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News: Erstmals durchgecheckt

VP8 und H.264 im Qualitätsvergleich

Michael Nickles / 2 Antworten / Flachansicht Nickles

Dass die Tage von Adobes Flashplayer bei Videowiedergabe im Internet gezählt sind, ist längst klar. Videos werden künftig über das HTML5-Video-Tag in Webseiten eingebunden, fürs Abspielen braucht es kein "Plugin" mehr.

Allerdings streiten die Browser-Hersteller unverändert, mit welchem Codec die Sache erledigt werden soll. Gestritten wird beispielsweise um H.264 und Ogg Theora. Als Google kürzlich den Video-Kompressions-Experten on2 und damit dessen VP8-Codec gekauft hat, wurde spekuliert, dass Google VP8 als Open Source freigeben wird (siehe Google soll HTML5-Video mit Open Source durchsetzen).

Das ist inzwischen auch passiert. Und selbst Microsoft, das eigentlich auf H.264 beharrte, hat inzwischen mitgeteilt, dass der kommende IE9 auch VP8 untersützten wird. Bleibt natürlich nebenbei die Frage, welcher Codec eigentlich nun am effektivsten ist, die beste Bildqualität bei wenig Bandbreiten-Verbrauch liefert. Streamingmedia.com hat jetzt die beiden Codecs H.264 und VP8 mal gegeneinander antreten lassen.

Dazu wurde Sorenson Media gebeten, eine Testvideodatei mal in beiden Formaten zu codieren. Das Testvideo im 4:3 Bildformat wurde in Auflösung 480x360 mit einer Datenrate von 438 kbps codiert.

Eigentlich werben die VP8-Erfinder ja damit, dass sie bei deutlich geringer Bandbreite gleiche oder sogar bessere Qualität als die Konkurrenz bieten. Im kurzen Vergleichstest von Streamingmedia.com bewahrheitete sich das nicht. Bei Videosequenzen mit wenig Bewegung (die leichteste Übung) gibt es zwischen H.264 und VP8 keine wirklich erkennbaren Unterschiede.

Je mehr schnelle Bewegungen stattfinden, desto besser behauptet sich H.264 - es gibt weniger Mosaik-Effekte und das Bild scheint schärfer zu bleiben. Die Qualitätsunterschiede bewegen sich allerdings im minimalen Bereich, normale Menschen werden vermutlich keinen Unterschied sehen.

Kritisch ist natürlich auch, welcher Encoder verwendet wird - für H.264 gibt es beispielsweise auch die kostenlos X.264 Alternative. Wer sich ein eigenes Bild machen will, findet konkrete Vergleichsbilder im Beitrag von Streamingmedia.com.

Michael Nickles meint: Dass Google VP8 als Open Source freigegeben hat und dass sogar Microsoft VP8 unterstützen wird, ist toll. Ich werde allerdings auf H.264 beziehungsweise den kosten X.264 setzen, der bei diversen kostenlosen Video-Tools (avidemux) und Playern /(vlc) bereits direkt drinnen ist.