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News: Verzweiflungstat?

Microsoft "tötet" Skype für 8,5 Milliarden Dollar

Michael Nickles / 36 Antworten / Flachansicht Nickles

Seit Anfang des Monats brodelt die Gerüchteküche, dass die "Telefonier-Lösung" Skype verkauft wird, als potentielle Interessenten wurden Facebook, Google und Microsoft genannt.

Jetzt ist der Deal erledigt: Microsoft hat sich Skype für rund 8,5 Milliarden Dollar geschnappt. Geblecht wird soweit bekannt in bar. Das ist die bislang teuerste Firmenübernahme von Microsoft.

Damit hat Skype bis zum Anfang seines Endes (siehe Meinung) einen bewegten Marsch hinter sich. 2003 wurde das Unternehmen in Schweden gegründet und 2005 für rund drei Milliarden Dollar von Ebay übernommen.

Ebay schaffte es allerdings nicht, aus Skype wirklich was rauszuholen und verkaufte 2009 die Mehrheit (65 Prozent) von Skype für gerade mal 1,9 Milliarden Dollar an eine Investmentgesellschaft namens Silver Lake (siehe Skype Geschichte auf Wikipedia).

Die darf sich nach gerade mal rund zwei Jahren jetzt enorm über Microsofts 8,5 Milliarden Dollar freuen.

Michael Nickles meint: 8,5 Milliarden Cash für die Skype-Übernahme. Das ist wohl nicht nur Microsofts bislang teuerste Übernahme, sondern auch die höchste Summe, die bislang überhaupt für die Übernahme eines "Internet-Unternehmens" geblecht wurde.

Und 8,5 Milliarden Dollar ist ja ein verdammt großer Brocken, wenn man sich anguckt, wie vergleichsweise "billig" Skype zuletzt weitergeschoben wurde. Wie groß muss Microsofts Verzweiflung eigentlich sein, so eine Summe für etwas zu blechen, das Microsoft selbst schon lange hat, beziehungsweise mit dem Windows Live Messenger eigentlich leicht haben könnte?

Die Angst, dass sich Google das Ding schnappt, war wohl einfach zu groß. Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist Microsofts Übernahme von Skype das Ende von Skype.

Wie man eine "Live-Kommunikationslösung" in Grund und Boden versaut, wie man es nicht schafft, sie zu einer Community auszubauen, hat Microsoft mit dem Windows Live Messenger ja längst bewiesen beziehungsweise beweist das unermüdlich.

Der Live Messenger wird seit Jahren von Version zu Version beschissener, Anwender werden ständig zu sinnlosen Updates auf neue Versionen gezwungen, die das Ding noch unbedienbarer machen und mit noch mehr Werbung versauen.

Mit Skype hat Microsoft jetzt einen weiteren "Messenger", der kaputt gemurkst werden kann. Tatsache ist auch: Skype war 2003 ein wegweisende Lösung, heute ist das nichts Aufregendes mehr, fast jeder "Depp" kann so eine Lösung ratzfatz basteln und es gibt bereits zig Alternativen. Google hat ja beispielsweise inzwischen in "Gmail" Video-/Audio-Chat-Funktionalität reingebaut.

Skype droht, nicht nur Microsofts bislang größte Übernahme-Investition zu sein, sondern die größte Fehlinvestition zu werden.

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danke agtino