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News: Drin statt davor

Microsoft will Wohnzimmer zu 3D-Webbrowser machen

Michael Nickles / 4 Antworten / Flachansicht Nickles

"SurroundWeb" nennt sich ein neues Projetzt des Microsoft Research Teams. Dabei wird das Internet aus normalen Bildschirmen rausgeholt, an beliebige freie Flächen im Wohnzimmer projiziert. Der 3D-Projektor scannt zunächst einmalig den Raum, ermittelt aufgestellte Möbel und Gegenstände und freie Flächen, die ein "Beamer" dann als Displays nutzt.

(Foto: Microsoft)

Der aktuelle Prototyp erfasst einen Raum binnen einer Minute, kann auf die gefunden freien Flächen bis zu 24 Displays mit 1.440 x 720 Pixel einblenden und erreicht dabei eine flüssige Wiedergabe von 30 Bilder/s. Als Beispiel für SurroundWeb nennt Microsoft ein Autorennen, das am TV-Bildschirm geguckt wird. Auf freien Flächen neben dem TV lassen sich dann beispielsweise die Fahrerpositionen einblenden, oder ein Wikipedia-Beitrag über den Ort des Geschehens.

Weitere Details gibt es im Microsoft-Bericht oder als PDF zum Download. Grundsätzlich neu ist die Idee von SurroundWeb nicht. Sie basiert auf dem IllumiRoom-Konzept mit Kinect-Technik, das Microsoft bereits im September 2012 vorgestellt hat.

Michael Nickles meint:

Ein Blick auf das sehr detaillierte PDF lohnt sich. Es geht bei SurroundWeb nicht nur darum, beliebige Flächen mit einem Beamer zu füllen. Das System kann beim "Ausstrahlen" seiner Bilder im Raum ermittelte Gegenstände berücksichtigen, sie "freistellen". Somit lassen sich beispielsweise virtuelle und reale Gegenstände im Raum vermischen.

Das ist alles gleichermaßen spannend wie befremdlich. Bereits heute besitzen wir zunehmend mehr Dinge, bezahlen für Sachen, die nicht greifbar sind, nur virtuell existieren. Ebooks fühlen sich im Gegensatz zu Papierbüchern alle gleich an und man kann sie nicht ins Regal stellen.

Computerspiele werden sowieso nur am Bildschirm konsumiert, es gibt keine Spielbretter aus Karton und echte Würfel. Echte Fotos brauchen wir auch längst nicht mehr an die Wand hängen. Dafür gibt es digitale Fotorahmen beziehungsweise es reicht bei einem modernen TV einfach einen USB-Stick mit Bildern rein zu stecken.

SurroundWeb ist ein weiterer Schritt, noch mehr Reales aus unserer Welt verschwinden zu lassen. Wozu sich eine neue Vase kaufen, wenn sie einfach virtuell auf den Tisch projiziert werden kann?

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