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News: Rücksturz in die 8-Bit Welt

Mega 65: Nachfolger des legendären C64 wird Open Source

Michael Nickles / 17 Antworten / Flachansicht Nickles

Die Rückkehr des legendären Homecomputer Commodore C64 in Originalform oder in modernisierter Fassung wurde schon häufig verkündet. Zuletzt 2011 wollte der jetzige Inhaber der Marke "Commodore" einen modernisierten Brotkasten für rund 600 Dollar bringen - erfolglos.

Jetzt probiert es das Projekt Mega 65 mit einer Neuauflage. Diesmal soll der C64-Nachfolger ein Open Source 8-Bit Computer werden, sowohl Hardware auch Software sind komplett öffentlich. Hinter dem Projekt Mega 65 steckt der nichtkommerzielle Verein Musem Of Electronic Games, das den Mega 65 im Blog vorgestellt hat.

Unverkennbar: das Design des Mega 65 erweckt sofort Erinnerungen an die früheren (späteren) Modelle des C64/C128. (Foto: mega65.org)

Die Macher betonen, dass der Mega 65 keineswegs nur ein Retro-Computer sei, sondern eine moderne Realisierung der C65, , der C64-Nachfolger der niemals in den Handel kam (weil es da schon den Amiga gab).

Dank 48 MHz GS4510 Einkern-CPU ist der Mega 65 rund 50mal schneller als der C64, ist aber weiterhin eine 8-Bit-Maschine. Arbeitsspeicher gibt es 128 KByte, der Video-Controller packt bis 1.920 x 1.200 mit 256 Farben, unterstützt auch alle alten VIC-Modi des C64.

Für Datenspeicherung ist ein Diskettenlaufwerk verbaut, alternativ gibt es auch einen Micro-SD-Speicherkartensteckplatz. Neben klassischen Joystick-Anschlüssen gíbt es auch moderne wie USB, VGA und Ethernet-Buchse. Alle Details gibt es auf der Projektseite mega65.org.

Michael Nickles meint:

Es geht diesmal ausdrücklich nicht darum alte C64-Hardware nachzubauen oder zu emulieren. Die Idee besteht darin, das komplette 8-Bit-Erlebnis zurückzuholen und auch die Umgangsweise mit den alten Kisten.

Die Hinweise  beispielsweise, dass von den 128 KByte RAM nur 32 KByte für den Grafikcontroller erreichbar sind und die Existenz von "Sprites" lassen erahnen, dass die Programmierung des Mega 65 kein Zuckerschlecken wird - da muss man schon eine echter Fanatiker sein.

Und viel Zeit haben, um sie in so etwas generell Sinnloses zu verfeuern. Eine kleine Chance hat der Mega 65 auf jeden Fall dadurch, dass er im Gegensatz zu vorherigen Wiederbelebungsversuchen des C64 nicht kommerziell orientiert ist. Niemand muss den Mega 65 kaufen, man kann ihn auch selber bauen - oder vielleicht irgendwann einfach auf einem preiswerten Miniaturrechner wie dem Raspberry Pi emulieren.

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alex179 Michael Nickles „Mega 65: Nachfolger des legendären C64 wird Open Source“
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Hallo Mike,

Was soll man mit dieser Retro-Kiste überhaupt anfangen? Das Teil könnte bestenfalls für die C64 Demo-Szene interessant sein. Für die 8Bit-Freunde gibt es schon genug Emulatoren und auch Joysticks mit integrierten C64-Spielen.

Die C64-Ära ging an mir relativ spurlos vorbei. Seit 1986 der Amiga 1000 vorgestellt worden war, galt der Brotkasten auch nur noch als veraltet. Als der Amiga 500 dann bezahlbar war, griff ich sofort zu und habe es nicht bereut.

Gruß Alex

     

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