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News: Am Rand des Cyber-Kriegs

Julian Assange: Nobelpreis oder Todesstrafe?

Michael Nickles / 62 Antworten / Flachansicht Nickles

Vor wenigen Tagen wurde Wikileaks-Gründer Julian Assange wegen angeblicher "Vergewaltigungsdelikte" in Großbritannien verhaftet, nachdem er sich dort selbst gestellt hat. Es wird spekuliert, dass er nach Schweden ausgeliefert wird, da die Sexualdelikte dort stattgefunden haben sollen.

Ob dann auch eine Auslieferung in die USA droht, gilt aktuell als unwahrscheinlich. Was mit ihm schließlich passieren soll, wird bereits heftig diskutiert. Eine recht klare Vorstellung soll - diversen Nachrichten zufolge - allerdings schon mal ein eventueller US-Präsidentschaftskandidat der Republikaner haben. Demnach hat Mike Huckabee die Todesstrafe für Assange gefordert.

Laut Bericht von Bildblog.de soll es sich dabei allerdings um eine Falschmeldung handeln, die unter anderem von den Nachrichtenagenturen AFP und DPA verbreitet wurde. Tatsache ist wohl, dass Huckabee gefordert hat, dass der Veröffentlicher der Wikileaks-Dokumente wegen Hochverrats angeklagt wird und für ihn die Todesstrafe das einzig richtige Urteil sei.

Recht lesenswert auf Bildblog.de ist, wie verschiedene Presseorgane den Fehler nach seinem Bekanntwerden korrigiert - oder gar noch verschlimmert - haben. Die DPA soll die Meldungen auf jeden Fall heute Nachmittag korrigiert haben. Von den aktuellen Wikileaks-Enthüllungen sind ja weltweit Regierungen betroffen.

Die ebenfalls betroffene russische Regierung scheint sich allerdings auf Assanges Seite zu stellen. Laut Bericht der russischen Nachrichtenagentur Ria Novosti soll ein Mitarbeiter des Präsidentenamts vorgeschlagen haben, dass Assange für die Nominierung zu einem Nobelpreis würdig ist.

Michael Nickles meint: Aus meiner Sicht natürlich Nobelpreis. Tatsache ist allerdings, dass Wikileaks und auch dessen Gründer Assange eigentlich bereits gar keine Rolle mehr spielen.

Denn, ob die Seite nun "Wikileaks" heißt oder sonst irgendwie und ob ein Julian Assange deren "Sprecher" ist oder ein anderer, oder es gar keinen Sprecher mehr gibt, ist schnuppe. Im Internet wird sich immer ein "Server" finden, auf dem sich geheime Dokumente veröffentlichen lassen.

Was mich auf jeden Fall wundert ist, dass diese ganzen Enthüllungen erst jetzt stattfinden. Brisante geheime Informationen werden ja gewiss schon seit geraumer Zeit elektronisch archiviert und hätten sich schon lange über die "Presse" an die Öffentlichkeit bringen lassen.

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Redaktionell gelöscht AsagtB
Redaktionell gelöscht AsagtB
Hassashin Michael Nickles „Julian Assange: Nobelpreis oder Todesstrafe?“
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Aus meiner Sicht natürlich Nobelpreis.

Halte ich für übertrieben. Wenn, dann hat Wikileaks insgesamt als Organisation einen Preis verdient, also die vielen hundert Köpfe dahinter, die im Verborgenen die eigentliche Arbeit machen.

Die Arbeit von Wikileaks an einer einzigen Person festzumachen, ist ebenso ein Fehler wie zu glauben, dass Al Quaeda nicht mehr existieren würde, wenn man nur Bin Laden endlich erwischen würde.

Tatsache ist allerdings, dass Wikileaks und auch dessen Gründer Assange eigentlich bereits gar keine Rolle mehr spielen.

Stimmt. Wikileaks ist erst der Anfang, andere stehen in den Startlöchern, u.a. der ehemalige zweite Mann hinter Assange, Daniel Schmitt alias Daniel Domscheit-Berg.

Allerdings hat die Whistleblower-Bewegung jetzt eine strahlende Lichtgestalt, ihren Messias des Informationszeitalters, der stellvertretend für alle steht, die den Regierungen nicht mehr vertrauen.

Je mehr er jetzt öffentlich fertig gemacht wird, desto besser für die Bewegung insgesamt, denn umso eher wird er im öffentlichen Bewusstsein zum Märtyrer. Klingt zynisch? Ja leider, ist aber so.

Gruß
Hassashin

--
Justice for Assange!
www.zoffware.de
Gruß Hassashin -- Farcebook ist die Pest des Internet und gehört ausgerottet.
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Genau. Joerg69
Redaktionell gelöscht AsagtB
so isses MfG agtino agtino