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News: Kampf ums Wohnzimmer

Philips stattet Fernseher zukünftig mit Andoid-Betriebssytem aus

Michael Nickles / 3 Antworten / Flachansicht Nickles

Android soll künftig bei Philips-Fernsehern der Premiumklasse für ein besseres TV-Erlebnis sorgen, meldet TP Vision. Flüssigeres und schnelleres Fernsehen und Gaming mit schnellen Reaktionszeiten sollen die Rolle des Fernsehers als Entertainment-Zentrale im Wohnzimmer weiter stärken.

Dabei will TP Vision die Kundschaft sowohl mit Philips Smart TV-Apps, als auch solchen aus dem Google Play Store bedienen. Die riesige Auswahl der im Google Play Store erhältlichen Android Apps und die existierenden Smart TV-Apps sollen praktisch keine Wünsche offen lassen: ein extrem breites Portfolio an Anwendungen, einschließlich Video on Demand, Catch-up TV, elektronischer Programmzeitschrift (EPG) und Musik-Streaming.

Philips will bei Fernsehern künftig auf Android setzen. (Foto: Philips)

Gleichzeitig sollen Philips-Fernseher dank Android und Quadcore-Prozessoren zu leistungsfähigen Spiele-Systemen werden. Und dank der Philips Ambilight-Lichtechnik soll auch bei Spielen ein besonderes Erlebnis geboten werden.

Ein weiterer Vorteil durch Android im TV wird die problemlose Verbindung mit Smartphones und Tablets sein.

Die ersten Philips Fernseher mit Android sollen in Deutschland, Österreich und der Schweiz ab dem zweiten Quartal 2014 verfügbar sein. TP Vision rechnet mit einer hohen Akzeptanz und Nachfrage der Konsumenten und geht davon aus, dass 2015 die Mehrzahl der Philips-Smart-TVs Android drinnen haben werden.

Michael Nickles meint:

Zu Philips-Fernsehern gilt zu wissen, dass die inzwischen von einem taiwanesischen Unternehmen namens TPV Technology produziert werden. Die hat das TV-Geschäft von Philips 2012 bekanntlich zu 70 Prozent übernommen.

Zum Thema: In vielen aktuellen LCD-Fernsehern steckt Linux unter der Haube. Diverse "Hacker" beschäftigen sich mit dem Modding diverser Fernsehmodelle/Hersteller. Die Webpräsenz Samygo hat sich beispielsweise der Modifizierung von Samsung-Fernseher verschrieben.

Dort gibt es alternative Firmware-Versionen für zig Modelle. Damit lassen sich dann auch bei einem günstigen TV-Modell Funktionen freischalten, die der Hersteller eigentlich nur für ein teureres Modell vorgesehen hat, wie beispielsweise Videoaufzeichnung/Timeshift über die USB-Schnittstelle.

Ob sich so ein (durchaus auch riskantes!) Modding lohnt, sollte man am besten bereits vor dem Kauf eines TV abchecken. Toll ist es auf jeden Fall, wenn TV-Hersteller ein "freies Betriebssytem" verwenden - das erhöht die Aussicht möglicher Hacks. Android basiert ebenfalls auf Linux, ist aber eine Ecke weiter von dessen Freiheit entfernt.

Es bleibt anzuwarten, ob TVs mit Android einen echten Vorteil bringen, ob sie das Zeug haben, TVs auch zu einem Spielkonsolen-Ersatz zu machen. Auf jeden Fall scheint die Verbreitung von Android wieder mal zuzunehmen.

Man kann sich denken, wenn das ganz besonders ärgert. Aber gewiss hat Microsoft auch schon einen Plan, wie bei Android-TVs mitkassiert wird. Hersteller mobiler Android-Geräte müssen bereits generell "Schutzgeld" an Microsoft zahlen, wenn sie kein Ärgern wegen eventueller Patentverletzungen riskieren wollen. Sollte es Microsoft mit Windows nicht selbst in die Wohnzimmer der Welt schaffen, dann kann also zumindest bei Android-TVs mitverdient werden.

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