Soziale Netzwerke 245 Themen, 2.863 Beiträge

News: Rettungsarbeiten massiv behindert

Polizei NRW: "Schämt Euch, ihr Gaffer vom Hauptbahnhof!"

Michael Nickles / 40 Antworten / Flachansicht Nickles
(Foto: Polizei NRW Hagen / Facebook)

Am Mittwoch ereignete sich in Gagen ein schwerer Verkehrsunfall. Ein 10-jähriges Mädchen wurde an der Fußgängerampel überfahren. Zur Rettung wurde ein Hubschrauber eingesetzt.

Die Rettungsarbeiten wurden massiv behindert, weil mehrere Schaulustige den Vorfall mit ihrem Smartphone filmten.

Die Polizei NRW Hagen hat die Gaffer in einem Facebook-Beitrag angeprangert. Originaltext:

"Schämt Euch, ihr Gaffer vom Hauptbahnhof!

Hey ihr Gaffer vom Hauptbahnhof,

wie ihr ja bereits durch Eure grenzenlose Neugier wisst, ist heute Nachmittag - in unmittelbarer Nähe zum Hagener Hauptbahnhof - ein kleines Mädchen von einem Auto angefahren worden, als es bei Rot über die Straße lief. Dabei verletzte es sich schwer und musste mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus gebracht werden.

Ihr solltet Euch was schämen, dass mehrere hundert von Euch mit dem Smartphone in der Hand die Rettungsarbeiten massiv behindert haben. Euch ging es nur darum, das verletzte Kind und die Landung des Hubschraubers zu filmen. Sogar mehrere Streifenwagen waren notwendig, um den Rettungskräften den nötigen Platz zu verschaffen. Polizisten in der Absperrung habt ihr gefragt, ob sie mal an die Seite gehen können, damit ihr besser filmen könnt. Unfassbar!

Um das Mädchen in Ruhe behandeln zu können, hat es die Feuerwehr mit weissen Tüchern verdeckt. Aber selbst das hat Euch nicht daran gehindert, mit Euren Smartphones in der Hand angelaufen zu kommen und über die Tücher zu gaffen. Das ist wirklich der Gipfel der Skrupellosigkeit.

Merkt Euch für die Zukunft eins: Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei sind da um Leben zu retten und nicht um durch Euch Gaffer in ihrer Arbeit behindert zu werden. Jeder von uns könnte der Nächste sein und bei der Menschenrettung zählt jede Sekunde. Wir haben im Einsatz echt was Besseres zu tun, als uns auch noch um Euch zu kümmern. Lasst zukünftig die Smartphones in der Tasche und geht einfach weiter."

Michael Nickles meint:

Der Facebook-Beirag der Polizei wurde inzwischen rund 46.000-mal geteilt und es gibt bereits fast 8.000 Kommentare dazu. Ich habe das mal überflogen. Der überwiegende Teil der Kommentare stellt sich auf Seite der Polizei, es gibt allerdings auch Stimmen, wenn auch wenige, die für die "Gaffer" sprechen bezieungsweise den emotionalen Facebook-Bericht der Polizei nicht akzpetabel finden.

Darf die Polizei in dieser Art in Internet/Facebook berichten? Von mir ein klares Ja. Und wie sollte man vor Ort mit Gaffern umgehen die Rettungsarbeiten behindern? Ich bin mal lieber ruhig.

bei Antwort benachrichtigen
Leere Dosen? gelöscht_238890
Hassashin The Wasp „Mehrere hundert mit Smartphone in der Hand? Hm. Wieviele hundert? Und die hatten alle ein Smartphone in der Hand? Gab es ...“
Optionen

Wenn du mal beim Rettungsdienst gearbeitet hättest, wüsstest du, dass jeder Depp, der im Weg steht, ein Depp zuviel ist.

Wie oft hatte ich es erlebt, dass 20, 30 Leute dumm rumstanden und sich nicht trauten, einen Bewusstlosen in die stabile Seitenlage zu bringen, uns dann aber gute Ratschläge geben wollten.

Ich glaube, dass Gaffer alles andere als böse Absichten haben.

Das ist primitivste Sensationsgier, die Angst, etwas Aufregendes zu verpassen, das den eigenen langweiligen Alltag etwas aufpeppt. Also wenn das keine böse Absicht gepaart mit dem IQ eines Röstbrots ist, weiß ich auch nicht.

Warum soll ich mich also darüber aufregen.

Das wirst du spätestens dann, wenn du selbst hilflos am Boden liegst und andere dir beim Verbluten oder dem Herzinfarkt zusehen und sich um die Plätze in der ersten Reihe streiten statt sich an den eigenen viel zu lang zurückliegenden Erste-Hilfe-Kurs zu erinnern.

Soll die Politik einfach mehr Polizisten einstellen, damit solche Arbeiten reibungsloser ablaufen können.

Du verwechselst Ursache und Wirkung. Ohne solche Hohlbirnen wären mehr Polizisten gar nicht nötig und Rettungsarbeiten gingen um Einiges flotter vor sich, vor allem, wenn wenigstens ein oder zwei Couragierte Ersthilfe leisten würden.

Im Übrigen bin ich der Meinung, dass ein einziger Erste-Hilfe-Kurs während der Fahrschule nicht ausreicht. Meist genügt es ja sogar, dass man einfach nur anwesend ist, egal, ob man den Kurs besteht oder nicht.

Ich bin für Abschlussprüfungen oder Wiederholungen, bis man fit ist für stabile Seitenlage und lebenserhaltende Maßnahmen inkl. Reanimation. Darüber hinaus denke ich, dass der Kurs alle 2, spätestens aber alle 5 Jahre wiederholt werden muss. Ohne bestandenen Kurs keine Fahrerlaubnis. Fertig.

Viele haben Schiss, etwas falsch zu machen, weil das ja schon so lange zurückliegt. Das einzig Falsche aber ist, überhaupt nichts zu tun.

Handies sind in solchen Situationen für Notrufe da und nicht zum fotografieren / filmen.

Gruß Hassashin -- Farcebook ist die Pest des Internet und gehört ausgerottet.
bei Antwort benachrichtigen
Wie auch immer... Gruß The Wasp