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News: 53 Prozent mit falscher Identität unterwegs

Deutsche sind in sozialen Netzwerken am verlogensten

Michael Nickles / 29 Antworten / Flachansicht Nickles

Die Deutschen sind im Internet ein "verlogenes Pack". Bereits im Januar führte der Bitkom eine Umfrage durch, aus der sich hochrechnen ließ, dass rund 12 Millionen Deutsche im Internet schon mal gelogen haben (siehe 12 Millionen Deutsche lügen im Internet).

Gemeint sind beispielsweise Falschangaben beim Ausfüllen von "Datensammel-Formularen" auf Webseiten. Das Bekenntnis zum Lügen ist verständlich. Viele haben halt (berechtigt) Angst, dass ihre Daten für Werbung und Spam missbraucht werden.

Eine jetzt von Symantec veröffentlichte Studie belegt jetzt, dass die Zahl der verlogenen Deutschen im Internet noch viel höher ist, als sich anhand der Bitkom-Studie erahnen lässt. Symantec hat für die Studie weltweit 7.066 Erwachsene befragen lassen.

Über die Hälfte der befragten Deutschen gestand ein, online schon mal gelogen, falsche Angaben gemacht zu haben. Und viele der Befragten halten das auch nicht für unmoralisch. Konkret teilte rund ein Viertel der "Lügner" mit, dabei keinerlei Skrupel gehabt zu haben.

Auch Symantec verteidigt das Rumgelüge damit, dass Leute halt Sicherheitsbedenken, Angst vor Online-Kriminellen haben. Beim Lügen in sozialen Netzwerken wie Facebook haben die Deutschen im weltweiten Vergleich wohl den geringsten Skrupel.

53 Prozent gestanden ein, sich im Internet eine neue Identität geschaffen zu haben. Im weltweiten Vergleich machen nur 33 Prozent so was.

Michael Nickles meint: Zur Studie ist anzumerken, dass quasi nur volljährige Personen befragt wurden. Ein dominierender Anteil in sozialen Netzwerken sind vermutlich Jugendliche und es wäre interessant zu wissen, ob die mit ihren persönlichen Daten gleichermaßen sinnvoll vorgehen.

Ich halte "Lügen" im Internet für überaus sinnvoll und habe volles Verständnis dafür. Google Chef Eric Schmidt äußerte ja kürzlich die "verrückte" Idee, dass Personen mit Erreichen der Volljährigkeit ihren Namen wechseln sollten, um "Jugendsünden" im Internet wegzuwaschen (siehe Google-Chef empfiehlt bei Volljährigkeit Namenswechsel).

Da halt ich es für sinnvoller, den richtigen Namens bereits im Jugendalter erst gar nicht im Internet zu präsentieren.

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Heliotrop Michael Nickles „Deutsche sind in sozialen Netzwerken am verlogensten“
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Hallo,

z.B. bei hardwareversand.de (und nicht nur die) muss man seine Telefonnummer angeben, wenn man etwas bestellen möchte ('Pflichtfeld'). Wozu brauchen die meine Telefonnummer?
Bei solchen Unverschämtheiten gebe ich z.B. an 01111 1111111 und gut isses. Damit lasse ich (so sehe ich das) das Feld eigentlich 'leer', andere würden vielleicht sagen, ich lüge.
Und bei Wegwerfadressen ist es doch ähnlich. Man lügt nicht, sondern lässt das entsprechende Feld 'leer'.
Mit dem Geburtsdatum habe ich Schwierigkeiten, seitdem mir bekant wurde, dass sich jeder in meinem Namen z.B. bei ebay ein Konto zulegen kann. Stimmt dabei das Geburtsdatum, kann ICH bei Schwierigkeiten belangt werden. (Ich weiss allerdings nicht, ob das heute immer noch so ist.)
Über das Geburtsdatum wird man ja auch beim Arzt am Telefon identifiziert.
Auch wenn der Betreiber der Webseite vielleicht seriös ist, kann trotzdem seine Seite gehackt werden und meine Daten in die falschen Hände gelangen.
Das alles ist für mich Grund genug, mit meinen persönlichen Daten sehr vorsichtig zu sein und möglichst wenig über mich preiszugeben, mit Lügen hat das doch erstmal nichts zu tun.
Verschafft man sich auf diese Weise eine vollkommen neue Identität (z.B. in Foren und sozialen Netzwerken) kommt es schon auf die Zielrichtung an. Ich belüge hier bei Nickles ja keinen, wenn ich einen Nickname verwende, jeder weiß das und akzeptiert es ja auch.
Würde ich allerdings einen 'richtigen' falschen Namen verwenden und dazu in meinem Profil alle möglichen falschen Angaben machen, dann LÜGE ich tatsächlich.


heliotrop

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