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News: Nichts für schwache Nerven

Geglückter Selbstversuch: Bio-Hacker lassen Menschen im Dunkeln sehen

Michael Nickles / 11 Antworten / Flachansicht Nickles

Mit einem recht bizarr anmutenden Selbstversuch ist es "Bio-Hacker" gelungen, das Sehvermögen von Menschen bei Finsternis erheblich zu steigern. Verwendet wurden dazu laut Bericht von Science for the Masses eine Augentropfen-Mixtur, die vorwiegend aus einem Zeugs namens "Chlorin e6" besteht.

Hier wird einer Testperson die "Nachtsicht-Mixtur" in die Augen geträufelt. (Foto: scienceforthemasses.org)

Die "Nachtsicht-Chemikalie" wird seit mehreren Jahren unterstützend bei Krebstherapie eingesetzt und wird inzwischen auch zur Behandlung von "Nachtblindheit" eingesetzt.

Seit 2012 gibt es ein Patent für eine Mixtur, die auch bei gesunden Augen eine verbesserte Sehfähigkeit in Dunkelheit ermöglichen soll.

Und genau das wurde jetzt in einem Selbstexperiment ausprobiert. Die Prozedur scheint eher unangenehm zu sein. Die Augen werden mit einem Miniatur-Spekulum offen gehalten, damit sie nicht blinzeln können und dann wird in mehreren Schritten per Pipette die Mixtur eingeträufelt.

Um die Augen vor Helligkeit zu schützen werden abschließend dann dunkle Kontaktlinsen eingesetzt. Der Effekt soll nach einer Stunde eintreten und dann "mehrere Stunden" anhalten.

In dunkler Umgebung mit Bäumen sollten die Tester Personen erkennen, die sich in Entfernungen von 25 bis 50 Metern platziert hatten. Die "Chlorin e6"-Behandelten sollen eine Identifizierungsleistung von 100 Prozent erbracht haben, unbehandelte Tester brachten es nur auf 33 Prozent.

Michael Nickles meint:

Ich lese gerade die Out-Trilogie von Andreas Eschbach - tolle Story, spannend geschrieben, empfehlenswert. Darin geht es quasi auch um "Bio-Hacker", die sich selbstexperimentell "Chips" ins Gehirn setzen um eine Schnittstelle zum "PC" herzustellen. Das geht dann recht flott in die Richtung, dass auf die anfängliche Idee der Kopplung, die Entschlüsselung der Gehirnsignale, verzichtet wird.

Stattdessen werden die Hirnsignale einfach zwischen allen Teilnehmern direkt übertragen, es entsteht ein gewaltiges "Gesamtbewusstsein", jeder weiß, was jeder denkt und jeder verfügt über das Wissen aller. Dass das dann ziemlich schnell ziemlich unlustig ausartet, kann sich jeder denken - aber mehr verrate ich nicht - lesen!

Der Bio-Hack zur Nachtsichtverbesserung ist gewiss nicht so spektakulär wie der von Eschbach beschriebene "Gehirn-Hack", reicht aber aus um mich nachdenklich zu machen. Ich weiß aktuell noch nicht so recht, was ich von diesem "Selbstexperiment" halten soll, tendiere aber eher dazu es schlecht zu finden.

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