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News: Radiergummi inklusive

Bundestagsabgeordneter fordert Vermummungsverbot im Internet

Michael Nickles / 49 Antworten / Flachansicht Nickles

Bislang war der CDU- Bundestagsabgeordnete Axel E. Fischer eher ein Unbekannter. Jetzt hat er es mit einer kuriosen Idee geschafft, Schlagzeilen zu machen, sich den Spott der Internet-Gemeinde einzuheimsen.

Und zwar mit jener, im Internet ein "Vermummungsverbot" einzuführen. Die TAZ weist darauf hin, dass Fischer nicht nur ein einfacher Abgeordneter im Bundestag ist, sondern auch Vorsitzender der Enquete-Kommission Internet und digitale Gesellschaft, die es seit Mai dieses Jahres gibt.

Mit Internet-Vermummungsverbot meint Fischer beispielsweise, dass es verboten werden soll, dass Menschen mit "anonymen" Pseudonymen in Internet-Foren Beiträge schreiben. Als ideale Möglichkeit der Identifizierung betrachtet Fischer den neuen (heftig umstrittenen) elektronischen Personalausweis.

Obwohl der Spott im Internet wächst, hält Fischer an seiner Idee fest und hat sie heute Vormittag auf seiner Facebook-Seite nochmals bekräftigt beziehungsweise versucht sie zu erklären.

Aus seiner Sicht verstecken sich Menschen, die in Foren mit Pseudonym teilnehmen, hinter jeglicher Verantwortung für Äußerungen und Verhalten - und das schade auch der Qualität von Diskussionen in Foren und Blogs. Zudem verleite die vermeintliche Anonymität viele Nutzer zu Äußerungen und Verhaltensweisen, die sie hinterher bereuen könnten.

Damit kein "Ungleichgewicht" entsteht fordert Fischer auch die Einführung eines Radiergummis im Internet. Jeder soll die Möglichkeit haben, von ihm verfasste Inhalte nach einer gewissen Zeit löschen zu können.

Michael Nickles meint: Ist der Mann irre oder genial und wird nur falsch verstanden? Fasst man seine Idee so auf, dass jeder gezwungen werden soll, überall im Internet mit seinem realen Namen aufzutreten, dann ist das natürlich verrückt.

Wenn ich in einem Erotik-Chat bin, dann will ich mich dort nicht als "Michael Nickles" anmelden - das ist meine Privatsphäre. Diskussionswürdig ist gewiss auch die Sache mit dem "Radiergummi". Da stellt einer beispielsweise auf Nickles.de dutzende Fragen und kriegt von dutzenden Leuten eine Antwort.

Viele helfen kostenlos mit und viele profitieren kostenlos von diesem Wissen. Kommt der Fragesteller dann und radiert seine Frage weg, dann stehen die Antworten ohne Zusammenhang da und alle die geholfen haben, werden "betrogen". Gleichermaßen wie der Betreiber eines Forens: denn führen viele "Google-Suchergebnisse" zu wertlos gewordenen Beiträgen, dann verliert ein Forum an Attraktivität besucht zu werden.

Und bei den Teilnehmern schwindet das Interesse Fragen ausführlich zu beantworten, weil sie damit dann nicht mehr unbedingt vielen helfen. Kurzum: Vermummungsverbot und Radiergummi sind für die Tonne. Oder was meint Ihr?

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Crazy Eye DarthY „Sorry Leute, ganz unrecht hat der Herr Politiker da nicht. Im realen Leben muss...“
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Im "realen" Leben muss man für sein Handeln auch die Verantwortung übernehmen. Das mit dem Radiergummi ist übrigens auch eine gar nicht so schlechte Idee.

nehmen wir ein Forum wie hier, wenn du jetzt deinen Beitrag löschst ist auch die Antwort von voenix sinnentstellt. oder nehmen wir eine Frage, die gut ebantwortet wurde nur können sie andere Leute mit den Problem nichtmehr finden da der Ursprungsbeitrag fehlt.
In einen Dialog kann man nicht löschen, und bei einen Blogartigen System ohne interaktion hast du eigl. immer einen Radiergummi zur verfügung.


Zum Thema Erotik Chat - Wer in den Puff geht muss auch damit rechnen, dass er dabei gesehen wird. Halb so wild finde ich.


Du wirst gesehen, aber nicht jeder weiß das du Hans Peter Schmidt heißt, und kann mit der information evtl. in sekunden rausfinden was du sonst so machst dank Google und klarnamen in Internet. Das macht es auch leicht, sich nur in den Chat zu begeben um opfer für erpressungen zu finden.

Die einzige Bedingung die sich daran knüpft ist für mich, dass man selber einsehen kann was alles unter meinem Namen irgendwo in einer Kartei steht.

Dann muss man ja nichtmal suchen, wo man was gemacht hat dann wird es gleich an die Stasi 2.0 gesendet.

Die Frage ist halt ob diese Dateien wirklich zum Bösen verwendet werden. Vielleicht ist das der erste Schritt zum Verantwortungsvollen Leben mit dem Internet?

Ist es denn heute so verantwortungslos? Das internet macht politisch aktiver, kommunikationsfreudiger und bietet auch anonyme Hilfe bei problemen die mann ungern in die Welt posaunt und wo der Hans Peter Schmidt in der realität auch antworten würde das er Frank heißt wenn man nach seinen namen fragt.

Zudem erzählst du wirklich jeden den du begegnest deinen kompletten Namen? Ich sage meisten nur meinen Vornamen, und das reicht da der gegenüber die weiteren nameninformationen nicht brauch.
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