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News: Win7 AV ist Abzocke

Microsoft warnt vor aktueller Scareware

Michael Nickles / 14 Antworten / Flachansicht Nickles

Die gewiss gemeinste Masche der Online-Kriminellen ist Scareware. Am Bildschirm öffnet sich ein Warndialog, der optisch jenem einer Anwendung nachempfunden ist, und teilt mit, dass dass System "verseucht" ist und schnelles Handeln angesagt ist.

Per Klick wird dann der Download eines helfenden Tools angeboten, das natürlich nichts anderes als Malware auf die Kiste schaufelt. Oder: das Tool findet angeblich schädliche Software und bietet gegen Zahlung die Entfernung an.

Das Microsoft Malware Protection Center warnt im Blog jetzt wieder mal vor einer aktuellen Masche dieser Art. Die Kriminellen untersuchen welcher Browser auf einem Rechner verwendet wird, und blenden im Fall von Internet Explorer, Firefox oder Chrome dann einen optisch nachgeahmten Warndialog ein.

Der empfiehlt die Installationen eines passenden Schutzprogramms namens "Win7 AV". Dieses Ding präsentiert sich nach Start dann wie ein professioneller Virenscanner und gaukelt auch vor, den Rechner zu scannen. Natürlich findet das zunächst kostenlose Win7 AV dann auch bösartige Viren und bietet deren Entfernung an.

Dafür braucht es dann natürlich die kostenpflichtige Vollversion von Win7 AV, die nichts tut, weil der Befall des Systems nur vorgegaukelt wurde. Fieserweise haben die Kriminellen für ihre Zwecke das Layout der Microsoft Security Essentails Webseite abgekupfert:


Zum Vergleich: links die Original-Sicherheits-Seite von Microsoft, auf der Microsoft seine kostenlosen Schutztools anbietet. Rechts die Seite der Kriminellen.

Was bleibt ist in diesem Fall also nur der billige Rat, Win7 AV einfach zu ignorieren, sich nicht drauf einzulassen.

Michael Nickles meint: Das Faszinierende bei derlei Scareware ist, dass man derlei Genauer vermutlich nicht mal gerichtlich an den Kragen gehen kann. Die behaupten halt, dass sich "Viren" auf dem Rechner befinden und verlangen Kohle fürs Säubern.

In einem Prozess zu beweisen, dass es sich da nur um Placebo-Software handelt, die eigentlich nichts tut, dürfte sich nur schwer beweisen lassen.

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