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News: Verschenken, beten, abkassieren

Microsoft Windows Phone und RT vermutlich demächst kostenlos

Michael Nickles / 6 Antworten / Flachansicht Nickles
Windows Phone und Windows RT (Fotos: Microsoft)

Windows Phone und Windows RT sollen demnächst eventuell kostenlos sein, brodelt die Gerüchteküchte.

Quelle der Spekulationen ist ein Bericht des US-IT-Magazins Verge. Vertrauenswürdige Quellen von Microsoft sollen mitgeteilt haben, dass Betriebssystemschef Terry Myerson es erwägt, die beiden mobilen Betriebssysteme für Gerätehersteller freizugeben.

Das könnte im Rahmen der kommenden Update-Welle (Projektname Threshold) passieren, die voraussichtlich 2015 auch den Windows 8.1 Nachfolger bringen wird.

Michael Nickles meint:

Windows Phone und Windows RT Geräteherstellern ohne Lizenzgebühren zu überlassen ist weder eine dumme noch eine kluge Entscheidung: es ist die einzige richtige, die Microsoft überhaupt noch bleibt.

Das kostenlose Android ist Microsoft bereits Meilen voraus. Windows RT ist ein Rohrkrepierer, praktisch alle (ehemaligen) Microsoft-Partner haben ihre RT-Tablets hingeschmissen und wollen auch keine mehr bauen.

Der Windows Phone Bereich wird von Nokia dominiert. Und nachdem Microsoft sich Nokia  gekauft hat, kommen hier ohnehin keine Lizenzgebühren mehr rein. Microsoft kann froh sein, wenn überhaupt noch irgendwelche Hersteller Interesse haben, Produkte mit Windows Phone oder RT zu bringen.

Verschenken heißt in diesem Zusammenhang ohnehin hintenrum kassieren. Microsoft ist scharf darauf, es Apple und Google nachzumachen, kräftig am Verkauf von Apps zu kassieren. Und dazu ist jedes Gerät mehr willkommen, auf dem sich Microsoft-Apps verkaufen lassen.

Die mobilen Betriebssysteme zu verschenken ist aus Microsofts Sicht gewiss die einzige Chance, gegen Android überhaupt noch bestehen zu können. Die Perversion dabei ist, dass Microsoft seit geraumer Zeit an jedem Android-Gerät selbst fett mitverdient. Bereits 2011 wurde bekannt, dass Microsoft pro Android-Gerät zwischen 7,50 und 12,50 Dollar haben will.

Hersteller müssen dieses "Schutzgeld" blechen, wenn sie keinen unkalulierbaren Ärger wegen eventueller Verletzung von Microsoft-Patenten risikieren wollen. Gerätehersteller haben demnächst also eventuell die Wahl, ob sie ein komplett kostenloses mobiles Betriebssystem von Microsoft haben wollen, oder ob sie ein zwar kostenlosese Android nehmen, dafür aber "Schutzgeld" an Microsoft blechen müssen.

Im Kern geht es wohl um ein geheimes Patentpaket, mit dem Microsoft unter anderem regelmäßig die Linux-Szene verärgert. Die Android-/Linuxmacher wissen also gar nicht konkret, gegen welche Patente sie verstoßen und haben somit gar keine Chance ihre Software "patentfrei" umzuprogrammieren. Fairer Wettbewerb sieht irgendwie anders aus.

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