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News: Volle Kontrolle ohne Passwort

Alarm: Zig Dlink-Router haben eingebaute Hintertür

Michael Nickles / 24 Antworten / Flachansicht Nickles

Diverse Router-Modelle des Herstellers Dlink haben eine geheime Hintertür, die einen Zugriff ohne jegliches Passwort ermöglicht. Das hat der Sicherheitsforscher Craig Heffner in einem Blog-Beitrag  berichtet. Heffner entdeckte die "Sicherhetislücke", als er die Firmware eines DIR-100 revA. Routers von Dlink untersuchte.

Mein D-Link DI-524. (Foto: mn)

Dabei fand er raus, dass die betroffenen Router auf eine Passwort-Abfrage verzichten, wenn sie den Code "xmlset_roodkcableoj28840ybtide" von einem Browser erhalten. Dazu muss der "User Agent" eines Browsers einfach entsprechend geändert werden.

Und dann wird ein "Besucher" einfach zu den Router-Einstellungen reingelassen. Vorraussetzung dafür ist wohl, dass im Router der Remote-Zugriff grundsätzlich aktiviert ist.

Dass es sich bei dieser Hintertür um ein Versehen handelt, ist praktisch auszuschließen. Denn: der in der Router-Firmware verankerte Code "xmlset_roodkcableoj28840ybtide" lautet rückwärts gelesen so: edit by 04882 joel backdoor" ("backdoor" = "Hintertür"). Ein Entwickler der Firmware hat also sehr wahrscheinlich gezielt eine Möglichkeit geschaffen, dass die betroffenen Router offen wie ein Scheunentor sind.

Und dieses offene Scheunentor ist nicht erst seit jetzt bekannt. Eine Google-Suche nach "xmlset_roodkcableoj28840ybtide" liefert beispielsweise einen Beitrag aus einem russischen Forum der von Anfang Januar 2010 stammt. Das offene Scheunentor dürfte in der Szene also bereits seit fast vier Jahren bekannt sein.

Im Online-Pressezentrum von Dlink gibt es bislang keine Mitteilung zur Sache. Allerdings kommuniziert Dlink das Dilemma inzwischen in seinem englischsprachigen Support-Forum im Beitrag Update on Router Security issue. Dort gibt es auch eine Liste, welche Router-Modelle betroffen sind und ob es eine aktualisierte Firmware für sie gibt oder wann eine erscheint, die das Sicherheitsloch flickt.

Hier die Liste der laut Hersteller betroffenen Router-Modelle:

DI-524 Revision A1
DI-524UP Revision A1/A2
DIR-100 Revision A1
DIR-120 Revision A1
DIR-300 Revision Ax
DIR-300 Revision Ax 1.06b02
DIR-300 Revision B1
DIR-300 Revision B1 2.14b01
DIR-600 Revision B1 and B2
DIR-600 Revision B1 and B2 2.15b01
DIR-600 Revision B5
DIR-600 Revision B5 2.16b05
DIR-615 Revision Dx
DIR-615 Revision Dx 4.14b02
DIR-645 Revision Ax
DIR-645 Revision Ax 1.04b05
DIR-815 Revision Ax
DIR-815 Revision Ax 1.04b02
DIR-845L Revision Ax
DIR-845L Revision Ax 1.01b02
DIR-865L Revision A1
DIR-865L Revision A1 1.05b07
DSL-320B Revision D2
DSL-320B Revision D2 1.25
DSL-321B Revision D2
DSL-321B Revision D2 1.02

Michael Nickles meint:

Im Forenbeitrag zur Sache erklärt Dlink eingangs, dass Sicherheit bei seinen Produkten von höchster Bedeutung sei. Das liest sich in diesem Fall wie ein Witz.

Dem Witz folgt dann eine lange Liste mit betroffenen Router-Modellen und zugehörigen Firmware-Updates, mit denen sich die Sicherheitslücke (der Sicherheitswitz) flicken lassen soll. Ein Großteil der Firmware-Updates soll erst Ende Oktober kommen.

Für Deutschland gibt es einen Hauch "Katastrophen"-Entwarnung - beziehungsweise einen derartigen Versuch. Ein Teil der betroffenen (älteren) Geräte werden in Deutschland Berichten zufolge angeblich inzwischen nicht mehr verkauft oder kamen bei uns gar nicht auf den Markt.

Wirklich viel bringt diese Info nicht, denn gewiss haben viele noch so einen "alten" Router in Betrieb. Auch ich bin übrigens betroffen, habe einen DI 524 (seit ca 2010 im Einsatz) und muss jetzt bis 31. Oktober warten, bis ein Firmware-Update kommt. Ich werde allerdings nicht warten, sondern den DI 524 ganz einfach an die Wand schmeißen.

Selbsterklärend werde ich nie mehr ein Produkt von Dlink einsetzen. Fehler passieren jedem Hersteller mal, aber in diesem Fall ist das Fass einfach rettungslos übergelaufen. Dass der Missbrauch der Hintertür wohl nur dann geht, wenn man im Router einen Remote-Zugriff zugelassen hat, entschärft die Sachlage nicht. Niemand kann ahnen, dass er damit das versteckte Scheunentor in dieser Dimension öffnet.

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Borlander torsten40 „Wenn ich das da richtig gelesen habe, dann werden die Boxen ...“
Optionen
werden die Boxen per Seriennummer von der aktuellen Firmware ausgeschlossen.

Davon hatte ich bislang noch nichts gelesen. Ich war bislang davon ausgegangen, dass durch die installierte branding-Firmware verhindert wird, dass die originalen Firmwares installiert werden können.

Grundsätzlich funktioniert, das flashen einer freien Firmware bei einer Brandingbox, nur über das rukerneltool.

Also auch nicht über die Rettungstools von AVM?

Das mit den Fritzen der T-Boxen habe ich auch schon einiges gelesen, aber wirklich noch nie gemacht. Meistens wollt niemand seine TBox für diese Testzwecke hergeben

Die Möglichkeit besteht allerdings auch nur bei zwei ungefähr drei SpeedPort-Modellen. Ich habe bislang mit dem W900V und dem W701V gemacht. War allerdings ein bisschen bastelig, da das automatische Flashen mit der Umgebung zur Firmware-Erzeugung nicht funktioniert hat. Mit manuellem Upload über den funktionserweiterten FTP-Server funktionierte es dann. Bei Fehlern kann man die Box damit allerdings endgültig (wenn man die Partition mit der Startumgebung überschreibt) unbrauchbar machen. Würde das daher auch eher nur empfehlen, wenn man den Totalverlust verschmerzen könnte oder sich 200%ig sicher ist, wie man es anstellen muss und keine Fehler macht ;-)

MyFritz habe ich bislang nicht genutzt. Das mit dem User ftpuser ist allerdings interessant.

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