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News: Angst vor Bundestrojaner

Bundesamt für Sicherheit muss um Vertrauen kämpfen

Michael Nickles / 17 Antworten / Flachansicht Nickles

Gerade erst hat das Bundesamt für Sicherheit allen PC-Anwendern dazu geraten, ihren Rechner auf Befall durch den DNS-Changer-Trojaner zu überprüfen und dazu eine eigene Testseite bereitgestellt (siehe DNS-Changer: Bundesamt für Sicherheit rät zu Trojaner-Check.

Die offensichtlich gut gemeinte Webseite zum Selbsttest wurde allerdings nicht generell gut geheißen. Viele äußerten schwere Bedenken, dass die Behörde damit wohl versucht, den Bundestrojaner unters Volk zu bringen. Mit der Testseite selbst passiert das allerdings gewiss nicht, da diese keinerlei Software installiert oder irgendwelche Plugins erfordert.

Heikel wird es bestenfalls, wenn die Testseite einen Befall durch den Trojaner erkennt. Dann wird die Software "DE-Cleaner" zum Beseitigen empfehlen. Das ist eine "gut gemeinte" kostenlose Anti-Trojaner-Software, die ebenfalls in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Sicherheit entstanden ist.

Unter anderem der Focus hat drüber berichtet, dass viele Anwender befürchten, vom Bundesamt für Sicherheit in die Falle gelockt zu werden, den "Staats-Schnüffeltrojaner" (siehe Verfassungswidriger Bundestrojaner sorgt für Wirbel) untergejubelt zu kriegen.

Laut Focus hat das Bundesamt versichert, dass der DNS-Changer-Selbsttest keinen Bundestrojaner bringt. Und die Zahl derer, die dem Bundesamt für Sicherheit trauen, ist durchaus hoch. In den ersten 48 Stunden sollen bereits gut 11 Millionen Nutzer die Testseite aufgerufen haben, geht unter anderem aus einem Bericht der Süddeutschen hervor. Eine Infektion durch den DNS-Changer wurde erfreulicherweise nur in 38.000 Fällen festgestellt.

Michael Nickles meint: Die Aktion des Bundesamt für Sicherheit war ein gewisser Erfolg. Aber sie hat gezeigt, dass viele exakt diesem Amt eben nicht trauen. Die Antwort auf die Frage, ob das Bundesamt für Sicherheit mit so einer Aktion vielleicht einen eigenen "Bundestrojaner" verbreiten würde, muss man mit gesundem Menschenverstand angehen.

Es ist doch klar, dass so ein Vorhaben ruckzuck auffliegen würde. Gerade bei einer Software die direkt vom Bundesamt für Sicherheit verteilt wird, würden zig Hacker sofort mit der Lupe rangehen und sie analysieren.

Es wäre also hirnverbrannt, einen Bundestrojaner auf so einem Weg zu verbreiten. Kann eine Behörde so hirnverbrannt sein? Von mir ein klares JA. Wenn ich mit die geballte Masse an IT-Inkompetenz angucke, die sich Politiker und Behörden seit Jahren leisten, ist keine andere Antwort möglich.

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Nice! winnigorny1
angelpage Michael Nickles „Bundesamt für Sicherheit muss um Vertrauen kämpfen“
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Die fehlende Kompetenz des BSI, der Verbraucherschützer und der Bundesregierung insgesamt ist längst Legende.

Sie sind nicht einmal in der Lage, zentral geführte, damit für sie zugängliche staatliche Stellen, wie Geheimdienste, Polizei, Zoll usw. zu kontrollieren.

Das zeigen die Meldungen über "Staatstrojaner", "Bayerntrojaner", Handydatenaffäre in Sachsen usw. usf. als Spitze eines (verbraucherfeindlichen) Eisbergs.

Es ist deshalb sehr blauäugig, ausgerechnet bei dieser Meldung über den DNS- Changer einen hohen Wahrheitsgehalt oder gar eine Kompetenz zur Feststellung und zu Methoden des Schutzes zu erwarten.

Ja, auch hier ist gesundes Misstrauen angebracht. Zudem bin ich überzeugt, dass die wirklichen Experten, z.B. von Microsoft Security Essentials, gegebenenfalls und, wie bei anderen Schädlingen ja auch, geeignete Maßnahmen prüfen und einleiten.

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