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News: Schluss mit komplett gratis

Bild.de hat Bezahlschranken für Inhalte aktiviert

Michael Nickles / 77 Antworten / Flachansicht Nickles

Mit 260.652.309 Besuchern und 2.275.108.841 Seitenabrufen alleine im vergangenen Monat, ist Bild.de (gemäß IVW-Ausweisung) eines der mit Abstand beliebtesten Nachtrichtenportale  in Deutschland.

Ab sofort können die Bild-Leser das bislang vollständig kostenlose Angebot nur noch eingeschränkt nutzen. Der Axel-Springer-Verlag hat die Bezahlschranke "BILDplus" eingeführt.

Die "Schlagzeilen von morgen" wird es auf Bild.de weiterhin geben. Komplett lesbar werden sie aber nur noch für Zahlungswillige sein. (Foto: Axel-Springer-Gebäude Hamburg, mn)

Die kostenpflichtigen Inhalte sind auf Bild.de mit einem "Plus"-Symbol gekennzeichnet.

Laut Beschreibung auf Bild.de gibt es verschiedene Bezahlmodelle. Wer sämtliche Webinhalte auf Computer, Smartphone und Tablet haben will, zahlt dafür 4,99 Euro pro Monat. Für 9,99 Euro gibt es zusätzlich Bild und Bild am Sonntag in digitalem Format.

Das dritte Angebot "BILDplus Komplett" ist eine Kombination aus sämtlichen Online- und Papierprodukten. Dabei kriegen Abonnenten zusätzlich Gutscheine, mit denen die tägliche gedruckte Bild am Kiosk abgeholt werden kann.

Mit den "Premium"-Modellen hat Bild auch gleich den neuen Begriff "Freemium" eingeführt. Damit sind alle Beiträge gemeint, die weiterhin kostenlos (free) sind. Diskussionen ob der aktuelle Mix aus "Pay" und "Free" stimmt sind vermutlich verfrüht – das wird sich erst in "ein paar Tagen" abschätzen lassen.

Michael Nickles meint:

Wer jetzt jubelt, dass es prima ist, wenn ein Blatt wie "die Bild" online nicht mehr komplett kostenlos ist, weil es sowieso "niemand" liest oder nicht lesen sollte und weil es genug kostenlose Alternativen gibt, der kapiert nicht worum es geht.

Und zwar um die ganz einfache Tatsache, dass kostenlose Inhalte (also solche ohne Werbung oder wo man die Werbung wegblocken kann) im Internet aussterben werden. Das wird für alle ein großer Verlust sein.

Ich fange fast täglich beim Frühstück mit Bild-Online an. Warum? Weil ich dort binnen kurzer Zeit einen übersichtlichen kompakten Themenmix kriege, grob sehe, was in der Welt abgeht. Lange "Spiegel-Artikel" sind mir beim ersten Kaffee zu schwere Kost. Die Qualität der Bild-Beiträge ist mir egal – es geht mir nur um eine schnelle bunte unterhaltsame Übersicht.

Die Dinge, die mich wirklich interessieren, lese ich danach sonst wo im Netz, meist dazu auch bei mehreren Quellen. Jetzt kostet Bild Online was, hat Beiträge, wo ich nicht reinlesen kann. Ich werde sehen, ob ich damit klarkomme. Auf Bild.de pfeifen und kostenlose Alternativen suchen, darauf werde ich verzichten. Weil es sinnlos ist.

Denn auch die Alternativen werden es sich langfristig (vermutlich sehr bald) nicht mehr leisten können komplett kostenlos zu sein und "Bezahlschranken" einführen. Oder das Grausamste überhaupt: versteckte Werbung, die als redaktionelle Beiträge getarnt wird. Das werden die Orte zu sein, bei denen die "Generation kostenlos" enden wird. Und es wird genug Dumme geben, die das nicht mal merken. Es funktioniert jetzt schon wunderbar.

Egal. Für Bild-Online monatlich 5 Euro zahlen, kann ich mir vorstellen. Aber ich brauche wie gesagt weitere Quellen. Morgen kostet der Spiegel Online vielleicht auch 5 Euro im Monat, ebenso Focus und Stern und die gängigen Tageszeitungen auch. Dann kostet mich die Quellenvielfalt ratzfatz monatlich vielleicht 50 Euro – wie viele Webangebote muss ich einzeln bezahlen um ausreichende Auswahl zu haben, nicht ständig an "Bezahlschranken" stehen zu bleiben? Es wird auch anderen so gehen.

Und irgendwann kommt vielleicht die Idee wie schön es doch wäre, wenn alles nichts kosten und sich durch Werbung finanzieren würde. Ja ich weiß, - Webangebote, die sich mit Werbung finanzieren wollen und die pleite gehen, weil die Werbung weggeblockt wird, haben es nicht besser verdient. Sie sind selbst schuld wegen der aggressiven Werbung die sie schalten, die blinkt, nervt, Seiten langsam macht und  vermutlich auch noch Malware verseucht ist.

Webseiten-Betreiber sollten halt endlich das tun, was die Menschen wollen: akzeptable Werbung schalten, die garantiert nicht nervt. Also Werbung die niemand wahrnimmt, am besten unsichtbare Werbung. Dann braucht es auch keine Webblocker mehr.
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Ma_neva Maybe „Moin, evtl. zur Ergänzung: Aus Neugier habe ich auf meinem ...“
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Hallo,

eigentlich jammert Ihr doch wirklich "Alle" das es ein sterben der Zeitungen gibt und viele Journalisten zwischen Tür und Angel stehen. Das Journalisten auch wirklich bezahlt werden müssen und eine Zeitung in Papier nirgendwo kostenlos (sogar relativ teuer finde ich bei SVZ mit 1,10 - 1,30€ ; Abo 28€ /monatl.).  Hatte ich sogar einmal gemacht,doch als bei Streik und Glatteis und einigen Unbillen ich oft bis 4x im Monat keine Zeitung bekam, auch bei Reklamation wurde der volle Beitrag abgebucht, erst da habe ich gekündigt.
Warum sollten nun die Zeitungen im Internet kostenlos sein? Da wären ja bald alle Verleger pleite und die Journalisten auf der Straße! 10,-€ im Monat für eine Zeitung die real so um 30€ liegt ist doch immer noch preiswert. Jedenfalls für Leser die diese stets beziehen.
Natürlich schlecht mit einem Smartphone o.ä. mini PC zu lesen, denn auch die Bilder (erklärend zu bestimmten Artikeln) fehlen da wohl doch (ich habe kein Tablet und kein Smartphone, denke es mir aber so). Mein NB mit 17"  und PC mit 27" Bildschirm sind aber eine gute Auswahl um echt ganze Seiten der Zeitung zu lesen.
Ich finde da nix zu meckern wenn Zeitungen auch Geld nehmen im Internet. Auch hier gibt es Premium Beiträge nur gegen Bezahlung! Jeder will ja leben und überleben bei der derzeitigen Vielfalt, natürlich auch die Journalisten
Eigentlich versteh ich den Frust nicht, für eine bezahlte Leistungserbringung , nix zahlen zu wollen.

Gruß
Manfred

Das Genie tut was es muß, das Talent tut was es kann
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Du scherzt oder XAR61
Ja. aldebuedel