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News: Aus drei mach zwei

Microsoft-Hardware-Chefin kündigt Betriebssystem-Schrumpfung an

Michael Nickles / 9 Antworten / Flachansicht Nickles

Das bevorstehende Ende von Windows RT, hat jetzt Microsofts zuständige Chefin Julie Larson-Green in einem Interview mitgeteilt. Seit Steve Ballmer Microsofts Wandlung zu einem Geräte- und Diensteunternehmen erklärt hat, ist es ihr Job, alle Produkte zu einer geschlossenen Familie zu machen. RT sei Microsofts Versuch gewesen, eine abgespeckte benutzerfreundliche Windows-Version für Tablets zu schaffen.

 

Julie Larson-Green rückte im November 2012 als Nachfolgerin von Steven Sinofsky nach. Sie ist jetzt Leiterin sämtlicher Hardware-Entwicklungen bei Microsoft. (Foto: Microsoft)

Damit hat Microsoft jetzt allerdings drei zwar ähnliche aber dennoch verschiedene Windows-Systeme am Hals: Windows für Desktops, Windows Phone für Smartphones und Windows RT für Tablets.

 

Julie Larson-Green räumt ein, dass es ein Fehler war, Window RT als "Windows" zu bezeichnen. Es sei nicht gelungen, die Unterschiede klar zu kommunizieren. Ob es hier noch zu einem Rebranding kommt, ist aber zu bezweifeln.

Im Interview lässt die Hardware-Chefin deutlich durchsickern, dass es demnächst nicht mehr drei verschiedene Systeme geben wird.

Damit kann eigentlich nur gemeint sein, dass es ein Windows für Desktop und eines für mobile Geräte geben wird. Windows Phone und RT werden mittelfristig also wohl verschmelzen.

Michael Nickles meint:

In einigen Meldungen wurde die Sache so erklärt, dass Julie Larson-Green das Ende von Windows RT angekündigt hat. Das kann ich dem Interview nicht entnehmen, es ist nur von einer Reduzierung der Betriebssytemvielfalt die Rede.

Klar ist auf jeden Fall, dass Windows RT bislang nicht nur ein Flop war (ist), sondern auch einer der katastrophalsten Marketing-Fehller, die Microsoft begangen hat. Dass RT fälschlicherweise als "Windows"-Betriebssystem bezeichnet wurde, ist vielleicht noch verständlich.

Fieser finde ich die Nummer bei den neuen Surface-Tablets. Statt Surface RT und Surface Pro heißen die neuen Modelle jetzt Surface 2 und Surface Pro, die Kennung "RT" hat Microsoft einfach verschwinden lassen, obwohl auf dem Surface 2 natürlich weiterhin Windows RT drauf ist. Das kann eigentlich nur als (verzweifelter) Versuch gewertet werden, die Mogelpackung RT doch noch zu verkaufen. Das wird nicht gelingen.

Grund zum Jubeln ist das aber nicht! Erklärt habe ich es ausgiebig im Report Leitet Windows RT das Ende von Windows ein? Auch dann, wenn Windows RT verschwindet, wird sich Windows 8.m oder Windows 9 in Richtung Windows RT bewegen: ein Windows, bei dem der alte Desktop und seine Fensterachitektur verschwindet und durch das neue "App-System" ersetzt wird.

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schmoldovia Michael Nickles „Microsoft-Hardware-Chefin kündigt Betriebssystem-Schrumpfung an“
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Die Entwicklung eines Betriebssystems (wie auch die einer neuen Office-Version) dauert Jahre. Ich glaube, dass es kein Gerücht ist, dass MS es sich leisten konnte, mehrere Teams zeitversetzt an der Entwicklung des jeweils übernächsten Systems arbeiten zu lassen. Die Release-Intervalle waren kurz, die scheinbare Vielfalt war groß, der Nutzen eher zweifelhaft. Doch allzu viel Kritik kann sich auch der Branchenriese nicht leisten. Flops wie Windows ME und Vista trieben die Mutigen zu Linux und die Hipster zu Apple. Hier, in welcher Weise auch immer, gegen zu steuern, ist logisch, technisch wie ökonomisch.

Nicht nur bei Betriebssystemen gab es Konzepte, die von der technischen Entwicklung überholt wurden, noch bevor sie eingeführt wurden. Beim Blick über den Tellerrand fallen mir DVB-M/-H/DMB und WAP ein. Da  (nicht allzu überraschenderweise) aktuelle mobile devices leistungsfähiger sind als vier Jahre alte Desktop-Rechner und deren Displays,  kommen abgespeckte S/W-Versionen immer zu spät, "abgespeckt" wirft Falten, "gschrumpft" ist nicht sexy...

Wünschen wir Mrs. Larsen-Green viel Erfolg bei der Suche nach Fettnäpfchen. Die Internet-Foren brauchen Futter. Gerade unterbrach ich mein Posting für einen Anruf eines fortschrittsgläubigen Bekannten, der innerhalb von zwei Jahren von Vista auf W7, W8 und jetztt auf 8.1 migrierte. Meine warnenden Worte "never change a running system" verhallen ungehört.

Wenn wir keine proprietären BS-Lösungen wollen, XP zu alt, Linux zu elaboriert ist und die Hardware-Anbieter keine Treiber für ältere BS anbieten, bleibt's nervig. Meine Lösung wären Module, auf die passende Hardware-Interfaces (Phone, Tablett, Klapp- und Tischrechner) und modische GUIs (mit Fingerfarben, 3D, AR ...) aufgesetzt werden könnten. Nennen könnte man es DOS und Windows ;)

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