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News: Interessante Idee

Google-Chef empfiehlt bei Volljährigkeit Namenswechsel

Michael Nickles / 7 Antworten / Flachansicht Nickles

Mit der Ehrlichkeit im Internet nehmen es viele nicht allzu genau. Im Januar belegte eine Studie, dass viel geflunkert wird (siehe 12 Millionen Deutsche lügen im Internet).

Allerdings gibt es auch einen erschreckend hohen Anteil an Leuten, die ihr "Leben" im Internet auf dem silbernen Tablett servieren, in sozialen Netzwerken mit richtigem Namen und echtem Foto unterwegs sind.

Entsprechend ist es längst kein Geheimnis mehr, dass Firmen beim Check von Job-Bewerbungen längst recht gerne im Internet recherchieren. Das kann fatale Folgen haben, über die sich wohl vor allem Jugendliche nicht wirklich im Klaren sind.

Das Internet vergisst halt nichts, ein nachträgliches Löschen persönlicher Daten ist praktisch unmöglich. Jetzt sorgt ausgerechnet Google-Chef Eric Schmidt mit einer überraschenden Idee für Schlagzeilen.

In einem Interview mit dem Wall Street Journal spekuliert er zuversichtlich, dass der Tag kommen wird, an dem Jugendliche automatisch das Recht kriegen ihren Namen zu ändern, sobald sie volljährig sind. Dadurch ließen sich die "Jugendsünden" im Internet dann quasi eliminieren.

Michael Nickles meint: Die Idee hat gewiss was. Ich bezweifle allerdings, dass das Ändern des Namens ausreichen wird. Man denke nur an die technischen Möglichkeiten, Personen auf Bildern (und wohl auch in Videos) zu erkennen. Algorithmen, die automatisch das Altern einer Person fototechnisch simulieren, gibt es ja auch schon längst.

Es braucht zusätzlich zur Namensänderung theoretisch also auch eine Gesichtsoperation. Oder, vielleicht eine ganz andere Idee: einfach zu "Jugendsünden" stehen - die hat jeder verbrochen. Ein brauchbarer "Personalchef" sollte das Wissen und Ehrlichkeit honorieren.

Offen gesagt bezweifle ich allerdings, dass diese Hoffnung realistisch ist. Die beste Methode bleibt also: in sozialen Netzwerken möglicht nicht mit echtem Namen rummachen.

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Ball flach halten shrek3
Olaf19 Michael Nickles „Google-Chef empfiehlt bei Volljährigkeit Namenswechsel“
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Mein Realname ist ein Stück meiner persönlichen Identität. Den einfach so aufzugeben, wie man einen verschlissenen ollen Mantel in die Altkleidersammlung gibt, finde ich geradezu geschmacklos. Käme mir überhaupt nicht in die Tüte.

Mikes Überlegung, dass es mit dem Namen allein gar nicht getan ist, kommt noch dazu. Identität geht ja noch weiter.

Die beste Methode bleibt also: in sozialen Netzwerken möglicht nicht mit echtem Namen rummachen.

Zumindest der Familienname hat dort nichts zu suchen, schon gar nicht im Kontext mit dem Vornamen.

Nebenbei... der leichtfertige Umgang mit dem Medium Internet ist IMHO eine viel schwerwiegendere "Jugendsünde" als alk-seliges Gegröle am Strand von Ibiza oder Eimersaufen im Ballermann 6.

CU
Olaf

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