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Notebook von 5 bis 25 Grad Celsius - Sonst lieber zurück zu ALDI

schuerhaken / 52 Antworten / Flachansicht Nickles
Kurz vor dem Ziel

Zu diesem Gerät gab es bereits einen skeptischen Vorbericht.

Jetzt wurde das Notebook greifbar mit nach Hause geschleppt und "getestet", indem es eben nicht getestet wurde. 
Denn ein schneller, aber gründlicher Blick in das Handbuch schreckte ab, das Gerät überhaupt in Betrieb zu nehmen, was aus diesem Video hervorgeht: 

http://www.youtube.com/watch?v=Eild8XArJSg

Quelle: http://www.youtube.com/watch?v=Eild8XArJSg

Sollte das jemandem nicht reichen, kann er sich ja selbst ein solches Modell besorgen und sich die notwendigen Gewissheiten verschaffen. 
Wahrscheinlich kann er sich ruhig Zeit lassen, denn so schnell wird dieses Notebook kaum ausverkauft sein. 

Noch ein Wort zu Qualität und Verarbeitung: 
So scharf man auch hinguckt, lässt sich kein Mangel entdecken. Das Gerät ist konstruktiv sehr sorgfältig gestaltet und als fertigungstechnisch sehr sauber zu betrachten. 
(Ein Nachbar, der mit mir zusammen bei ALDI war und sich auch ein solches Notebook gekauft hat, war damit einverstanden, sein Gerät zum Abfotografieren zu öffnen. Die Inbetriebnahme wollte er jedoch auf den Abend verschieben.)

Rechnet man die Mehrwertsteuer heraus, bleiben EUR 251,26 übrig. Rechnet man auch noch den Rohgewinn für ALDI und MEDION sowie letztlich für die Holding LENOVO annahmeweise heraus, bleibt nicht viel übrig. Man kann nun auch noch die Preise für einzelne Komponenten schätzen, wenn man die Erfahrungswerte von IHS Supply zu ähnlichen Geräten heranzieht. 

Gemessen an dem, was dann in verbleibenden Kostenspielräumen übrig bleibt, ist das Produkt von durchaus anerkennenswerter Qualität. 
MEDION hat sogar ein Motiv, keinen "Schrott" herzustellen und zu vertreiben. Denn die Gewinnmargen sind nicht so üppig, dass man eine große Zahl Rückläufer riskieren könnte. -- Im Gegenteil: Der Gewinn fällt umso besser aus, je weniger kostentreibende Scherereien (Rücklauf) man nach dem Verkauf hat. 
ALDI reicht die MEDION-Produkte zwar nur durch, achtet jedoch selbst sehr darauf, dass es mit ihnen möglichst keinen Ärger gibt. Denn das Netz funkt schnell, und ALDI macht auf die Dauer weniger gute Geschäfte, wenn seine Waren in Verruf geraten. 
Schließlich spricht auch die Garantie von drei Jahren dafür, dass das Produkt nicht aus zusammen geschusterten minderwertigen Komponenten bestehen kann. 

Mithin sollte ein Produkt wie dieses allein an seinem Leistungsangebot gemessen werden. 
Das kann sich durchaus sehen lassen. 
Sogar der INTEL Prozessor N2807 ist sehr respektabel.

Unter Umständen hätte ich (was sind heute schon EUR 299,00 Zwinkernd ?) das Teil sogar behalten, um es meiner Nichte zu schenken. Die sitzt oft mit ihrem "uralten" Läppi im Garten (wenn auch im Schatten), doch wenn das lüfterlose Akoya-Notebook nur in einem Temperaturbereich von 5 bis 25 Grad Celsius betrieben werden soll, sehe ich bei den gegenwärtigen Wetterlagen in diesem Fall keine Basis für eine Verwendung. Deshalb habe ich nach der Kenntnisnahme dieses besonderen Umstands aus dem Manual davon abgesehen, das Gerät in Betrieb zu nehmen.
Denn man sollte solche kleinen Hinweise in Manualen ruhig ernst nehmen. 
Das Gerät gehört beim Arbeiten nicht auf eine zu dicke und nachgiebige Tischdecke, auf einen Teppich schon überhaupt nicht, aber auch nicht auf den Schoß. Am beten stellt man den Rechner auf eine feste Unterlage, so dass die warme Luft durch Konvektion vom Gehäuse unter dem Boden her zu den Seiten entweichen kann. Der Hinweis zu dem Temperaturbereich im Manual könnte genau darauf abzielen, spätere Reklamationen abzuwimmeln, falls Schäden durch zu hohe Erwärmung festgestellt werden. 

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fakiauso schuerhaken „Notebook von 5 bis 25 Grad Celsius - Sonst lieber zurück zu ALDI“
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Dann hier mal noch ein anderer Test dieser Kiste:

http://www.notebookinfo.de/tests/notebooks/medion-akoya-e1232t-md-99410-das-neue-aldi-touch-notebook-fuer-299-euro-im-praxis-check/621/

Immerhin es es eben nur ein Netbook und für diesen Preis kann kaum mehr als ein Rasierspiegel erwartet werden.
Die Tastatur scheint einer der Knackpunkte zu sein, so finde ich die Anordnung der Richtungstasten schlicht sinnlos, für Vielschreiber ist das Gerät vermutlich so oder so nicht gedacht.

Aus meiner Sicht am interessantesten ist die lebenslange Version von MS Office, für diese kann man den Rechenzwerg beinahe schon wieder als notwendiges Übel miterwerben, da geht sicher noch etwas mit Linux auf der Kiste;-)

Was bliebe zu den sonstigen Kritikpunkten zu sagen?

Mir hat sich der Sinn eines Netbooks außer als leichtem Reisebegleiter noch nie so recht erschlossen, wenn knapp größer ab 14" echte Notebooks als Alternative drin sind.
Das fehlende optische Laufwerk lässt sich über ein externes Gerät kompensieren, die Recovery-DVD kann auch auf USB-Stick zur Wiederherstellung kopiert werden. Das sehe ich daher nicht als Manko, dazumal üblicherweise oft genug gar keine Wiederherstellungsdatenträger beiliegen, sondern diese als Erstes selbst erstellt werden müssen durch den Kunden.
Die Festplatte ist zwar mit 7200 min¹ schnell, kostet aber sicher Laufzeit und produziert Wärme, daher ist ein Tausch auf eine SSD sinnvoll, sprengt aber irgendwo auch wieder den Preisrahmen dieses Teils. Der nicht zu tauschende Akku ist inzwischen (leider) kein Alleinstellungsmerkmal mehr, sondern diese Seuche wird sich noch eine Weile durchziehen, bis seitens der Gesetzgeber etwas dagegen unternommen wird. Den Kunden als Druckmittel sehe ich in diesem Segment eher nicht als Anstoss zum Umdenken bei der Industrie.

Mein Fazit:

Das Ding ist genau das, was es ist -  ein Netbook, welches innerhalb des gegebenen Preisrahmens ausgestattet ist und mit MSO und der Cyberlink Home Cinema Suite ein gewisses Software-Schmankerl bietet für den, der es mag.
Mit den Attributen Intel-HD-Grafik, HD-Audio, AVHA, IPS, Turbo-Modus und weiss der Geier was noch sind auch die Kaufanreize gesetzt - ist zwar irgendwie nix Besonderes, klingt aber gut und könnte wichtig sein...

SCNR

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Schon klar - Gruß luttyy