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News: 40 Prozent sparsamer

Erstes DDR4-Speichermodul von Samsung

Michael Nickles / 22 Antworten / Flachansicht Nickles

Kommt ein neuer Arbeitsspeicher-Standard raus, dann sind die Module typischerweise elend teuer und bringen meist kaum nennenswerte Vorteile gegenüber dem vorherigen Standard, beziehungsweise das Preis-/Leistungsverhältnis passt einfach nicht. Viele sind deshalb auch nach Auftritt der DDR3-Technik noch lange bei DDR2-Modulen geblieben.

Inzwischen hat sich die Lage bei DDR2/DDR3-Modulen verschoben. Beide Typen kosten aktuell etwa gleich viel, DDR3 ist inzwischen teils sogar günstiger als DDR2. Bereits seit 2008 ist klar, dass der Nachfolger von DDR3 DDR4 sein wird und es wurde spekuliert, dass sich DDR4 ab 2012 verbreiten wird.

Das scheint jetzt langsam angeleiert zu werden. Samsung hat jetzt sein erstes DDR4-Modul rausgelassen. Laut Bericht von Korea Newswire werden die Module mit 30 Nanometer Fertigungstechnik produziert, soll eine Datenrate von 2.133 Gbit/s erreichen und dabei nur 1,2 Volt verbraten.

Generell gilt: DDR4 wird mehr "Bandbreite" und Geschwindigkeit bringen und energiesparsamer sein (bis zu 40 Prozent gegenüber DDR3), was natürlich vor allem für Akku-betriebene Geräte wichtig ist. Und selbstverständlich wird DDR4 nicht kompatibel zu DDR3 sein. Was DDR4 kosten wird ist momentan gleichermaßen unbekannt wie der Zeitpunkt, zu dem Samsung das Modul in den Handel bringen wird. Dazu braucht es erstmal Mainboards/Chipsätze, die mit DDR4 klarkommen.

Michael Nickles meint: Das alte Spiel wiederholt sich also und die Spielregeln werden wohl die gleichen bleiben. Aktuell ist es Unsinn, auf DDR4 zu warten - es wird noch geraume Zeit vergehen, bis DDR3 verschwindet und DDR4-Module preislich attraktiv werden.

Alarmstufe Rot herrscht ab sofort auf jeden Fall für alle, die noch mit DDR2-Modulen rummachen, welche brauchen. Denn: sobald eine neue Speichertechnik anmarschiert, gehen die Preise für die "Vor-vor-Generation" brutal rauf! Jüngst ist das ja bei DDR, beziehungsweise DDR1 passiert.

Da blecht man inzwischen gut 30 Euro für ein GByte, der Vorstandard SDRAM ist gar längst fast unbezahlbar geworden - ca 50 Euro für ein GByte. Wer einen halbwegs fitten Rechner noch aufrüsten will und DDR2-Module braucht, sollte also nicht mehr allzu lange damit warten.

Synthetic_codes winnigorny1 „Ja, das ist eine weise Entscheidung..... Der Performancegewinn zu DDR4 ist dabei...“
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Der unterschied zwischen DDR2 und DDR3 ist auch bei teuren OC Modulen marginal. faktisch ist seit der Einführung des SD-Ram der Geschwindigkeitszuwachs durch schnelleren speicher kaum noch spürbar, speicher werden seitdem eigentlich nur noch schneller, um die Caches der CPU(s) besser auslasten zu können. Faktisch ergibt sich hier auch der Grund, warum es mittlerweile eigentlich gar nicht mehr so wichtig ist, schnelle speicher zu haben:

Lokalität.

Die Caches moderner CPUs sind derartig gross, dass sie in der regel nur noch sehr selten neue Daten aus den Arbeitsspeichern benötigen. Das gilt zumindest für instruktionen, für Daten behilft man sich derzeit weitestgehend damit, dass die Daten aus den L1-L3 Caches der CPU herausgehalten werden, und stattdessen dynamisch und asynchron durch die Branch Prediction units angefordert werden. während der Prozessor also seinen Cache abarbeitet, sucht sich die sprungvorhersage datenverarbeitende Instruktionen, die keine prior dependencies haben heraus und fordert die zugehörigen datensätze an. Bis die entsprechende Instruktion dann in der Befehlspipeline landet, ist sie meistens schon ausgeführt, und es werden einfach nur noch die ergebnisse zurückgeschrieben.

Abgesehen davon sind die Meisten Daten, die kein Programmcode sind, so oder so für den Prozessor zweitrangig. Bei spielen zum Beispiel werden fast drei mal soviele Daten-daten zwischen GPU und RAM ausgetauscht wie zwischen CPU und RAM. Ähnlich verhält es sich bei der Videowiedergabe, bzw hier ist es sogar noch krasser. Die CPU verkommt mittlerweile bei der Wiedergabe von Videos zu einer Verwaltungseinheit zwischen Nutzer und Daten, während die GPU sich die Videodaten quasiselbstständig aus dem RAM holt, dekodiert, das Audiosignal(ja soundsplitting wird mittlerweile separat zur Hardwarebeschleunigung der Videodekodierung in der GPU gelöst) demuxed, zurück in den RAM kopiert, aus dem sich die Soundkarte die daten selbstständig holt.

Was der Prozessor dabei noch macht, ist auf start stop und pause zu achten. Insofern macht die Geschwindigkeit des L4-Cache aka RAM nicht mehr allzu viel aus.

'Geschwafel' schuerhaken