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News: Codec-Krieg und mehr

HTML5: Offizielles Logo für Zukunftsmusik

Michael Nickles / 2 Antworten / Flachansicht Nickles

An der Version 5 des HTML-Standards wird seit gut fünf Jahren gebastelt. So langsam lernen die Browser ein bisschen HTML5, wirklich fertig ist die Sache allerdings noch lange nicht. Glaubt man einem Vergleichstest des W3C vom November 2010, dann hat Microsoft Internet Explorer in der Beta-Version 9 aktuell die Nase vorn, wenn es um HTML5-Leistung geht (siehe Internet Explorer 9 hat bei HTML5 die Nase vorn).

Krach gibt es unter anderem nach wie vor wegen Multimedia in HTML5. Generell sollen sich Video-/Audio-Inhalte ohne Installation eines zusätzlichen Plugins abspielen lassen, es gibt allerdings keine vorgeschriebenen Codecs. Drum streiten die Browser-Hersteller unverändert drum, welche Codecs sie integrieren. Gestritten wird drum, welcher Codec die bessere Qualität liefert (siehe VP8 und H.264 im Qualitätsvergleich) und welchem Codec-Hersteller man überhaupt trauen soll.

Anfang 2010 kaufte Google den Videokompressionsexperten VP8 (siehe Google soll HTML5-Video mit Open Source durchsetzen und hat den in "WebM" umgetauft und als freien Codec veröffentlicht.

Damit gibt es jetzt drei potentielle Video-Kandidaten für HTML5: H.264, Ogg/Theora und WebM. Opera, Firefox und natürlich Chrome setzen auf WebM und Ogg/Theora, Microsoft und Apple nehmen bei ihren Browsern nur H.264. Als einziger Browser-Hersteller unterstützte Google bei Chrom bislang alle drei Varianten. Vergangene Woche hat Google H.264 allerdings eine klare Absage erteilt (siehe Blog-Beitrag HTML Video Codec Support in Chrome).

Chrome wird künftig also nur noch WebM und Ogg/Theora unterstützen. Im Hinblick auf den steigenden Marktanteil des Chrome-Browsers, hoffen jetzt viele, dass der Codec-Krieg damit ein Ende findet. Gleichermaßen gibt es allerdings Kritik für die Absage an H.264. Dieser Codec ist zwar nicht frei, aktuell aber am ehesten verbreitet. Der Codec-Krieg geht also gewiss weiter.

Immerhin gibt es jetzt einen "optischen" Fortschritt bei HTML5 zu bestaunen. Das W3C hat jetzt ein offizielles HTML5-Logo vorgestellt:


Das HTML5-Logo gibt es in verschiedenen Varianten, hier die bunte.

Mit dem Logo sollen motivierte Webseiten-Entwickler zeigen können, dass sie bereits erste in Browsern verfügbare HTML5-Funktionen nutzen.

Michael Nickles meint: Jetzt bereits auf HTML5-Funktionen in Webseiten zu setzen, ist verrückt. HTML5 ist bislang nicht mal als vorläufiger Standard verabschiedet, es wird vermutlich noch Jahre dauern, bis dieses Ding rund ist.

Ein "HTML5"-Logo wird es auf Nickles.de also jetzt und vermutlich auch niemals geben. Wozu? Die Leute interessieren sich für Webseiten-Inhalte und nicht dafür, mit welcher Technik sie auf den Bildschirm kommen.

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