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Höchstgeldstrafe: Frankreich macht Google 150.000 Euro ärmer

Michael Nickles / 6 Antworten / Flachansicht Nickles

Die höchste jemals von einer Behörde verhängte Geldstrafe, hat Google jetzt in Frankreich kassiert. Die nationale französische Datenschutzbehörde CNIL hat Google wegen Verstoßes gegen die Datenschutzbestimmungen verklagt. Im Kern ging es darum, dass Google Nutzerdaten sammelt und die Nutzer sich nicht unbedingt darüber im klaren sind, auch nicht wissen, wie ihre Daten ausgewertet und verwendet werden.

Problematisch dabei ist vor allem, dass Google inzwischen die Daten seiner zig Dienste wie Gmail, Google+ und Youtube verknüpft auswertet, Googles Nutzungsbedingungen und Datenschutzerklärungen das nicht ausreichend klar machen. Nutzer von Google-Diensten hätten also kaum noch Durchblick, was wann wo und wofür von ihnen gesammelt und analysiert wird.

Verhängt wurde eine Geldstrafe von 150.000 Euro. Außerdem muss Google auf seiner französischen Webpräsenz 48 Stunden lang die Entscheidungsbegründung der CNIL veröffentlichen.

Michael Nickles meint:

Also noch mal: 150.000 Euro Strafe. Punkt. Nicht nur in Frankreich hat Google den Zorn der Datenschützer erregt. In Deutschland beispielsweise hat die Verbraucherzentrale Google bereits Anfang März 2012 (also vor zwei Jahren!) wegen den damals erneuerten (verwässerten) Datenschutz- und Nutzungsbedingungen abgemahnt.

Und was ist seit dem passiert? Nichts. Und was wird da passieren? Richtig, auch nichts. Was sollte auch passieren? Alle heute weltweit erfolgreichen Internetdienste wie Suchmaschinen und soziale Netzwerke leben halt nun mal davon, dass sie ihre Nutzer bis ins letzte Detail überwachen und analysieren.

Gegen Google kann man sich ganz einfach wehren, in dem man auf alle Google-Internetdienste pfeift und alle seine Smartphones/Tablets/Laptops mit Android oder Chrome wegschmeißt.

Und dann? Microsoft als Alternative? Das heißt vom Regen in die Traufe. Seit Windows 8 (dem darin enthaltenen App-Konzept) ist klar, dass Microsoft sich den Arsch aufreißt, es genauso wie Google zu machen. Nachzulesen hier: PRAXIS: Windows 8 Sicherheitseinstellungen - Spionage vermeiden.

Man kann natürlich auf Google und Microsoft pfeifen und es mit Apple probieren. Blöderweise haben alle drei aber eine unschöne Gemeinsamkeit: sie sind US-Unternehmen und damit der Willkür der dortigen Schnüffelbehörde NSA restlos ausgeliefert. Die einzige wirksame Methode, sich gegen Ausspionieren zu wehren ist eigentlich die, auf mobile Geräte und vor allem die Nutzung des Internets zu verzichten. Ein Leben ohne Internet. Geht das?

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