Fotografieren und Filmen 2.959 Themen, 18.382 Beiträge

News: Gesundschrumpfung

Kodak stellt digitale Kameras ein

Michael Nickles / 33 Antworten / Flachansicht Nickles

Bereits seit Jahren hat die analoge Fotografie verloren. Und das Foto-Megaunternehmen Kodak hat die Zeichen der Zeit rechtzeitig erkannt. Bereits 1992 (vor 20 Jahren!!!) hat Kodak gemeinsam mit Philips die Photo-CD rausgebracht, eine CD mit einem "Daten-Format" speziell zum Speichern von Fotos.

Das Format und die Photo-CD erwiesen sich zwar rasch als sinnlos (überflüssig), aber früh dran "in der digitalen Fotowelt mitzumischen" war Kodak auf jeden Fall. 2004 bekannte Kodak sich weiter zur Digitalisierung, es wurde angekündigt klassische analoge Kameras einzustellen. Lediglich "Wegwerfkameras" sollten weiter produziert werden (siehe Tod der analogen Kamera von US-Konzern angekündigt).

Laut Wikipedia-Beitrag gilt ein Kodak-Ingenieur als Erfinder der digitalen Kamera und 1991 wurde die erste digitale Kamera von Kodak in den Handel gebracht (für 25.000 Mark).

Alle Innovationen und Umstrukturierungen nützten nichts. Am 19. Januar 2012 meldete Kodak Konkurs wegen Insolvenz an. Im Zuge der Rettungsbemühungen wurde jetzt mitgeteilt, das Kodak künftig keine digitalen Kameras mehr bauen wird. Auch der Geschäftsbereich "digitale Bilderrahmen" wird hingeschmissen.

Garantieansprüche sollen aber weiterhin erfüllt werden. Aktuell wird spekuliert, dass die Markenbezeichnung "Kodak" bei digitalen Geräten nicht sterben wird, Kodak plant Nutzungslizenzen zu verkaufen.

Zur Rettung von Kodak wird eventuell der Verkauf von Patenten beitragen, über 1.100 soll Kodak haben. Und seit Januar hat Kodak auch bereits erste Unternehmen wegen Patentverletzungen verklagt. Das soll wohl klarmachen, dass sich mit den Patenten Kohle schaufeln lässt.

Michael Nickles meint: Schon erstaunlich. Eigentlich alles richtig gemacht, von Anfang an mitgemischt und dann fast alles verloren. Kodak wird jetzt wohl auf die Kerngeschäfte geschrumpft. Das sind vermutlich Technologie-Lizenzierung/Patente, Fotodruckangebote und Drucker.

bei Antwort benachrichtigen
RogerWorkman Fetzen „Alles ist relativ, aber weil es hinkt, ist es nicht zwangsläufig ein Vergleich....“
Optionen
Dafür bekomme ich bei Hasselblad eine komplett andere Kamera na klar! wer aber meint, das die Edelmarke das Nonplusultra sei, der liegt falsch. In vielen Hasselblad Digital-backs stecken Kodak-Chips drin, die zwar in Punkto Schärfe und Farbe Referenz sind, aber nicht in Hinsicht Haltbarkeit. Die Chips basieren auf der Entwicklung der Chips aus Zeiten der DDCS560, später 14n und SLRn. All diese Kameras funktionieren heute nicht mehr, oder haben erhebliche Qualitätsmängel in Hinsicht Farbe und Homogenität. Beim Kauf einer Hasselblad kauft man sich schon seit jeher Qualität auf Zeit. Früher waren es die Verschlüsse, die regelmäßig zum Service mußten, heute sind das die Chips, die ausgetauscht oder mit Upgradeangeboten getauscht werden. Das ist keine Kritik, denn ein Mittelklassewagen muß auch zum Service. All das sollte man als Hobbyinvestor mit bedenken. Nur weil man viel Geld für ein Produkt ausgegeben hat, ist es noch lange nicht perfekt. In der Praxis kann keiner im nachhinein beurteilen, ob das Foto für eine gedruckte Anzeige in A4 mit einer Hasselblad oder einer alten Canon D20 (8Mio) gemacht wurde. Entweder macht man gute Fotos, egal mit welcher Kamera, oder man umgibt sich mit Prestigeprodukten. Kodak hat sich von eigenen Prestigeprodukten verabschiedet, auch ein Punkt der zum Imageproblem beigetragen hat.
bei Antwort benachrichtigen
Kodak Systemcrasher