Viren, Spyware, Datenschutz 11.241 Themen, 94.650 Beiträge

News: Angst vor Bundestrojaner

Bundesamt für Sicherheit muss um Vertrauen kämpfen

Michael Nickles / 17 Antworten / Flachansicht Nickles

Gerade erst hat das Bundesamt für Sicherheit allen PC-Anwendern dazu geraten, ihren Rechner auf Befall durch den DNS-Changer-Trojaner zu überprüfen und dazu eine eigene Testseite bereitgestellt (siehe DNS-Changer: Bundesamt für Sicherheit rät zu Trojaner-Check.

Die offensichtlich gut gemeinte Webseite zum Selbsttest wurde allerdings nicht generell gut geheißen. Viele äußerten schwere Bedenken, dass die Behörde damit wohl versucht, den Bundestrojaner unters Volk zu bringen. Mit der Testseite selbst passiert das allerdings gewiss nicht, da diese keinerlei Software installiert oder irgendwelche Plugins erfordert.

Heikel wird es bestenfalls, wenn die Testseite einen Befall durch den Trojaner erkennt. Dann wird die Software "DE-Cleaner" zum Beseitigen empfehlen. Das ist eine "gut gemeinte" kostenlose Anti-Trojaner-Software, die ebenfalls in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Sicherheit entstanden ist.

Unter anderem der Focus hat drüber berichtet, dass viele Anwender befürchten, vom Bundesamt für Sicherheit in die Falle gelockt zu werden, den "Staats-Schnüffeltrojaner" (siehe Verfassungswidriger Bundestrojaner sorgt für Wirbel) untergejubelt zu kriegen.

Laut Focus hat das Bundesamt versichert, dass der DNS-Changer-Selbsttest keinen Bundestrojaner bringt. Und die Zahl derer, die dem Bundesamt für Sicherheit trauen, ist durchaus hoch. In den ersten 48 Stunden sollen bereits gut 11 Millionen Nutzer die Testseite aufgerufen haben, geht unter anderem aus einem Bericht der Süddeutschen hervor. Eine Infektion durch den DNS-Changer wurde erfreulicherweise nur in 38.000 Fällen festgestellt.

Michael Nickles meint: Die Aktion des Bundesamt für Sicherheit war ein gewisser Erfolg. Aber sie hat gezeigt, dass viele exakt diesem Amt eben nicht trauen. Die Antwort auf die Frage, ob das Bundesamt für Sicherheit mit so einer Aktion vielleicht einen eigenen "Bundestrojaner" verbreiten würde, muss man mit gesundem Menschenverstand angehen.

Es ist doch klar, dass so ein Vorhaben ruckzuck auffliegen würde. Gerade bei einer Software die direkt vom Bundesamt für Sicherheit verteilt wird, würden zig Hacker sofort mit der Lupe rangehen und sie analysieren.

Es wäre also hirnverbrannt, einen Bundestrojaner auf so einem Weg zu verbreiten. Kann eine Behörde so hirnverbrannt sein? Von mir ein klares JA. Wenn ich mit die geballte Masse an IT-Inkompetenz angucke, die sich Politiker und Behörden seit Jahren leisten, ist keine andere Antwort möglich.

bei Antwort benachrichtigen
Nice! winnigorny1
IRON67 RedRed2x „Zitat Michael: Zitat Ventox: Nee, Ventox, der Michael hat das schon richtig...“
Optionen
Nur die, die ab März im "Dunkeln" stehen, können doch die Gewissheit haben, dass ihr(e) System(e) befallen sind.

Nö. Es gibt schon noch ein paar andere Möglichkeiten. Mit gwissen Logs kann man sich die aktuelle PC-Konfiguration anschauen und findet dann z.B. sowas hier:

O17 - HKLM\System\CCS\Services\Tcpip\Parameters: DhcpNameServer = 10.0.0.250
O17 - HKLM\System\CCS\Services\Tcpip\Parameters\Interfaces\{29C02A28-B74C-404B-857E-B86597259757}: NameServer = 85.255.112.204;85.255.112.83
O17 - HKLM\System\CCS\Services\Tcpip\Parameters\Interfaces\{310FB175-C92B-4E17-8C00-841A665AC6AC}: DhcpNameServer = 10.0.0.250
O17 - HKLM\System\CCS\Services\Tcpip\Parameters\Interfaces\{310FB175-C92B-4E17-8C00-841A665AC6AC}: NameServer = 85.255.112.204;85.255.112.83
O17 - HKLM\System\CCS\Services\Tcpip\Parameters\Interfaces\{FD216625-68EB-4C39-813F-72F064C0CA9D}: NameServer = 85.255.112.204;85.255.112.83
Sobald ein Troll, DAU oder Elch im Lauf eines Threads auf heftige Kritik stößt, argumentiert er mit der Arroganz des Kritikers. Dies kann auch vorsorglich erfolgen.[Roesen's Law]
bei Antwort benachrichtigen