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News: Ausschlussliste ersetzt Kompatibilitätsliste

Microsoft lockert Flash-Einschränkungen bei Internet Explorer 10

Michael Nickles / 6 Antworten / Flachansicht Nickles

Mit Einführung des Internet Explorers 10 bei Windows 8/RT, startet Microsoft eine ziemlich harte Linie gegen Webseiten mit Flash-Inhalten. Von der Modern UI (Metro) Version des Internet Explorer werden nur Flash-Inhalte von Webseiten zugelassen, die in Microsofts "Kompatibilitätsliste" zugelassen sind.

Für Windows RT ist das besonders ärgerlich, weil es dort für Modern UI und Desktop nur den Internet Explorer gibt und (noch) keinen anderen Browser. Jetzt hat Microsoft im IEBlog mitgeteilt, dass die Sache mit dem Update gelockert wird, das ab heute für den Internet Explorer 10 ausgeliefert wird.

Die Desktop-Version des Internet Explorers lässt dann grundsätzlich jegliche Flash-Inhalte zu. Bei der Modern UI Version für Windows 8 und RT sowie bei der IE-Desktop-Version von RT, werden Flash-Inhalte nur dann dargestellt, wenn die entsprechenden Webseiten nicht in einer "Ausschlussliste" von Microsoft drinnen sind.

Die ehemalige Kompatibilitätsliste wurde also abgeschafft und durch die Ausschlussliste ersetzt. Laut Microsoft soll es nur noch wenige Webseiten mit Flash geben, die mit dem "Touch-Erlebnis von Windows 8" inkompatibel sind und deshalb ausgeschlossen werden.

Im Blog-Beitrag erklärt Microsoft unter anderem, dass eng mit Adobe zusammengearbeitet wurde um für Windows 8 eine Flash-Version zu bauen, die Microsofts Anforderungen gerecht wird, die Zielsetzung für das Windows 8 Erlebnis erfüllt: Touch-Bedienungsfreundlichkeit, Geschwindigkeit, angemessener Energieverbrauch bei Akkus.

Michael Nickles meint:

Im Kurzformat: Flash-Inhalte mit dem Internet Explorer 10 sind jetzt wieder grundsätzlich erlaubt, Microsoft behält sich aber das Recht vor, Seiten auszuschließen, die nicht kompatibel sind. Einziger Sonderfall ist die Desktop Version des Internet Explorers für Windows 8 - dort gibt es keinerlei Flash-Einschränkungen.

Die Arschkarte einer möglichen Sperrung von Flash Inhalten verbleibt also weiterhin bei den Windows RT Anwendern, wie auch hier im Report Leitet Windows RT das Ende von Windows ein?  im Abschnitt "Windows RT im Pornotest – Hardcore mit Limits" untersucht.

Wer die News oben gelesen hat, dem dürfte klar werden, dass Microsoft ein ziemliches Chaos verbockt hat. Es gibt den Internet Explorer. Es gibt ihn in der Desktop Version und es gibt ihn in der Modern UI Version. Und es gibt beide Versionen jeweils für Windows 8 und Windows RT, die wiederum Unterschiede ausweisen.


Die Tabelle im IEblog macht klar: Dank Windows 8/RT haben wir es nicht mehr mit einem Internet Explorer zu tun, sondern mit vier verschiedenen Internet Explorern. (Foto: Microsoft)

Das ist Wahnsinn. Und Wahnsinn ist auch das, was Microsoft generell mit Flash veranstaltet. Also was jetzt bitte? HTML5 oder Flash? Oder weiter beides? Da lobe ich mir Apples, Steven Jobs, konsequente Entscheidung auf Flash zu pfeifen. Das ist wenigstens eine klare Ansage. Microsofts "halbe Nummer", eine Liste die unkompatible Flash-Inhalte ausschließt, das ist Murks.

Noch ein Hinweis: es gibt aktuelle zahlreiche Meldungen, die in der Überschrift von einer "Aufhebung der Flash-Sperre in Windows 8" reden. Das ist falsch. Es gab/gibt bei Windows 8 keine Flash-Sperre. Es geht ausschließlich um den Browser Internet Explorer. Wer unter Windows 8 einen anderen Browser verwendet, für den gab es niemals eine "Flash-Sperre".

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The Wasp Michael Nickles „Microsoft lockert Flash-Einschränkungen bei Internet Explorer 10“
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Da lobe ich mir Apples, Steven Jobs, konsequente Entscheidung auf Flash zu pfeifen.
Mac OS hat nach wie vor Flash. Von Konsequenz kann also gar keine Rede sein. Es betrifft nur das iPhone und das iPad. Zudem ist Apples Verbannung von Google Maps voll in die Hose gegangen.

Und was man vor allem wissen sollte, es geht bei all dem Gefasel um Flash oder nicht nicht um den Nutzer, es geht um Marktanteile bei Suchmaschinen, Videoportalen und Kartendiensten, sprich, Apple und Microsoft versuchen etwas vom Google-Kuchen abzubekommen.
Ende
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