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News: Qualitätsjournalismus

Chip.de hat das Speedport-Sicherheitsproblem schon gelöst

Michael Nickles / 23 Antworten / Flachansicht Nickles

Während sich der Skandal um die Sicherheitsprobleme der Speedport-Router der Telekom gerade so richtig ausweitet (siehe Alarm - Hunderttausende Router haben Sicherheitslücke) und die Telekom (vermutlich verzweifelt) an einer (irgendeiner) Notlösung bastelt, hat die Chip das Problem bereits heute Vormittag um 10:58 Uhr gelöst:


Chip.de: Speedport Lücke: So sichern Sie die Telekom-Router

Die Überschrift des Chip-Beitrags lässt keine Frage offen. Hier wird offensichtlich das Problem gelöst, an dem aktuell Hunderttausende leiden. Das Durchlesen des Textes kann man sich schenken. Darin wird nur (wie auf zig anderen Webseiten auch), über den Speedport-Vorfall berichtet.

Das Geheimnis der Problemlösung wurde in einer "Fotostrecke" verbuddelt, die 28 (achtundzwanzig) Bilder enthält. Das erste Bild erklärt, wie man anhand der Typenbezeichnung erkennt, ob ein Speedport-Modell vom Problem betroffen ist. Und Chip erklärt: "Die gute Nachricht: Sie können das WPS-Problem mit wenig Aufwand aus der Welt schaffen.".

Ab Bild 7 wissen Interessierte dann, dass es eigentlich keine wirkliche Problemlösung gibt, der erklärte Tipp, die WPS-Betriebsart auszuschalten, bestenfalls "Totallaien" vielleicht vom Missbrauch eines betroffenen Speedport-WLANs abhält.

Die Bildüberschrift bei Bild 7 bringt aber den Hoffnung erweckenden Text "Firmware-Updates laden". Danach wird allerdings nur erklärt, dass es noch keine Firmware-Updates gibt. Es wird lediglich ein Link auf eine Telekom-Seite geliefert, die Support-Links sämtlicher Speedport-Modelle auflistet.

Für den Fall, dass es dieses Firmware-Update irgendwann geben wird, erklärt die Chip auf den folgenden Seiten der Bilderstrecke, wie Firmware-Updates bei den Speedport-Routern generell durchgeführt werden. Dabei fängt die Chip natürlich ganz von Vorne an, also beim Eintritt ins Router-Setup per Passwort. Bei Seite 16 ist das dann "zu Ende" erklärt.

Ab Seite 17 schiebt die Chip nach, dass das Abschalten von WPS beim Speedport-Modell W 921V sinnlos ist, es ein "härteres Mittel" braucht um das Problem zu lösen. Und zwar: WLAN komplett abschalten.

Damit endet der Chip-Beitrag "Speedport Lücke: So sichern Sie die Telekom-Router" also mit dem Tipp, der aktuell der einzige richtige ist und den auch alle anderen "IT-Magazine" längst beschrieben haben: WLAN abschalten. Chip schafft es halt aus diesen "zwei Worten" eine Fotostrecke zu bauen, die 18 Seitenabrufe erzeugt.

Und noch mehr! Denn die Fotostrecke geht noch 10 Bilder lang weiter. Auf denen wird dann jeweils ein alternativer Router beschrieben, der so ein Problem nicht hat. Betroffene können ihr Speedport-Routerproblem also auch dadurch lösen, dass sie dieses "200 Euro Ding" wegschmeißen und sich einen anderen Router kaufen.

Nach rund 29 Seitenabrufen muss man der Chip also reinräumen, tatsächlich eine funktionierende Problemlösung gefunden zu haben.

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Das Problem dabei ist die weit verbreitete "Geiz ist geil" - Mentalität. Da wird von diversen Zeitschriften suggeriert dass man mit ihren Tipps einen viel tolleren und schnelleren Rechner bekommt, ohne was Neues kaufen zu müssen. Die Zeitschriften leben davon, sowas zu behaupten - weil sonst kein Schwein einen müden Cent für ihr Witzblatt ausgibt. Dabei machen die nix anderes als irgendwelche bunt zusammengewürfelten Freeware-Tools auf eine CD zu pressen.

Jeder der etwas Ahnung hat, lacht sich schief über solche Versprechen. Das ist ungefähr so als wenn ein fliegender Händler eine Politur verkauft und meint, dass das 10 Jahre alte Auto nach einer Behandlung damit dem neuesten Modell gleichkommt.

Aber wenn man keine Ahnung hat, fällt man eben auf solche Storys rein.

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