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News: 48 Millionen Dollar Strafe

Cisco: Steuerzahler beschissen

Michael Nickles / 5 Antworten / Flachansicht Nickles

Vor einer Woche kam raus, dass HP die US-Behörden und damit auch die Steuerzahler beschissen hat. Bei Regierungsaufträgen wurden im Vergleich zu denen von Privatunternehmen überhöhte Preise für EDV-Zeugs verlangt und dabei sind wohl auch Schmiergelder geflossen.

Nach sechsjährigem Rechtsstreit kassierte HP eine Strafe in Höhe von 55 Millionen Dollar (siehe HP: Steuerzahler beschissen). Es war zu vermuten, dass es nicht bei diesem einen Fall bleibt und der zweite ist bereits gefolgt.

Jetzt hat es das Netzwerk-Unternehmen Cisco erwischt. Auch hier wurde die US-Gesetzgebung verletzt, die festlegt, dass bei Geschäften mit der Regierung nicht mehr kassiert werden als bei solchen mit Privatunternehmen. Laut Bericht des United States Department of Justice wurde gegen Cisco eine Strafe in Höhe von 48 Millionen Dollar verhängt.

Michael Nickles meint: Die US-Regierung geht gegen derlei Beschiss immerhin konsequent vor. Wobei natürlich wie im Fall von HP drüber gestritten werden muss, ob die 48 Millionen Dollar Strafe angemessen oder eher ein Taschengeld für Cisco sind.

Bei Regierungsaufträgen geht es typischerweise um mehr als eine Handvoll "EDV-Klumpen". Bereits jetzt ist natürlich absehbar, dass der Fall Cisco nicht der finale ist, bald weitere Unternehmen folgen werden.

Fraglich ist, ob diese Untersuchungen und Bestrafungen überhaupt Sinn machen. Wenn man sich anguckt, wie lange derlei Rechtstreits laufen und welche astronomischen Kosten in den USA dabei für Anwälte und Ermittler entstehen, ist es fraglich, ob sich das für die betrogenen Steuerzahler unterm Strich überhaupt rechnet. Eine nachträgliche Steuersenkung wird es zudem wohl kaum geben.

Ist eigentlich ein Fall bekannt, bei dem ein Unternehmen hierzulande wegen "Regierungsbetrugs" verurteilt wurde. Gibt es bei uns überhaupt ein Gesetz (wie in den USA), das überhöhte Preise für Behörden als unzulässig erklärt?

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Frenchie Maitre „Hallo Michael, bin mir jetzt gar nicht sicher, ob das bei uns so geht wie im...“
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Hallo Maitre


ich war mal im Baugewerbe. Das läuft ein kleines bisschen anders dort.
Es wird erst mal angeboten, die Preisbasis ist oft nicht nachvollziehbar. Hauptsache der Auftrag ist im Sack. Jeder Sachverständige würde erkennen daß da was nicht stimmen kann (eben Dumpinglöhne beispielsweise). Sachverstand fehlt aber den deutschen Behörden in der Regel, außerdem schreibt das Gesetz vor daß sie den Billigsten nehmen müssen. So ist schon ein nachträgliches Nachprüfen mit ggf ausweichen auf den Zweitbilligsten offiziell nicht mehr möglich. Der Rest kommt dann im TV - siehe neue Oper in Hamburg. Kind im Brunnenm jetzt geht nur noch wieder rausholen (eben zahlen) oder Deckel drauf (da drohen Millionen Arbeitsplatzverluste, bereits vergeigtes Geld, ggf. gar noch Vertragsstrafen...) Die Verantwortlichen, ob seitens der Behörden, des Gesetzgebers oder der ausführenden Firmen bekommen im übelsten schlechte Presse oder danken ab. Na ja der Bauunternehmer hat eh schon alles der Frau überschrieben, da ist nichts mehr zu holen.

Damit würde aber auch ein Gesetz wie in Amerikanien nichts ändern, denn der Ablauf ist auch bei privaten Häuslebauern das Gleiche

Frenchie

Die d?mlichste Frage: warum willst Du das machen? Die d?mlichste Antwort: wei? ich nicht
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