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News: Fast 13 Millionen Dollar waren zu wenig

Ubuntu Edge Handy - dramatisches Ende und dennoch Zukunft

Michael Nickles / 4 Antworten / Flachansicht Nickles

Mit "Ubuntu Edge" wollte Canonical-Chef Mark Shuttleworth ein Smartphone der Superlative bauen: extrem leistungsstarke Hardware, als Software Android und parallel dazu ein komplettes Ubuntu-Linux-System, per Dual-Boot auswählbar.

Die besondere Raffinesse: bei Verbindung an ein Display verwandelt sich das Ubuntu Edge Smartphone automatisch in einen vollständigen Linux-PC, der mit Maus und Tastatur bedienbar ist. (Foto: Canonical)

Ubuntu Edge packt also einen richtigen PCs in ein Smartphone. Das Ubuntu Edge sollte mit einem angepeilten Preis von 695 Dollar hinsichtlich Ausstattung und Leistung Top-Geräte wie das Apple Iphone 5 und das Samsung Galaxy S4 ausstechen. Satte 4 GByte Arbeitsspeicher und 128 GByte  Laufwerkspeicher sollte das Edge haben.

Bei der Auflösung für das 4.5 Zoll Display hatte Shuttleworth (sinnvolle) 1.280 x 720 Bildpunkte angepeilt und beim Sound sollte das Teil Stereo bieten, satt nur Mono wie bei der Highend-Konkurrenz. (Foto: Canonical)

Das Ubuntu Edge Projekt sollte über die Crowdfunding-Plattform Indiegogo finanziert werden. Und dort wurde es dramatisch. Über 16,790 namentliche Unterstützer (hier auf Ubuntu.com aufgelistet) und zusätzlich 10.980 anonyme haben 12.813.501 Millionen Dollar für das Projekt aufgebracht. Ubuntu Edge hat damit den höchsten Beitrag eingefahren, den bislang ein Crowdfunding-Projekt erzielt hat. Und ist dennoch gescheitert, weil das angestrebte Finanzierungsziel von 32 Millionen Dollar nicht erreicht wurde.

Mark Shuttleworth dankt allen Unterstützern und hat auf Indiegogo gebloggt, dass die Aktion ein enormes Interesse am Konzept zeige und Diskussionen mit der Hardware-Industrie vorangetrieben hat. Die Unterstützer erhalten ihr Geld in den kommenden Tagen via Paypal zurück überwiesen.

Inzwischen hat Canonical via Cnet durchsickern lassen, dass trotz Scheitern der Kampagne Anfang 2014 wohl dennoch ein Smartphone mit Ubuntu Linux kommt. Allerdings nur in abgespecktem Format, ohne die Möglichkeit per Anschluss an einen Monitor einen vollwertigen Ubuntu-Desktop zu kriegen.

Michael Nickles meint:

Dass fast 13 Millionen Dollar nicht genug waren um mit einem ersten Ubuntu Edge Smartphone-Modell loszulegen, ist irgendwie lausig. Was für ein kirres Experiment hat Shuttleworth da durchgezogen?

Für ein "Ubuntu-Handy" ohne vollwertigen  Desktop-PC drinnen, sehe ich keine Chance. Die Ankündigung genau das Anfang 2014 eventuell zu tun, macht auch keinen Sinn.

Fakt ist, dass die Idee ein Smartphone zum richtigen PC zu machen, auf jeden Fall die richtige ist. Ich gehe davon aus, dass alle Smartphone-Betriebssysteme sehr bald diesen Weg einschlagen werden. Wenn das "Ubuntu Edge" nicht sehr schnell kommt, dann wird der Zug abgefahren sein.

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