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News: Dennis Tito will fliegen

Bemannte Mars-Mission soll 2018 starten

Michael Nickles / 5 Antworten / Flachansicht Nickles

Dennis Tito wurde 2001 als erster Weltraumtourist bekannt. 20 Millionen Dollar machte er locker, um mit einer Sojus-Rakete zur Weltraumstation ISS mitfliegen zu dürfen. Jetzt sorgt der weltraumbegeisterte Tito, der nicht nur Finanzmakler sondern auch Raumfahrtingenieur war, erneut für Schlagzeilen.

Er will im Jahr 2018 (als dann 78jähriger) zum Mars fliegen. In fünf Jahren losstarten zum Mars - das mag zunächst wie ein Witz klingen, aber es scheint ernst gemeint zu sein. 2018 sollen die Planeten eine günstige Position für die Mission haben, die komplette Reisezeit soll 501 Tage betragen. Soweit bislang bekannt ist keine Landung auf dem Mars geplant, sondern nur eine Umrundung.

 
Das Marsprogramm der NASA sieht auf absehbare Zeit nur unbemannte Missionen vor. Das ist dem weltraumbegeisterten Dennis Tito wohl zu wenig.

Für die Mission hat Tito eine Non-Profit-Organisation namens „Inspiration Mars Foundation“, die im Internet aktuell aber noch nicht präsent ist, wie unter anderem Cosmic Log meldet. Bislang gibt es auch noch keine Andeutungen, wie das Projekt finanziert und welches Raumfahrzeug dafür verwendet werden soll.

Das kann aber bald passieren. Laut Spaceref hat die Inspiration Mars Foundation am 27. Februar zu einer 45minütigen Pressekonferenz eingeladen, bei der anschließend auch Fragen beantwortet werden. Moderiert wird die Konferenz angeblich vom Weltraumexperten Miles O’Brien.

Michael Nickles meint:

Die US-Meldungen zur Sache sind sich nicht einig darüber, was mit diesem Marsprojekt gemeint ist. Geht es nur darum irgendein Dingsbumms um den Mars rumfliegen zu lassen, oder soll es sich tatsächlich um eine bemannte Mission handeln? Wired beschreibt die Sache ausdrücklich als „waghalsige bemannte Marsreise“.

Ich schätze mal, dass eine Sonde, die den Mars umfliegt, also zurückkommt, auch mit privaten (wenn auch gewaltigen) finanziellen Mitteln definitiv machbar ist. Aber wozu? Roboter auf dem Mars haben wir ja schon. Was sollte eine Sonde, die um den Mars rumfliegt und wieder zurückkehrt bringen?

Okay – landen, ein paar Gesteinsbrocken einpacken und zurückfliegen – das wäre schon eine Nummer mehr. Aber ich glaube nicht, dass es das ist, was Dennis Tito juckt. Der Mann will selbst zum Mars.

Dass es gelingen wird, binnen fünf Jahren die Technik für eine bemannte Marslandung zu stemmen (die keine Einbahnstrasse ist), glaube ich nicht – ein Umfliegen halte ich aber für möglich.

Aktuell fehlt mir die Zeit zu recherchieren, warum sich 2018 so ein interessantes Zeitfenster ergibt, also wie es dann mit den Positionen von Mars und Erde aussieht. Also: wer Lust hat ein bisschen rumzuforschen – her mit Infos und Links!
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