-Stick ja auch irgendwelche Kopien von Musik/Filmen/Schriftstücken speichern kann, welche urheberrechtlich geschützt sind. Wenn du denen dann erzählst, dass du diese Speichermedien aber nur dazu benutzt, um deine eigenen Schriftstücke/Unterlagen zu verwalten und eine Sicherungskopie davon anfertigen willst, dann lachen die dich auch noch aus. Und wenn man dann seine wichtigen Unterlagen auf so einem Stick oder so einer Platte speichert, dann ist auch noch ungewiss, ob man in 20 Jahren vielleicht noch Geräte mit der entsprechenden Schnittstelle bekommt, um diese Sachen überhaupt noch auslesen zu können. Auf den Ordner mit den Papierunterlagen kann ich auch noch in 50 Jahren zugreifen - bei elektronisch gespeicherten Unterlagen sieht das schon ganz anders aus...

Gendern ist, wenn der Sachse mit dem Boot umkippt.
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