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Ist Biosprit umweltschädlicher, als herkömmlicher Sprit?

jueki / 83 Antworten / Flachansicht Nickles

- zumindest wird das hier behauptet:
http://www.meine-landwirtschaft.de/aktuell/nachrichten/news/de/24428.html
Ich meine auch irgendwo gelesen zu haben, das die bei der Herstellung von Solarzellen nebenbei produzierten Schadstoffe erst dann (rein rechnerisch) kompensiert würden, wenn die Zelle an die 50 Jahre lang kontinuierlich Energie liefern würde.

Jürgen

- Nichts ist schwerer und nichts erfordert mehr Charakter, als sich im offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen "NEIN!" Kurt Tucholsky
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Hugo20 jueki „Ist Biosprit umweltschädlicher, als herkömmlicher Sprit?“
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Na, genug gekloppt? :-D

Dann mal was zum Thema:
Zieht man die indirekten Klimafolgen in die CO²-Bilanz ein, so wird durch die Herstellung von Raps 4,5 % mehr, bei Soja sogar 11,7 % mehr CO² ausgestoßen als bei herkömmlichem Sprit. Diese Art der Berechnung ist für die hoch subventionierte Biodieselindustrie katastrophal: bisher wurden indirekte Klimafolgen, wie Verdrängungseffekte, nicht eingerechnet.

Im Prinzip geht es im Kern doch hier um diese Ansage und die ist meiner persönlichen Meinung nach, auch vollkommen korrekt.
Gerade die "Verdrängungseffekte" und die damit einhergehenden Marktpreisverschiebungen sind fatal.
Ein Bauer der anstatt Weizen, Mais oder Gerste zu produzieren, lieber Raps anbaut, weil er dafür den höchsten Gewinn einfährt, handelt logisch und aus seiner Sicht auch ökonomisch.
Aber das kann und darf nicht sein, da auf diese Art und Weise weniger Lebensmittel produziert werden, die irgendwo fehlen. Konsequenz; die Marktpreise müssen auch für andere landwirtschaftliche Produkte angehoben werden, damit diese überhaupt noch produziert werden.

Das Thema ist allerdings schon uralt und längst bekannt.

Bemerkenswert finde ich allerdings, dass es mal wieder die Politiker sind, die da Bremsen wollen:
Mit dem Iluc-Faktor (Indirect Land-Use Change) lässt sich z.B.die Auswirkung der Biodieselproduktion auf Landnutzung in die CO²-Bilanz miteinbeziehen. Die zuständigen EU-Kommissare Günther Oettinger und Connie Hedegaard wollen die offizielle Einbeziehung des Iluc-Faktors zunächst verschieben.

Die Forschung ist schon seit Jahren um einiges weiter und mittelfristig wird die Biosprit-Produktion wohl weg vom Land, in Gewässer verlegt. Und dort tut´s dann keinem mehr Weh.

http://www.allaboutsourcing.de/de/shell-produziert-biokraftstoff-aus-algen/

„Autovertreter verkaufen Autos. Versicherungsvertreter verkaufen Versicherungen. Und Volksvertreter?“(Stanislav Teroylec, polnischer Aphoristiker)
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