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News: Fakt oder Größenwahn?

40 Prozent der Notebooks 2015 mit ARM-Prozessoren?

Michael Nickles / 7 Antworten / Flachansicht Nickles

Zumindest halbwegs erfahrene PC-Nutzer wissen inzwischen, ob sie einen Prozessor von Intel oder AMD haben. Die CPU-Giganten haben ja zig Jahre die Werbetrommel gerührt, um sich als Marken bekannt zu machen.

Dass es eine CPU-Welt abseits von Intel und AMD gibt, ist vielen Anwendern gewiss allerdings nicht bekannt. In der "Windows-PC-Welt" gibt es halt nur X86-Architektur, die von AMD und Intel kommt. In mobilen Geräten wie Smartphones und Tablets sind die CPU-Giganten bislang allerdings kaum präsent.

Dort stecken vorwiegend Prozessoren von ARM beziehungsweise ARM-Technik drinnen. ARM baut Prozessoren nicht wirklich selbst, sondern lizenziert sie an andere Hersteller, die auch ihr eigenes Logo draufkleben können. Und dann stecken in Iphone- und Ipad- halt Apple-Prozessoren drinnen, die eigentlich ARM-Prozessoren sind. Auch Nvidias Tegra-CPUs mit Nvidia-Grafikkern drinnen sind übrigens "ARM-Prozessoren".

Während Intel und AMD ewig nur immer schnellere CPUs ausgeheckt haben, hat sich ARM auf energiesparsame Prozessoren konzentriert - und die sind im mobilen Bereich gefragt. Den haben nicht nur die CPU-Giganten, sondern auch Microsoft verschlafen. Da wundert es wenig, dass mit Hochdruck an Windows 8 gebastelt wird, das auch für mobile Rechner wie "Tablet-PCs" taugen soll.

Und dass ARM da eine gewisse Bedeutung hat, zeigt auch Microsofts Ankündigung im Januar 2011, dass Windows 8 erstmals auch ARM-Prozessoren willkommen heißt (siehe Windows 8 unterstützt auch ARM-Architektur). Entsprechend schwebt der britische CPU-Bauer jetzt mal auf Wolke 7.

Laut Bericht von Digitimes strebt ARM bis 2015 bei Notebooks einen Marktanteil von 40 Prozent an. Bei Tablet-PC ist ARM jetzt bereits Marktführer und will bis 2015 einen Marktanteil von 85 Prozent erreichen.

Michael Nickles meint: Mit Windows 8 wird Microsoft also endlich im Tablet-PC-Bereich mitmischen können und weil halt viele Kunden ein Ding mit Windows haben wollen, kann das auch ARM-Prozessoren bei Tablet PCs nur puschen.

Komischerweise scheint dieser spannende Fakt Investoren aber wenig zu jucken. Die ARM-Aktie dümpelt seit Microsofts spektakulärer Ankündigung im Januar konstant bei der 6,50 Euro Marke rum. Warum eigentlich? Dass Intel den mobilen CPU-Bereich total verschlafen hat, ist ja kein Geheimnis (siehe Intel-Chef: Smartphone-Markt verpennt).

Allerdings droht ARM die Gefahr, dass Intel in dieser Ecke gnadenlos aufholen und abräumen wird, die Weichen dafür sind bereits gestellt (siehe 3D-Transistoren revolutionieren Technik).

Es darf also diskutiert werden, ob ARM dank Windows 8 bei Notebooks tatsächlich bereits 2015 40 Prozent Marktanteil bei Notebooks haben wird. Oder ist das nur Größenwahn?