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News: Atome als Bildpunkte

IBM präsentiert winzigsten Videoclip der Welt

Michael Nickles / 5 Antworten / Flachansicht Nickles

Wenn ein Animationsfilm heute nicht aus dem Computer kommt, dann ist das eine Besonderheit. Wenn er dann noch schwarzweiß und mit steinaltem Stop-Motion-Verfahren (Bilder einzeln "fotografieren") angefertigt ist, dann sorgt das gewiss für Neugierde.

Wenn die Handlung dann noch kurz und eher langweilig ist, der Film aber trotzdem weltweit für Schlagzeilen sorgt, dann ist das extrem erstaunlich. Und genau das hat IBM jetzt mit einem verrückten Projekt geschafft: A Boy and His Atom (Ein Junge und sein Atom):


Das ist ein einminütiger Videoclip in "Molekülgröße", die Einzelbilder sind lediglich 25 x 45 Nanometer "groß", die Bildpunkte sind Atome. Über 5.000 Atom-Positionierung waren für den Clip nötig.

Um die Einzelbilder mit Atomen zu zeichnen wurde ein von IBM erfundenes zwei Tonnen schweres Rastertunnelmikroskop verwendet. Atome können damit über zweimillionenfach vergrößert und auch positioniert werden.

Das verantwortliche IBM-Forschungslabor ist eine der wenigen Stätten der Welt, wo sich Atome mit derlei Präzision positionieren lassen. Selbstverständlich hat es der bislang kleinste Film mit seinen 242 Einzelbildern ins Guinness Buch der Rekorde geschafft:

http://www.youtube.com/watch?v=oSCX78-8-q0&feature=player_embedded

Quelle: http://www.youtube.com/watch?v=oSCX78-8-q0&feature=player_embedded

Ebenfalls sehenswert ist das Making Of vom Video:

http://www.youtube.com/watch?v=xA4QWwaweWA&feature=player_embedded#!

Quelle: http://www.youtube.com/watch?v=xA4QWwaweWA&feature=player_embedded#!

Am Rande übrigens wissenswert: das kleinste Video der Welt wurde vom gleichen IBM-Forscherteam geschaffen, dem es im vergangenen Jahr gelungen ist, ein Bit in 12 Atome zu quetschen. Konkret wurde bewiesen, dass es nur 12 Atome braucht um die Information eines Bits zuverlässig zu speichern. Aktuell braucht man dafür noch rund eine Million Atome.

Sollte die "12 Atom Technik" irgendwann Marktreife erlangen, könnten auf einem Gerät mit der Fläche eines Fingernagels, sämtliche jemals produzierten Filme der Welt gespeichert werden, erklären die IBM-Forscher.