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News: Zoff vorprogrammiert?

Firefox für Windows 8 wirft erste Fragen auf

Michael Nickles / 32 Antworten / Flachansicht Nickles

Bereits bei der "Costumer Preview" von Windows 8 gibt es eine Kuriosität, die es wohl (zwangsläufig) auch in die finale Verkaufsversion schaffen wird: der Internet Explorer ist doppelt vorhanden. Zum einen gibt es in ihn als "Metro"-App zum anderen als klassische Aero-Desktop-Anwendung.

Beide Internet Explorer sehen unterschiedlich aus und handhaben sich auch anders. Bei der Metro-Variante ist die Adresszeile beispielsweise unten, bei der Aero-Variante ist sie oben. Funktionell kann die Metro-App weniger und die Aero-Anwendung kann dafür nicht mit anderen Metro-Apps kommunizieren (Inhalte teilen).

Firefox-Entwickler Brian R. Bondy hat in seinem Blog jetzt mitgeteilt, dass die Arbeiten an einer speziellen "Windows 8"-Version vor Firefox begonnen haben. Speziell deshalb, weil es bei Windows 8 gleich drei Anwendungstypen gibt: normale klassische Anwendungen, Metro-Apps und außerdem "Desktop Browser mit Metro-Style".

In diese dritte (ganz offensichtlich von Microsoft offiziell nicht gewünscht) Klasse soll der Firefox für Windows 8 fallen. Diese Firefox-Version soll also sowohl als klassische Desktop-Anwendung im Fenster als auch Vollbild unter Metro funktionieren.

Die Unterstützung von Metro soll viel neuen Programmcode erfordern, es handelt sich also um ein sehr großes Projekt. Im Blog teilt der Firefox-Entwickler unter anderem eines der Hauptprobleme mit: bei Metro laufen Browser wohl in einer "Sandbox" isoliert vom System ab, sind dadurch besser gegen Angriffe über Sicherheitslücken geschützt.

Das bedeutet natürlich auch eingeschränkte Funktionalität. Nur "Desktop Browser im Metro-Style" (was Firefox für Windows 8 werden soll) können die alten Win 32 API Programmierschnittstellen und die komplett neue WinRT API verwenden. Aktuell ist es wohl so, dass ein Browser nur dann unter Metro laufen kann, wenn er als Standard-Browser im System eingestellt ist. Das soll Microsoft so entschieden haben.

Michael Nickles meint: Auf ein Kernproblem macht Brian R. Bondy im Blog auch aufmerksam. Der Firefox für Windows 8 wird wohl nicht die Metro-Entwicklungsrichtlinien einhalten, weil das bei der geplanten Funktionalität nicht geht.

Somit wird Microsoft den Firefox für Windows 8 wahrscheinlich nicht im "Windows Store" zulassen. Es bleibt dann nur eine alternative Installationsmethode.

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|dukat| Michael Nickles „Firefox für Windows 8 wirft erste Fragen auf“
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Wenn ich schon das Wort "Windows-Store" lese, dreht sich mir der Magen um. Auch wenn es noch alternative Methoden zu geben scheint, eine Anwendung zu installieren ohne sie über den "Store" kaufen zu müssen.

Solange ich zur Dateiübertragung den Dateibrowser nicht noch extra kaufen muss, sehe ich in dem dämlichen Store eigentlich nur überflüssigen Ballast. Etwa so überflüssig, wie ein tief im System eingenisteter MSN Messenger.

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