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Vorsicht mit 16 MP-Kameras - nicht dem Pixelrausch verfallen!

Olaf19 / 87 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo zusammen!

Die erfahrenen Fotografen unter euch haben das schon immer gewusst und immer gesagt - also eigentlich wieder einmal nichts Neues unter der Sonne.

Da hier aber bei weitem nicht nur Experten mit (semi-)professionellem Background mitlesen, kann man die Warnungen vor dem Megapixelwahn zu Lasten der Bildqualität, Stichwort Rauschen, gern von Zeit zu Zeit wiederholen.

Jetzt hat sich gerade die Chip dieses Themas angenommen: http://www.chip.de/artikel/Digitalkamera-2011-Die-16-Megapixel-Falle_47131157.html

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Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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Fetzen gelöscht_189916 „Hallo Olaf Ein immer wieder interessantes Thema, welches Du hier ansprichst, da...“
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Rauschen sind Störströme zwischen den Microlinsen. Je dichter die Pixel aufeinander sitzen und je kleiner sie sind, desto schwieriger wird es ihnen Herr zu werden, mit steigender Empfindlichkeit sowieso.

Entweder habe ich davon noch nichts gehört, oder übersehen (wäre ja durchaus möglich), oder du hast etwas durcheinander geworfen. Es nutzt meiner Meinung nach herzlich wenig, den Randbereich für den Verwacklungsschutz zu nutzen. Entweder bewegt man den Sensor, oder man legt mehrere Bilder übereinander und rechnet die unscharfen Teile heraus, wobei das noch nie sonderlich effektiv war.

Für die Nachteile des APS-C Chips gibt es ja mittlerweile Möglichkeiten, auf extreme WW-Objektive auszuweichen und einen Vorteil hat es sogar noch: der kleine Chip nutzt quasi nur die Sahnestückchen der VF-Objektive, weil er den den Bildrand mit der größten Verzeichnung/Vignettierung nicht sieht. Natürlich ist es etwas ärgerlich, wenn das 1500€ WW zur Allerweltslinse mutiert, von der Bildgestaltung her. Allerdings ist man bei VF durchaus auf die teuren Teile angewiesen, denn Fehler im Glas werden unbarmherzig sichtbar, bei der höheren Auflösung.

@ wasp:
Die großen Chips sind natürlich in der Herstellung deutlich teurer, als APS-C. Es passen von Haus aus weniger auf einen Wafer und die Ausschussquote ist noch einmal höher. Zusätzlich kosten die Gehäuse aus Magnesium schon mehr, als die Kunststoffteile der Mittelklasse, was aber am Ende entscheidend sein dürfte, sind die Stückzahlen. Wer schleppt schon gerne die fetten Eumel herum, vor allem, wem ist es der Gewinn an höherer Bildqualität für Familienfotos wert? Wer hier mehr möchte wird gerade im Fotobereich extrem zur Kasse gebeten.

Zum Thema:
Gegen den MP-Wahn predige ich schon, seit dem ich mich hier herumtreibe. Allerdings darf man die fortschreitende Technik nicht völlig außer acht lassen. 6 MP sind für die meisten schon ausreichend, aber mehr bietet halt auch feinere Detailzeichnung. Bis zu dem Punkt, wo sich Fortschritt und Nachteil die Waage halten natürlich. Die Forderungen der Konsumenten steigen mit dem Wissen um die Möglichkeiten und mal ehrlich, ich bekomme mittlerweile für 100€ Hosentaschen-Kameras, die mehr können, als alte Fotokameras für tausende von Mark. Es hinkt der Vergleich, eine Kompaktkamera müsste ich mit einer alten Ritsch-Ratsch-Klick vergleichen, nicht mit Dias aus einer Nikon F4, mit 10000€ Festbrennweite.

Mittlerweile würde ich eine qualitativ gute Ausbeute bei 8-10MP sehen und man soll sich erst einmal Fotos vom 1600 Iso Film ansehen, bevor man anfängt über schlechte Qualität der Kompakten zu meckern. Beim Film ist das Rauschen sicherlich homogener, allerdings waren Filme in dieser Empfindlichkeit für die Knipsen nie zu kriegen. Nur für KB und dann höchstens noch künstlerisch wertvoll, selbst bei Iso 800 gab es keine glatte Kante mehr, geschweige denn eine glatte Fläche.

16MP sind Unfug, nur wie viele Leute sehen sich die Bilder in 100% an? Welchen Sinn sollte das auch haben? Wenn ich mir ein Bild meiner Powershot A 650 IS (12MP) auf dem 24" ansehe, dann bin ich bereits deutlich über Din A4 und selbst mit 100% habe ich bei Iso 100 eine schönere Optik, als mit der S30 mit 3MP. Leute die steif und fest behaupten ihr Handy mache schöne Fotos und sie bräuchten keine Kamera mehr, die kann man sowieso nicht belehren.

Letztlich müssen die Hersteller immer irgend einen neuen Kaufanreiz bringen, wenn sie überleben wollen, leider kaufen nur relativ weing Konsumenten nach Bildqualität, sondern nach mehr Schnickschnack. Ich sehe das oft genug, wenn ich mir Kommentare zu Fotos durchlese, die Leute sehen ein schönes Motiv und fertig, auf Details wird kaum geachtet. Es werden aber sicher Verbesserungen kommen, um die Qualität zu steigern, wenn sich diese Vorreiter nicht gut verkaufen, weil sie in den Tests durchfallen.

Mal sehen, in ein paar Jahren führen wir vielleicht eine ähnliche Diskussion über 30 MP. ;)

Das wahre Leben ist nicht der Kampf zwischen Gut und Böse, sondern zwischen Böse und noch Schlimmeren!(Joseph Brodsky)
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autsch :- kongking