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News: High School Skandal

Schnüffelnde Schulleitung wird nicht angeklagt

Michael Nickles / 7 Antworten / Flachansicht Nickles

Die "Lower Merion High School" in Pennsylvania ist recht fortschrittlich. Schüler, die über kein eigenes Notebook verfügen, können sich kostengünstig eins bei der Schule mieten. Der Skandal ereignete sich dann im Februar 2010. Es kam raus, dass auf den Notebooks eine Schnüffelsoftware installiert war.

Damit konnten die Administratoren die Webcams der verliehenen Notebooks abrufen um die Schüler heimlich zu überwachen (siehe Schüler von Schule mit Webcam ausspioniert). Der Vorfall sorgte in den USA für enorme Schlagzeilen und Diskussionen, der Wikipedia-Beitrag darüber ist inzwischen "kilometerlang": Blake J. Robbins v. Lower Merion School District.

Grundsätzlich bestand von Anfang an kein Zweifel daran, dass die Überwachung von der Schulleitung angeordnet wurde, also kein "Scherz" der Administratoren war. Auch wurde die Sache geheim durchgezogen, Schüler und Eltern wussten nichts davon.

Gut sechs Monate hat das FBI in der Angelegenheit ermittelt und der zuständige Staatsanwalt hat jetzt eine überraschende Entscheidung gefällt, wie der Pressemitteilung des FBI zu entnehmen ist (siehe No Criminal Charges Filed Following Lower Marion School District Student Computer Monitoring Investigation): gegen die verantwortliche Schulleitung wird keine Anklage erhoben.

Grund: die Untersuchungen des FBI haben ergeben, dass keine kriminellen Absichten erkennbar waren. So weit bekannt, wurden die Webcams nur in Fällen angezapft, wo es einen begründeten Verdacht zum "Diebstahl" eines Notebooks gab.

Und das scheint oft der Fall gewesen zu sein: über 58.000 Bilder wurde binnen zwei Jahren von den Schülern heimlich geknipst.

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