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News: Überraschendes Umdenken

Facebook stellt brisante Datensammel-Funktionen erstmal ein

Michael Nickles / 9 Antworten / Flachansicht Nickles

Am vergangenen Wochenende hat Facebook seine Programmierschnittstelle für Entwickler um zwei brisante Funktionen erweitert. Damit lassen sich die Adresse und die Mobilfunkrufnummer eines Facebook-Nutzers abrufen. Erklärt wurde das im Facebook-Blog.

Wenn jemand eine Facebook-Anwendung installiert/ausführt, die davon Gebrauch macht, kriegt er einen Hinweisdialog in dem er gebeten wird einzuwilligen, dass die Anwendung seine persönlichen Daten abrufen darf. Scharfe Kritik erntete Facebook, weil die Gefahr zu groß ist, dass Leute einfach einwilligen ohne wirklich zu kapieren, was sie da eigentlich tun.

Facebook hat jetzt auf die Kritik reagiert und in einem neuen Blog-Beitrag mitgeteilt, dass die brisanten Funktion erst mal wieder abgeschaltet wird. Das passiert aber nur vorübergehend. Facebook will sicherstellen, dass Nutzer per Nachfrage-Dialog deutlicher über das informiert werden, was sie da anklicken.

In den kommenden Wochen sollen die Funktionen zum Abfragen von Adresse und Mobilfunknummer dann wieder aktiviert werden.

Michael Nickles meint: Facebook hat Google soweit bekannt ja inzwischen bei den Abrufzahlen überholt. Es ist also sinnlos diese neue Datenkrake einfach zu ignorieren. Das bringt mich als Betreiber von Nickles.de in eine enorme Zwickmühle. Wir haben bislang auf eine Facebook-Präsenz (beziehungsweise deren Nutzung) verzichtet und ich will hier eigentlich auch nicht auf jeder Seite diesen bescheuerten "Mit gefällt das"-Button haben.

Die große Frage ist allerdings, ob man es sich noch leisten kann das zu tun. Leider scheint es nicht so zu sein, dass auf Computerseiten eher Menschen unterwegs sind, die eine Datensaugmaschine wie Facebook meiden. Ein Blick auf die Facebook-Präsenzen anderer Computermagazine zeigt, dass deren Fananzahl auf Facebook kontinuierlich wächst.

Und da eine Facebook-Präsenz sich ja auch zunehmend auf die Platzierung in Suchmaschinen auswirkt, hat man eigentlich keine Wahl mehr und muss den Mist mitmachen. Das Kranke bei der Teilnahme als Webseite bei Facebook ist ja eigentlich, dass man Facebook damit kostenlos Inhalte liefert, die dort dann auch diskutiert werden und bei Facebook Seitenabrufe generiert, die einem selbst verlorengehen.

Webseiten füttern also Facebook damit es wächst und schrumpfen dabei selbst. Das kann böse enden.

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Olaf19 XAR61 „Dieser Beitrag ist gelöscht.“
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hab ich hier mal den Contralink für den unerlaubten Datenverkauf "http://www... " Kleiner Tip - schaut euch das Video an.

...und auch das ist Werbung - noch dazu für ein reichlich zweifelhaftes Geschäftsmodell.

Als erstes sorgen wir dafür, dass niemand mehr einfach so mit Ihrer Adresse ungefragt Geld verdienen kann. Unsere Anwälte werden Sie völlig kostenlos als Ihr Datenschützer betreuen und zusätzlich können Sie, wenn Sie wollen, Ihre Daten über unser Portal verkaufen und verdienen den größten Teil an diesen Umsätzen.

Sorry, aber - *LOL*. "Wehre dich gegen den Adressenhandel, indem du deine Adresse über uns zu Markte trägst" - das ist schon beinah Selbstironie.

CU
Olaf
"Das sind Leute, die von Tuten und Ahnung keine Blasen haben" (ein Reporter auf die Frage nach der politischen Bildung des typischen Anhangs von Donald Trump)
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