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News: Facebook-Spamkönig verurteilt

700 Millionen Euro Strafe für Marihuana und Penisverlängerung

Michael Nickles / 6 Antworten / Flachansicht Nickles

Soziale Netzwerke sind längst ins Visier der Spammer geraten. Einen davon hat es jetzt böse erwischt. Der Kanadier Adam Guerbuez hat innerhalb weniger Wochen geschätzt über vier Millionen Facebook-Nutzer mit Spam-Mitteilungen belästigt.

Dafür wurde er von einem Gericht jetzt zu einer horrenden Geldstrafe verdonnert: 100 kanadische Dollar pro Spam-Vorgehen zuzüglich Extra-Bußgeld. Das macht eine Gesamtstrafe von rund einer Milliarde kanadischer Dollar (ca 711 Millionen Euro). Guerbuez's Masche war simpel.

Er ergaunerte sich per Phishing Zugang zu zahlreichen Konten von Facebook-Nutzern und teilte deren Freunden dann Werbebotschaften mit. Darin sollen bevorzugt Marihuana, Pornos und Mittel zur Penisvergrößerung angeboten worden sein.

Den weltweiten Meldungen zufolge bedeutet die Strafe wohl den Bankrott für den Spammer, den das allerdings wenig zu jucken scheint. In seinem Blog adamguerbuez.com scheint er sich über seine Popularität eher zu freuen. Auf Schadensersatz-Kohle wird Facebook wohl lange warten können. So weit bekannt hat Guerbuez inzwischen Privatinsolvenz angemeldet.

Aktuell versucht er seine Bekanntheit wohl auszunutzen, um damit Kohle zu verdienen. Berichten der kanadischen Presse zu folge (unter anderem hier), soll Guerbuez bereits bezüglich einer Buch-Veröffentlichung seiner Story verhandeln und hofft zudem auf den Verkauf von Verfilmungsrechten.

Er selbst sieht sich übrigens nicht als Spammer, sondern als professioneller Internet-Marketingexperte.

Michael Nickles meint: Wenn man sich die Blog-Beiträge von Guerbuez und die Bilder darin so anguckt, scheint der Typ nicht gerade schlecht zu leben. Gewiss ist spannend, was bei dieser Sache rauskommt.

Schafft er es tatsächlich mit seiner Masche Kohle durch Buch- und Filmrechte zu machen? Falls ja, würde das "Internet-Kriminialität" natürlich in eine ganz neue Dimension hebeln.

Ob Guerbuez seine Coolness noch lange behalten wird, ist allerdings zu bezweifeln. Denn: es drohen weitere Strafverfahren.

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