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News: Klicks sind nicht genug

Facebook tüftelt an Überwachung von Mauszeiger-Bewegungen

Michael Nickles / 5 Antworten / Flachansicht Nickles

Facebook tüftelt aktuell an einer neuen Methode, um das Verhalten seiner Nutzer besser analysieren zu können. Laut Bericht des Wall Street Journals geht es um die Überwachung des Mauszeigers.

Das klingt nach wenig, es steckt aber einiges dahinter, der "Mauszeiger" gibt viel Stoff zum analysieren. Zu überwachen, wie lange ein Nutzer über einem Link verharrt, bis er ihn klickt oder nicht klickt, ist dabei gewiss nur die simpelste Sache.

Anhand der "Mauszeiger-Bewegung" lässt sich auch das Leseverhalten untersuchen oder wie lange der Mauszeiger in einer Position gehalten wurde, bei der er eine Werbung aufgeklappt hat.

Mit der Überwachung von "Mauszeigern" ist natürlich auch das "Touch-Bewegungs-Verhalten" bei mobilen Geräten mit Touchscreens gemeint. Interessant kann auch eine Auswertung sein, wie lange ein Nutzer in einem bestimmten Bereich der "Timeline" verharrt.

Michael Nickles meint:

Ach ja. Daten sammeln, auswerten, optimieren. Ich blicke mal zurück ins analoge Zeitalter, in dem ich als Journalist begonnen habe - als Zeitschriften noch mit der "Hand" layoutet wurden, Schreibmaschinen noch nicht ausgestorben waren und Fachverlage, die ihren Nutzern die Vorzüge von "Desktop Publishing" gepredigt, es selbst noch mit der Hand, Schere und Klebstoff gemacht haben.

Eine "Highend-Methode" um die Verkaufszahlen eines Blatt zu optimieren (die Optimierung zu versuchen), war damals der sogenannte Greiftest. Dazu wurde eine Ausgabe des Magazins mit unterschiedlich gestalteten Titelblättern, verschiedener Optik und Titeltexten gebaut und in einem "Testkiosk" platziert.

Testpersonen wurden dann in diesem "Testkiosk" beobachtet, bei welchen Varianten sie am ehesten hinlangen. Am Ende des sehr kostspieligen Tests hat der Verlag dann entschieden, was gemacht wird. Ob dabei immer die richtigen Entscheidungen raus kamen, wage ich zu bezweifeln, aber ich weiß es nicht.

Je mehr Daten und Zeugs man zum Auswerten von was hat, desto höher ist vermutlich die Gefahr, dass dabei ein totaler Irrtum entsteht. So weit mir bekannt, kämpft Facebook grad mit einem argen Rückgang der Zahl jüngerer Nutzer. Eine Auswertung des "Mausverhaltens" wird da wenig nützen.

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