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News: Muscular noch schlimmer als Prism

NSA hat Datenleitungen von Google und Yahoo angezapft

Michael Nickles / 62 Antworten / Flachansicht Nickles

Seit Juni ist durch die Enthüllungen von Edward Snowden bekannt, dass der NSA-Geheimdienst der USA das Internet weltweit überwacht. Und täglich wird klarer, wie umfassend und hemmungslos diese Überwachung ist, selbst das Abhören des Handys der Bundeskanzlerin kein Tabu darstellt.

Die Enthüllung des Überwachungsskandals ist dabei nicht nur beschämend für die US-Regierung, sie zieht auch den Ruf von US-Unternehmen in den Dreck. Gleich zu Beginn der Enthüllungen wurde unter anderem bekannt, dass NSA auch die Server von IT-Giganten wie Apple und Microsoft und Suchmaschinenbetreibern wie Google und Yahoo überwacht. Dem betroffenen Unternehmen wurde vorgeworfen, dass sie mit der NSA kooperieren, was diese dementiert haben.

Ein neues Puzzlestück beim NSA-Skandal macht diese Dementierungen teils glaubhaft.

Offizieller Eingang zu einem Google Rechenzentrum. Die NSA kam durch die Hintertür. (Foto: Google)
Einem Bericht der Washington Post zufolge, hat die NSA Google und Yahoo offensichtlich ohne deren Wissen angezapft - und dies sogar außerhalb der USA, wo das rechtlich nicht zulässig werde.

Simpler Hintergrund ist einfach, dass die Suchmaschinenanbieter weltweit Rechenzentren betreiben, die auch über interne Leitungen (außerhalb des Internets) verbunden sind. Und genau diese Leitungen hat der NSA ganz einfach angezapft.

Damit kann die NSA quasi den kompletten Datenverkehr sämtlicher Nutzer dieser Dienste abgreifen und protokollieren. Alleine in den vergangenen 30 Tagen sollen über 181 Millionen Datensätze archiviert worden sein, darunter Meta-Daten, wer mit wem Email-Verkehr hatte, sowie Daten wie Texte, Audio und Video.

Das als "Muscular" bezeichnete "Lausch-Tool" verwendet die NSA in Kooperation mit ihren britischen Kollegen GCHQ (Government Communications Headquarters). Das Lauschen durch die Hintertür  mit Muscular ist nicht zu verwechseln mit PRISM, das durch die "Vordertür" arbeitet, noch gesetzlichen Auflagen unterliegt.

Google und Yahoo beteuerten gegenüber der Washington Post, dass sie von der heimlichen Totalüberwachung mittels Muscular nichts gewusst haben.

Michael Nickles meint:

Ich gestehe, dass ich langsam zu faul werde, News über diese NSA-Scheisse zu schreiben - weil das Fass einfach längst übergelaufen ist. Die Frage, wen und was die NSA alles überwacht oder überwachen kann, stellt sich längst nicht mehr.

Wer bis 1 zählen kann, der weiß, dass garantiert keine denkbare Überwachungsmethode ausgelassen wird. Ob es sich lohnt, sich wegen diesem Überwachungswahn aufzuregen ist allerdings eine ganz andere Frage.

Zu groß ist die Masse der Menschen, die ihre Daten und Aktivitäten Google anvertrauen, die ihr Leben und ihr Freunde an Facebook und Co verkaufen. Auf so was wie NSA und GCHQ kommt es da auch nicht mehr wirklich an.

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Na wer sagts denn: ... andy11