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News: Interessantes Experiment

Kann das Ipad unterwegs ein Notebook ersetzen?

Michael Nickles / 11 Antworten / Flachansicht Nickles

Apples Ipad ist nicht als "Notebook-Ersatz" gedacht, es ist ein "Medien-/Internet-Konsumier"-Gerät. Es kann vieles besser als ein Notebook oder Netbook, aber nicht alles. Wer viel unterwegs ist muss sich also entscheiden, ob er Ipad und Notebook gemeinsam mit sich rumschleppt. Aber wer will das schon?

Computerworld Autor Mitch Wagner hat deshalb mal knallhart ausprobiert, ob das Ipad bei geschäftlichem Einsatz unterwegs ein Notebook vielleicht doch ersetzen kann und einen sehr lesenswerten Bericht veröffentlicht: On the road with the iPad: Can you leave the laptop home?.

Es dauerte nicht lange, bis Mitch Wagner bei seinem Experiment unterwegs über knifflige Probleme stolperte. Das erste war eine PowerPoint-Präsentation, die er für ein Geschäftstreffen noch mal überarbeiten wollte.

Zwar gibt es beim Ipad die Präsentationsanwendung Keynote, die allerdings wohl nur theoretisch wirklich PowerPoint-kompatibel ist. So wurde beispielsweise die Schriftart "Dingsbats" nicht akzeptiert und die Präsentation mit dem Ipad fiel dadurch ins Wasser, es musste ein echter Laptop "ausgeliehen" werden.

Wagner verwendet für Kommunikation und Diskussionen unter anderem das neue Google Wave. Wave funktioniert eigentlich plattformübergreifend mit den Browsern Firefox, Chrome und auch Apple's Safari. Bei letzterem allerdings nur in der Desktop-Version und nicht auf dem Ipad.

Auch Apples verzicht auf Flash führte zu einem Problem. Und zwar nicht, weil Wagner spielen oder Videos gucken wollte, sondern weil er in seinem Blog für Kommentare unter anderem einen Flash-basierten MP3-Player verwendet.

Und es gab weitere Dinge, die beim Ipad als "Notebook-Ersatz" nervten. Der Autor kritisiert unter anderem, dass das Ipad kein "richtiges Dateisystem" hat, wie von "normalen" Betriebssystemen her gewohnt. Dokumente werden beispielsweise nur direkt "innerhalb ihrer Anwendungen" gespeichert. Das gewohnte Verwalten unterschiedlicher Dokumente in einem gemeinsamen Verzeichnis zu speichern, ist wohl nicht möglich.

Als unpraktisch erwies sich der Browser in einem Punkt: mehrere Bookmarks aus einem Verzeichnis lassen sich nicht in einem Rutsch öffnen.

Mitch Wagner ärgerte sich auch drüber, dass er öfters gerne mal PDFs speichert (beispielsweise Belege bei Online-Banking). PDFs lassen sich auf dem Ipad allerdings nicht speichern.

Schließlich vermisste er auch diverse Anwendungen seines Macs auf dem Ipad, die es dort zwar in ähnlicher Form, aber nicht identisch bedienbar gibt.

Erwartungsgemäß gab es beim "Ipad-Experiment" natürlich auch sehr Positives zu berichten: das Gerät wiegt wenig, lässt sich schnell ein-/ausschalten und hat eine erstaunliche Akku-Laufzeit. Gelobt wurde schließlich auch die Bedienungsergonomie: das Gerät handhabt sich unterwegs bequemer als ein Notebook, wenn kein passender "Tisch" vorhanden ist.

Michael Nickles meint: Wie gesagt, ein sehr lesenswerter Praxisbericht. Dass einige der geplanten Dinge in die Hose gehen müssen, war natürlich abzusehen. Und Apple bewirbt das Ipad ja auch nicht als "Notebook-"Alternative.

Diverse von Mitch Wagner beschriebene Mängel müsste es allerdings wirklich nicht geben! Und damit ist klar, dass Apple-Konkurrenten im Tablet-PC-Markt durchaus Chancen haben, Dinge besser zu machen.

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Volle Zustimmung. angelpage
War zu erwarten schuerhaken
Markus Klümper Michael Nickles „Kann das Ipad unterwegs ein Notebook ersetzen?“
Optionen

@Schuerhaken:

Apple hin, Apple her: Es reicht nicht, ein Gerät mit guter Hardware und sehr guter Usability zu entwickeln.Wichtig ist am Ende, ob alle Aufgaben damit erledigt werden können. Ich kann bei meinem iPhone sicher damit leben, daß die Anruflisten beschissener zu händeln sind als mit einem 15 Jahre alten Nokia-Handy. Aber wenn auf dem iPad Dinge grundlos oder oder eventuell aus idealistischem Kalkül unpraktisch gemacht werden, dann kann einen User das schon aufregen.

Die Prämisse lautet: 100% meiner Aufgaben muß ich erledigen können. Da ist es kein Trost wenn 80% der der Jobs perfekt gemacht werden und 20% überhaupt nicht. Dann lieber 100% mittelmäßig.Es zählt das Ergebnis. Schönheit ist etwas fürs Auge, aber keine Tugend.

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