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News: Emulator von Hacker Kunibert

HD-Pay-TV: Cryptoworks geknackt

Michael Nickles / 18 Antworten / Flachansicht Nickles

Jahrelang kämpfte der Pay-TV-Anbieter Premiere (jetzt Sky) vergeblich gegen Hacker. Durch billige Sat-Receiver mit gehackter Firmware wurde das Schwarzgucken zum Volksport. Man brauchte nur einen "50 Euro Receiver", die passende Firmware drauf und das wars - auch neue Keys wurden automatisch erkannt.

Ende 2008 schaffte es Premiere schließlich durch Umstellung auf das neue Verschlüsselungssystem NDS die Hacker endlich auszuhebeln. Seit dem gab es zwar alle Weile immer wieder Gerüchte und Falschmeldungen, dass auch NDS geknackt wird, aber das ist nicht passiert. Überhaupt sind seit Anfang 2009 eigentlich alle Pay-TV-Sender "schwarz", da auch ausländische Sender ihre Verschlüsselung umgestellt haben.

Jetzt scheint es wieder mal Bewegung in der Pay-TV-Hacker-Szene zu geben. Berichten zu Folge hat ein Hacker namens Kunibert es geschafft, die Pay-TV-Angebote ORF-HD und AustriaSat zu knacken. Austriasat gibt es erst seit Mitte Oktober, umfasst aktuell 15 Sender.

Darunter Zeugs wie Animax, Sat 1 Comedy, 5 MTV/VH1 Musikkanäle und drei Hard-/Softporno-Sender. Dass es ORF und Austriasat gleichzeitig erwischt hat, hat einen simplen Grund. Beide Plattformen verwenden die gleiche Verschlüsselung, Austriasat kann mit einer ORF-Smartcard abonniert werden. Seit Gestern geistert Kuniberts Emulator, der das Verschlüsselungssystem "Cryptoworks" aushebelt, auf den Szene-Webseiten.

Der Emulator wird (wie 2008 üblich) per modifizierter Firmware in Linux-basierte Sat-Receiver eingespielt. Aktuell soll das nur mit diversen Modellen funktionieren. In den Szene-Foren gibt es aktuell erste Berichte, dass es sich diesmal tatsächlich um einen funktionierenden Hack handeln soll.

Michael Nickles meint: Wie gesagt funktioniert der Hack (so er funktioniert) bislang nur mit wenigen Sat-Receivern und es ist ungewiss, wie dauerhaft er ist, wie effektiv ORF und AustriaSat sich dagegen wehren können. Sollte der Emulator funzen, dann wird es gewiss rasch für zig Sat-Receiver portiert.

Im Pechsfall droht ORF und AustriaSat jetzt ein langjähriger Kampf gegen Hacker Kunibert und Co. An Letzteres glaub ich weniger. Die Pay-TV-Anbieter haben aus dem "Premiere-Unglück" gelernt und ich bezweifle, dass es nochmals eine Hackmethode geben wird, die über Jahre hinweg vollautomatisch funktioniert.

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