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News: Locker Trojaner

Er erpresste Menschen und dann tat er etwas Unglaubliches

Michael Nickles / 12 Antworten / Flachansicht Nickles
(Foto: mn)

Vergangene Woche wurde ein fieser Erpresser-Trojaner zum Leben erweckt, der zuvor auf einer unbekannten Zahl an PC-Systemen eingenistet wurde.

Die "Locker ransomware" hat Daten der befallenen Rechner verschlüsselt und damit unbrauchbar gemacht, zur Entschlüsselung wurde ein Lösegeld in Höhe von 23 Dollar gefordert.

In solchen Fällen haben Betroffene eigentlich immer verloren: die Daten sind futsch und auch eine Zahlung des Lösegelds schafft dem erfahrungsgemäß keine Abhilfe.

Diesmal kam Abhilfe allerdings von einer ungewöhnlichen Quelle: dem Programmierer des Erpresser-Trojanes selbst. Der hat sich in einer Mitteilung auf Pastebin als Schöpfer von "Locker ransomware" geoutet und für seine Untat um Entschuldigung gebeten:

"I am the author of the Locker ransomware and I'm very sorry about that has happened. It was never my intention to release this."

Es tut ihm also sehr leid was passiert ist und es sei nie seine Absicht gewesen den Erpresser-Trojaner zu verbreiten. Er hat seine Datenbank mit den Verschlüsselungs-Codes im Netz veröffentlicht und auch mitgeteilt, dass die automatische Entschlüsselung der Daten ab 2. Juni um Mitternacht beginnen wird.

Michael Nickles meint:

Was ist da passiert? Die Entwicklung eines Erpesser-Trojaners und das Arrangieren der Zahlungsabwicklung über Bitcoin ist keine triviale Sache, die man mal so eben macht. Und schon gar nicht versehentlich. Oder vielleicht doch?

Vielleicht hat da irgendwer mit so einem Trojaner-Baukasten rumexperimentiert und den Schaden tatsächlich ungewollt verursacht. Was immer: die Sache ist wenigstens halbwegs gut ausgegangen. Respekt dem versehentlich Kriminellen für seinen Anstand.

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OK. mawe2
giana0212 luttyy „Na ja, der Typ hat wohl eher gemerkt, dass, wenn sie ihn wirklich ...“
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Tatsächlich kann es dafür in USA lebenslänglich geben. Knall ein paar Typen ab, am Besten Schwarze, kein Problem, Notwehr. Aber wehe, Deine Finger sind auf der Tastatur zu schnell. Lebenslänglich kann es auch für das Bereitstellen von Kinofilmen geben.

Ein Irrtum dieser Zeit ist es, Glück mit Besitz zu verwechseln.
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