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REPORT: Windows 10: Update-Terror verursacht mangelhafte Produktivität

Michael Nickles / 29 Antworten / Flachansicht Nickles
Windows 10 Updates: Ständig Warten bis zum Erbrechen.

Microsoft hat damit begonnen das Ende von Windows 7 (in 3 Jahren) anzukündigen und empfiehlt den Umstieg auf Windows 10. In der Microsoft Mitteilung wird so ein Umstieg zu Windows 10 sehr schmackhaft beschrieben. Um es kurz zu machen: bei Windows 10 soll halt alles besser und produktivitätssteigernd sein.

Aber es gibt ein fatales Problem über das endlich geredet werden muss: Windows 10 ist der gruseligste Produktivitätskiller den Microsoft jemals verbrochen hat. Ich fahre Windows 10 auf meinem Desktop PC (parallel zu älteren Windows-Versionen), meinem Laptop und habe inzwischen auch ein (sehr neues) Tablet mit Windows 10.

Ein Neustart geht noch...

Mal schnell was erledigen...

Die Idee ein Windows 10 Gerät mal auf die Schnelle hochzufahren um damit etwas zu erledigen habe ich hingeschmissen. Der Dreck geht fast immer schon beim Start eines Rechners los. Windows 10 startet nicht durch, sondern es kommt ein Hinweis, dass irgendwas "vorbereitet" oder "aktualisiert" werden muss.

Hinweise wie "es dauert nur ein paar Minuten" bedeuten in Klardeutsch: in ein paar Minuten geht es mit dem nächsten Schritt weiter, der weitere Minuten Wartezeit erfordert. Die wenigen Minuten summieren sich dann rasch zu einer gefühlten Ewigkeit. Sind bei der endlosen Aktualisierungsorgie nur 1 bis 2 Neustarts fällig, dann ist das schon ein ausgesprochener Glücksfall.

Immerhin haben diese "Aktualisierungen" beim Start des Rechners einen irren Vorteil: man weiß sofort, dass man mal wieder die Arschkarte hat, an ein baldiges Arbeiten gar nicht zu denken ist. Ich möchte nicht wissen, wie viel verplemperte Arbeitszeit Unternehmen durch Warten auf Windows 10 entsteht und was das kostet.

Gleich geht es weiter - vielleicht.

Update-Terror im Hintergrund...

Noch viel fieser ist die Situation, wenn Windows 10 im Hintergrund Updates runter lädt um die nächste Update-Orgie vorzubereiten. Man kriegt das eigentlich nur dadurch mit, wenn ein Rechner beziehungsweise dessen Internetverbindung plötzlich arschlahm wird. Ein manuelles Aufrufen von Update zeigt dann in der Regel, dass Windows 10 schwer am Saugen ist.

Bei einer schnellen Internetverbindung fällt das nicht so arg ins Gewicht, fatal wird es aber bei mobiler Nutzung, beispielsweise in einem Hotel mit WIFI-Verbindung oder bei einem WIFI-Hotspot. Da kriegt man meist nur "wenig" Bandbreite und wenn der Windows 10 Update-Mechanismus diese weg frisst, ist halt Schluss mit nebenbei "Surfen". 

Windows 10 bietet natürlich "Updateeinstellungen". Da lässt sich beispielsweise festlegen, dass Windows 10 zu einer vorgegebenen Nutzungszeit für Aktualisierungen keine automatischen Neustarts durchführt. Das löst das Kernproblem der ewigen Warterei aber nicht, verschiebt das Ärgernis nur bis zum nächsten Neustart. Recht sinnlos ist auch die Option, den Zeitpunkt für Neustart und Aktualisierung auf einen Termin festzulegen, zu dem der Rechner nicht benötigt wird. Gerade mobile Geräte lässt man halt ungern "die Nacht durchlaufen".

Die Zeitfresserei durch ständige Updates und Neustarts hängt von weiteren Faktoren ab - konkret der Leistungsfähigkeit der verfügbaren Hardware und vor allem auch der verfügbaren Internetbandbreite. Im Idealfall hat man einen Highend-Rechner und mindestens 100 MBit/s Internet-Speed, besser 200 MBit/s oder ein GBit/s. Sind diese Voraussetzungen nicht gegeben, dann wird es verdammt brutal, Windows 10 Aktualisierungen können "ewig" dauern.

Knackpunkt Leistungsvoraussetzungen...

Leider erfüllt die Masse der Windows 10 Geräte diese Leistungsvoraussetzungen vermutlich nicht und mindestens 100 MBit/s Internet-Saft hat man auch nicht rund um die Uhr und an jedem Ort. Über Microsofts Verarschung bezüglich der Mindestvoraussetzungen für Windows 10 (die soweit mir bekannt erforderliche Internetbandbreite gar nicht berücksichtigen) reden wir an dieser Stelle besser nicht.

Auch fies: Microsofts Offensive, Windows 10 auf mobilen Geräten durchzudrücken. Im Fall von ehr schwach ausgestatten mobilen Geräten, kriegen deren Hersteller Windows 10 Lizenzen praktisch geschenkt. Das hat dazu geführt, dass es zig sehr preiswerte Geräte mit Windows 10 gibt (ab ca 60 Euro) die ein "Windows 10 Erlebnis" suggerieren. Exakt auf solchen Geräten dürften die Windows 10 Updates eine ganz besondere Folter sein.

Produktivität statt Folter...

Glücklicherweise arbeite ich kaum noch mit Windows 10 beziehungsweise Microsoft-Krempel überhaupt. Die Masse der Aufgaben kann ich längst problemlos mit meinen Android-Geräten erledigen. Auch mein neues Tablet (Bericht folgt) ist Dualboot-tauglich und ich verwende fast nur noch Remix OS (ein Android-Ableger mit Fenstertechnik) darauf.

Wenn ich eines meiner Android-Geräte einschalte, dann kann ich sofort damit arbeiten. Ich habe noch niemals auf irgendeine Aktualisierung warten müssen und ich wurde auch noch nie unerwartet zu Neustarts gezwungen. Android bzw Google erledigt das "Linux-typisch" ganz bequem rasch und generell im Hintergrund. Fürs "Grobe" (Multimedia-Streaming, NAS usw) sind im Haushalt im 24-Stunden-nonstop-Betrieb zwei spottbillige Raspberry Pi Einplatinenrechner im Einsatz. Auf denen ist natürlich Linux drauf und sie laufen einfach durch.

So geht Produktivität heute! Microsoft hinkt da restlos hinterher und mit Windows 10 ist es im Vergleich zu früheren Windows-Versionen noch schlimmer geworden.

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dto. mawe2
Borlander mawe2 „Und jetzt die Frage: Wieso nutzt Du dann überhaupt Windows 10? Dein Nutzungsszenario spricht doch ganz klar dafür, so ...“
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