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News: Drehen sie jetzt durch?

Neue Firefox-Versionen demnächst vom Fließband

Michael Nickles / 17 Antworten / Flachansicht Nickles

Über ein Jahr haben die Mozilla-Entwickler am Firefox Meilenstein 4.0 gebastelt. Derlei lange Wartezeiten soll es künftig nicht mehr geben. Aus dem Dokument Mozilla Firefox: Development Process geht hervor, dass es künftig alle vier Monate eine neue Version des Browsers geben soll.

Dabei wird die Entwicklung stets in vier Stufen erfolgen: mozilla-central (Anfang), experimental, beta und Firefox (fertig). Neue Funktionen kommen nur ganz am Anfang rein, ab erreichen der zweiten von vier Stufen, sind keine Neuerungen mehr möglich. Schafft es eine neue Funktion in der experimentellen Phase nicht rüber ins Beta-Stadium, fliegt sie raus (und darf es das nächste Mal wieder von vorne probieren).

Mit diesem Konzept soll verhindert werden, dass sich neue Firefox-Versionen wegen ein paar nicht funktionierenden Dingen verzögern. Bislang ist das wohl nur eine Idee und noch kein verabschiedeter Plan, aber mit hoher Wahrscheinlichkeit wird es wohl in diese Richtung gehen. Funktionieren kann das alles natürlich nur, wenn Aktualisierungen des Firefox "still" durchgeführt werden, Firefox-Nutzer also jeweils automatisch den aktuellsten Stand kriegen.

Im Dokument wird bereits eingeräumt, dass die stillen Updates ein kompliziertes Problem aufwerfen. Und zwar das mit den Plugins/Erweiterungen. Es ja jetzt schon ein enormes Ärgernis, dass diese Erweiterungen häufig hinterherhinken, mit einer neu rausgelassenen Firefox-Version nicht kompatibel sind. Und wer viele Erweiterungen nutzt, wird fast "täglich" mit einem Dialog zu irgendwelchen Updates gequengelt.

Michael Nickles meint: Okay. Die Mozilla-Leute planen also die Google-ähnliche Nummer. Der Chrome-Browser macht ja auch alle "paar Wochen" seinen nächsten großen Versionssprung, ist inzwischen bei Version 10 angelangt. Und irgendwas scheint Google ja richtig zu machen, wenn man sich den wachsenden Marktanteil von Chrome so anguckt.

Clever finde ich übrigens, dass Google auf der Chrome-Webseite und dessen Download-Seite inzwischen gar keinen Versionsstand mehr angibt. Da steht einfach "chrome" und basta. Was auch immer - ich halte die Idee der Mozilla-Entwickler für richtig.

Gleichzeitig halte ich es für fraglich, ob das Firefox wieder Auftrieb bescheren wird - der Marktanteil ist ja seit geraumer Zeit "festgebissen" und Chrome rückt nach. Inzwischen haben alle Browser-Hersteller derart viel voneinander abgeguckt, dass es immer schwerer wird, echte Unterschiede zu finden.

Der neue Trend ist ja dieses "Minimalisieren", also, vom Browser-Fenster möglichst alle Bedienungstasten auszuradieren, alles auf das Wesentliche zu konzentrieren: die Webseiten-Darstellung. Und damit wird eigentlich auch die Bedienungsoberfläche bei allen fast identisch.

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dalai Michael Nickles „Neue Firefox-Versionen demnächst vom Fließband“
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[OT] Wann wird das Problem mit den Umlauten im Antworttitel im neuen Editor endlich behoben? Ist mir nur grade schon wieder aufgefallen. [/OT]

Im Dokument wird bereits eingeräumt, dass die stillen Updates ein kompliziertes Problem aufwerfen.
Und zwar für Firmen. Wenn Mozilla endlich mal ein vernünftiges Konzept für die massenhafte Verteilung ihrer Produkte in Netzwerken hätte und man das als Admin steuern könnte, könnte ich dem etwas gelassener entgegensehen. So aber kann ich nur kotzen, um das mal etwas überspitzt auszudrücken. Stille Updates haben in Firmen überhaupt nichts verloren, außer der Admin hat sie angestoßen. Fertig aus. Erst wenn Mozilla dafür eine brauchbare Lösung hat, können sie wieder mitspielen.

Aber auch auf Privatrechnern sehe ich stille Updates kritisch. Klar sind sie praktisch - aber eben nicht nur für den Nutzer selbst sondern auch für jegliche Schadsoftware, die Schreibrechte auf die Executables des Browsers hat. Das kann ganz schnell ins Auge gehen, vor allem, da der Nutzer u.U. davon nichts mitbekommt.

Die "Fließband-Updates" von Software ist übrigens für Firmen ebenfalls ein Problem, weil die alle Nase lang die Dinger testen und dann ausbringen müssen, sofern sie sie nicht überspringen oder komplett auslassen (was aber zum Problem werden kann).

Der neue Trend ist ja dieses "Minimalisieren", also, vom Browser-Fenster möglichst alle Bedienungstasten auszuradieren, alles auf das Wesentliche zu konzentrieren: die Webseiten-Darstellung.
Das empfinde ich als Schwachsinn (nicht die Aussage sondern den Fakt ;)). Ich will Komfort und gute Bedienbarkeit im Browser und den gibt's nur, wenn ich schnell möglichst viele der benötigten Funktionen erreichen kann. Da ist das Minimalisieren nur kontraproduktiv.

Und damit wird eigentlich auch die Bedienungsoberfläche bei allen fast identisch.
Jo, nur noch Einheitsbrei, weil alle voneinander abschauen (vor allem bei Chrome) und teilweise gute oder gar nötige Features streichen. Ich sag nur Statusleiste von Firefox 4. Aber diesen Streitpunkt will ich gar nicht näher ausführen, weil das zu Endlosdiskussionen führt. Ich frage mich nur, warum und wozu die GUIs einander ähnlicher werden. Dann kann man sich die unterschiedlichen Browser auch sparen. Naja, fast. Denn ein Addon-System wie im Firefox gibt's ja im IE nicht.

MfG Dalai

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