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ABENTEUER IM ZAUBERWALD

Fetzen / 9 Antworten / Flachansicht Nickles

Trotz wiederholter Warnungen begab ich mich an den verwunschenen Bach, um mich in Seinem Reich umzusehen. Hübsch, gemütlich, leises Wasserplätschern, alles was es für einen gemütlichen Morgenspaziergang braucht,… dachte ich jedenfalls. Ich sollte mich täuschen!

Während ich ich mich an der Landschaft erfreute, fiel mir plötzlich die unheimliche Stille auf! Kein Vogelgezwitscher, kein Rascheln, kein Knacken im Unterholz! ----------------------- Da sah ich Ihn! Vollkommen entspannt, die gewaltigen Muskeln lässig ausgebreitet, die das Gewicht des riesigen Hauses schultern müssen.

Ich pirschte mich langsam und vorsichtig heran und wer einmal gesehen hat, was für ein Gemetzel solch ein Monster in einem Nacktschneckengelege veranstaltet, der weiß um das Aggressionspotential dieser Kreaturen. Von daher war ich gespannt, wie ein Flitzebogen und rechnete zu jeder Zeit mit einem Angriff.

Scheinbar dösend und doch die kleinste Bewegung wahrnehmend lag er nun vor mir. Ein Schritt zu nah und der Herr des rasenden Zorns schoss wie eine Gewehrkugel von seiner Behausung herunter, um mich zwischen seinen gewaltigen Kiefern zu zermalmem, oder mich schlicht mit seinem ganzen Gewicht zu zerquetschen. Wer weiß schließlich, was in diesen fremdartigen Wesen vor sich geht?

Ich hatte verdammtes Glück, konnte mich gerade noch zur Seite werfen und nahm die Beine in die Hand.

Mir ließ die Sache allerdings keine Ruhe und so nahm ich all meinen Mut zusammen, warf das letzte Bisschen Selbsterhaltungstrieb über Bord und schaute noch einmal in das legendenumwobene Reich der Bestie. Nunmehr doppelt vorsichtig folgte ich geräuschlos der Spur der Verwüstung und sah den Grund für das enorme Ausmaß der Gewalt. Es gibt Nachwuchs und so machte ich mich still davon, solange ich noch konnte.

Meine Frau hat mich ausgelacht, als ich ihr von meinem Abenteuer berichtete und glaubte mir kein Wort! Schwer gedemütigt dachte ich daran sie zu verlassen, aber wem sonst soll ich dann meine Abenteuer berichten?

Das wahre Leben ist nicht der Kampf zwischen Gut und Böse, sondern zwischen Böse und noch Schlimmeren!(Joseph Brodsky)
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giana0212 michaelg123 „tolle geschichte, aber was für ein Pilz ist das? wenn ich den esse werde ich auch groß und stark?“
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Die Photos (und die Geschichte) sind richtig klasse, also wirklich richtig klasse, zur Bestimmung der Pilzsorten aber leider nicht ganz optimal. Das hatte der Photograph allerdings auch nicht im Sinn, im Angesicht mit der tödlichen Gefahr einer wilden Bestie denkt man an so etwas natürlich nicht.

Der Pilz auf dem ersten Bild ist ein Perlpilz (Amanita rubescens), der Pilz auf den weiteren Bildern ein Waldchampignon (Agaricus langei).

Ich selber sammele diese Pilze nicht, die Verwechslungsgefahr ist sehr groß, gerade der Champignon wird oft und gerne verwechselt. Und das kann tatsächlich tödlich sein (und ein echt schmerzhafter Tod).

Wir kennen viele Pilze, wir haben auch mehrere Bücher zur Bestimmung. Ich sammle seit frühester Kindheit Pilze, allerdings nur wenige und eindeutig zuzuordnende und weit verbreitete Sorten, seltene Arten schonen wir.

Da es da oft Streitereien gibt: Pilze schneidet man mit einem Messer ab. Pilze werden nicht aus dem Boden gerissen oder gedreht. Das verletzt das Myzel, also den eigentlichen Pilz. Konnten wir selber nachvollziehen, jemand aus dem Bekanntenkreis hat die immer rausgerissen, da wächst heute kein Pilz mehr, wir schneiden hingegen immer wieder jedes Jahr an den gleichen Stellen, teilweise seit den Siebzigern.

Ein Irrtum dieser Zeit ist es, Glück mit Besitz zu verwechseln.
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