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News: Nvidia GTX 460 fordert heraus

Grafikschlacht in der Mittelklasse hat begonnen

Michael Nickles / 13 Antworten / Flachansicht Nickles

Nach jahrelangem Kopf-An-Kopf-Rennen hat AMD/ATI bei DirectX 11 Grafikkarten Nvidia ordentlich abgehängt. Nach erheblicher Verspätung kamen Ende März 2010 endlich die ersten "Fermi-Karten" von Nvidia raus.

Die GTX470 und GTX480 (350 und 500 Dollar) waren allerdings recht teure Highend-Modelle (siehe Nvidia Fermi-Preise sind bekannt), für die Mittelklasse (typischerweise um 200 Dollar) hatte Nvidia in der DirectX 11 Ecke nichts zu bietet. AMD/ATI indessen hat inzwischen dieses Marktsegment und auch die Lowend-Ecke mit preiswerten Modellen versorgt.

Kurzum: wenig Auswahl in der Mittel- und Unterklasse. Und auch in der Highend-Ecke war die Entscheidung für ein Nvidia-Modell kitzlig. Denn bereits im Vorfeld hatten Tests ergeben, dass die Karten alles andere als erwartete sensationelle Leistung bringen (siehe Fatales Testergebnis für neue Nvidia-Grafikkarten).

Jetzt lässt Nvidia endlich eine Mittelklasse-GPU raus:GF104. Der Prozessor wird mit neuer Fertigungstechnik produziert, wird weniger heiß als die erste Fermi-GPU GF100, wodurch sich kompaktere und leisere Grafikarten bauen lassen. Entsprechende GTX460 Grafikkarten mit 768 MByte Speicher sollen gemäß Nvidia-Preisempfehlung rund 220 Euro kosten, für die 1 GByte Versionen fallen rund 250 Dollar an.

Es ist wie immer davon auszugehen, dass die Karten-Hersteller die Modelle eine Ecke günstiger anbieten. Aktuell werden die neuen Nvidia-Modelle natürlich ausgiebig durchgebenchmarkt. Und diesmal sieht es recht gut aus für Nvidia. Die neue GPU hat gutes Potential um gegen die aktuelle AMD/ATI-Mittelklasse anzutreten.

Hinweis: Grün und blau müssen sich leider alle ärgern, die sich kürzlich eine Karte der Geforce GTX 465 für rund 270 Euro gekauft haben. Aktuelle Vergleichstest belegen, dass diese Karte, die noch auf der "alten" Fermi-GPU basiert, generell nicht schneller ist, als die deutlich günstigeren neuen GTX 460 Modelle.

Konkret macht die GTX 465 jetzt also keinen Sinn mehr und dürfte wohl bald ausrangiert werden. Die GTX 465er wurden erst vor rund einem Monat rausgelassen und es verwundert, dass Nvidia sie nicht gleich weggelassen hat.

Ein Trost für 465er Besitzer: so weit bekannt, verbauen diverse Grafikkarten-Hersteller auf ihren 465er Karten eine stärkere 470er GPU, die halt als 465er verkauft wird. Diese 465er lassen sich durch ein Firmware-Update "entriegeln" und haben dann die Leistung einer 470er.

Die Sache birgt natürlich immer ein gewisses Risiko. Eventuell muss auch die Spannung angehoben werden, damit so eine aufgebohrte 465er stabil läuft.

Michael Nickles meint: Na endlich. In der Grafik-Mittelklasse gibt es endlich mal wieder etwas Bewegung, eine Alternative zu AMD/ATI. Jetzt benchmarken alle wie irre rum um zu ermitteln, ob AMD/ATI oder Nvidia die coolere Karte hat. Das ist verdammt schwierig.

Die Ergebnisse schwanken je nach "Qualitätseinstellung", es muss also sehr scharf verglichen werden. Und bei der Entscheidung zwischen AMD/ATI und Nvidia gibt es für viele noch technische Aspekte abseits von Geschwindigkeit.

Beispiel: Mehrbildschirm-Betrieb. AMD/ATI lässt mit seiner Eyefinity-Lösung den Betrieb von drei Monitoren an einer Grafikkarte zu. Bei Nvidia braucht es dazu mindestens zwei Grafikkarten. Hinzu kommt dann noch der 3D-Faktor. Nvidia's "3D Vision" ist eine interessante und flexible Lösung, wenn auf mehreren Schirmen in 3D gezockt werden soll.

Weiterer Faktor: GPU-Missbrauch als "Rechenknecht". Nvidia hat hier mit CUDA aktuell wohl die Nase vorn. Geht es um ein energiesparsames System, dann ist momentan die AMD/ATI-Ecke interessanter.

Kurzum: Alleine anhand von Benchmarks zu entscheiden, ist schwierig. Es gibt zu viele Faktoren, die individuell entschieden werden müssen.

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