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News: Krieg gegen Gesetz geplant

13-Jährige sind Zuckerberg nicht jung genug

Michael Nickles / 23 Antworten / Flachansicht Nickles

Facebooks Geschäft besteht darin die Welt sozial zu vernetzen. Die Zielgruppe ist also die komplette Menschheit - zumindest alle, die über Internet verfügt. Dabei stört allerdings ein gewisses Problem.

In den USA gibt es bereits seit 2000 das Gesetz Children's Online Privacy Protection Act (COPPA). Das wurde geschaffen um Minderjährige im Internet zu schützen.

Verboten ist beispielsweise die "Vermarktung" von Kindern unter 13, wie unter anderem im Wikipedia-Beitrag nachzulesen. Generell dürfen Kindern unter 13 Webseiten persönliche Daten nur mit Genehmigung eines Erziehungsberechtigten mitteilen.

Selbsterklärend wurmt Facebook-Chef Mark Zuckerberg dieses Gesetz enorm. Laut Bericht von CNNMoney will der dem Gesetz den Krieg erklären.

Um das zu Erreichen, hat sich Zuckerberg einen recht bizarren Bogen zusammengezimmert. Erziehung und Ausbildung sind aus seiner Sicht die entscheidenden Faktoren für die Wirtschaftsentwicklung. Die zunehmend bedeutsamen sozialen Netzwerke wie Facebook seien natürlich auch als "Erziehungsplattformen" zu verstehen.

Und da eine erfolgreiche Erziehung möglichst früh beginnen sollte, müsse die Sperre für Kinder unter 13 halt weggeschafft werden. Auf die Frage, wie jüngere Kinder die "sozialen Funktionen" eigentlich nutzen sollen, hat der Facebook-Chef noch keine wirkliche Antwort bereit.

Das zu Erlernen will er beginnen, sobald die gesetzliche Blockade erst mal aus dem Weg geräumt ist. Auf jeden Fall soll Sorge getragen werden, dass Kinder bei Facebook sicher aufgehoben sind.

Michael Nickles meint: Vermutlich werde ich mir jetzt eventuell wieder die Kritik einholen, dass ich inzwischen zu alt bin, um modernen "Wahnsinn" zu akzeptieren. Dennoch mein klares Statement: ich halte die aktuelle Altersbegrenzung auf 13 bereits für extrem bedenklich.

Kinder und auch junge Menschen MÜSSEN heute vor allem eines lernen: dass es auch eine Welt abseits des Internet gibt. Dass man soziale Kontakte auch in der realen Welt knüpfen kann und auch dort pflegen muss.

Ausreden, dass das Internet da ja nur als eine "Ergänzung" fungieren soll, lasse ich entschieden nicht gelten. Ja - die Idee eines "vernetzen Lernens" ist gewiss nicht saublöd. Aber Menschen dürfen einfach nicht verlernen, dass es auch ohne digitale Vernetzung geht.

In Berichten zur Sache wird auf Studien/Umfragen Bezug genommen, aus denen hervorgehen soll, dass sich bereits jetzt auf Facebook zig Millionen Kinder unter 13 rumtreiben. Die haben bei der Anmeldung halt gelogen und ein falsches Alter angegeben. Deren Eltern wussten (wissen) das vielleicht gar nicht oder es war (ist) ihnen scheißegal.

Ich spann jetzt auch mal einen weiteren Bogen. Neulich hab ich die Doku Das Steinzeitrezept gesehen. Darin geht es um Zivilisationskrankheiten wie Bluthochdruck, Allergien, orthopädische Fehlhaltungen und dergleichen, die Steinzeitmenschen nicht kannten.

Warum? Die kriegten halt keine "Knick- oder Spreizfüsse" weil sie barfuss rumgelaufen sind, sich die Füße nicht mit Schuhen versaut haben. Im Jahr 2100 wird es gewiss Zivilisationskrankheiten in einer ganz neuen Dimension geben.

Ich denke da beispielsweise an eine Krankheit, bei der die meisten Menschen, ihre reale Umwelt nicht mehr wahrnehmen und mir ihr normal kommunizieren können. Warum? Weil sie bei Geburt einen "Augmented Reality"-Prozessor (künstlich erweiterte Realität) ins Gehirn geimpft gekriegt haben. Aber auch dafür wird es dann gewiss eine Therapie geben.

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