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Deutschland und Rassismus

violetta7388 / 90 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo Forum,

Günter Walraff ermittelte undercover zu diesem Thema. Wer mehr wissen will sieht sich den Beitrag auf Arte an.
http://www.arte.tv/de/Die-Welt-verstehen/Wallraff-undercover/3654756.html
Erbärmlich und in der heutigen Zeit unglaublich was zu diesem Thema in Gesamt-Deutschland möglich ist. Egal wo, in Ost und West.

Es ist nur zu hoffen, daß sich in Deutschland mehr Toleranz durchsetzt.

MfG.
violetta

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Redaktionell gelöscht AsagtB
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Rassismus? Joerg69
shrek3 Crazy Eye „ Politische verfolgung geht meist gegen Gruppen und das kann man auch...“
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Was die Differenzierung in politisch verfolgten Asylanten und Wirtschaftsflüchtlingen betrifft, so "muss" man wissen, dass viele Wirtschaftsflüchtlinge von falschen Vorstellungen ausgehen.

Dass sie Lebensmittelgutscheine bekommen, in einem Asylantenheim untergebracht werden, ihnen ein langwieriges Anerkennungsverfahren bevorsteht, eine Abschiebung wahrscheinlicher ist - all das wissen sie oft nicht.

Stattdessen gehen sie davon aus, dass sie eigentlich nur irgendwie nach Deutschland, Großbritanien usw. gelangen müssten, um hier materiell entspannt und (vergleichsweise) sorgenfrei zu leben.

Schaut man sich die wirtschaftlichen Lebensbedingungen an, unter denen sie sie z.B. bisher in ihrem afrikanischen Heimatland leben mussten, kann ich ihnen den Wunsch, in den "goldenen Westen" auszuwandern, gar nicht einmal verübeln - vielfach ist deren Leben nämlich ein nackter Kampf ums Überleben, und nicht ohne Grund wird in Afrika und nicht in Europa an Hunger und massenhaft an AIDS gestorben.

Natürlich können wir nicht all diese Menschen aufnehmen.

Dass aber hinter dem Begriff "Wirtschaftsflüchtlinge" weitaus mehr als "bequem auf Kosten anderer leben" stecken könnte - das wiederum ist vielen nicht bewusst - wir neigen dazu, das einfach nur mit Schmarotzertum gleichzusetzen.

Dieses Problem zu lösen, ist alles andere als einfach.
Völlige Gleichgültigkeit (nach dem Motto: sollen die dortigen Staaten doch ihre sozialen Probleme selber lösen) und die Grenzen einfach nur hochziehen wird nicht reichen - frag nach bei den USA, die ihre Grenze zu Mexiko bewachen.

Fairerer Handel mit den dortigen Staaten gekoppelt mit entsprechendem politischen Druck wäre eine Möglichkeit, die dortige Lebenssituation zu verbessern.

Doch das hätte Auswirkungen bis hin zu unserem eigenen Geldbeutel, da dies nicht ohne höhere, aber auch gerechtere Lebensmittelpreise umzusetzen ist.

Dass wir das in der Vergangenheit (in Afrika) nicht schon längst getan haben, beginnt sich mittlerweile zunehmend nun auch aus anderen Gründen wirtschaftlich zu rächen - China ist im Begriff, sich das liegengelassene "Fallobst" Afrika zu erschließen.

Für Billigstlöhne unter unwürdigsten Arbeitsbedingungen, lässt es dort Rohstoffe gewinnen und Produkte herstellen, mit denen es nur noch mehr Marktanteile gegenüber dem Westen abschöpfen kann.

Wir können uns drehen und wenden, wie wir wollen - wir sind sogar selbst dann global verkoppelt und bekommen die Folgen zu spüren, wenn uns deren politischen Zustände egal sind.

Alles hat Konsequenzen - auch unser Nicht-Handeln.

Gruß
Shrek3

Fatal ist mir um das Lumpenpack, das, um Herzen zu rühren, den Patriotismus trägt zur Schau, mit all seinen Geschwüren. Heinrich Heine
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