Allgemeines 21.915 Themen, 147.228 Beiträge

News: Alle fünf Tage Ärger

Windows-Anwender patchen sich blöd

Michael Nickles / 33 Antworten / Flachansicht Nickles

Mit jeder neuen Windows-Version oder sonstiger Software, wirbt Microsoft damit, dass sie die Produktivität enorm steigern soll. Eine vernichtende Bilanz hat jetzt das Sicherheitsunternehmen Secunia gezogen. Secunia bietet unter anderem eine für Privatanwender kostenlose Anwendung namens Secunia Personal Software Inspector (PSI) an.

Das ist eine Patch-Management-Lösung für Windows, die hilft, alle installierten Anwendungen auf aktuellem Stand zu halten. Secunia hat jetzt die installierten Windows-Anwendungen von rund zwei Millionen PCs weltweit untersucht.

Ergebnis: damit ein typischer privater Anwender seinen PC immer auf dem aktuellsten Stand hat, muss er pro Jahr durchschnittlich 75 Patches/Updates von durchschnittlich 22 verschiedenen Anbietern installieren. Rund alle fünf Tage ist also ein Patch/Update fällig. Es geht also nicht nur um die monatlichen Microsoft-Patchdays, sondern generell um alle Anwendungs-Nachbesserungen.

Secunia weist in seinem Bericht nicht ausdrücklich darauf hin, dass nur Windows-basierte PCs gemeint sind. In Hinblick auf den Marktanteil von Windows und die Tatsache, das Secunia seinen "Patch-Scanner" sowieso nur für Windows anbietet, ist allerdings kaum ein anderer Rückschluss möglich.

Michael Nickles meint: Das ständige Patchen ist nervenzermürbend. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass Windows in sehr vielen (den meisten?) Fällen danach einen Neustart erfordert. Bislang hat Microsoft komplett versagt, Windows-Anwendern das frischhalten ihres Systems zu erleichtern.

Andernfalls würde es so eine Patch-Management-Lösung wie die von Secunia gewiss nicht brauchen. Linux ist Windows in diesem Punkt Meilen voraus. Da ist es schon lange üblich, dass es EINEN automatischen Update-Mechanismus für ALLE installierten Anwendungen gibt - so man die Anwendungen über die "Installationsroutine" des jeweiligen Linux - also nicht manuell - installiert hat.

Klar - auch bei Linux geht "alle Weile" eine Sprechblase auf und teilt mit, dass Aktualisierungen vorhanden sind. Die werden dann mit EINEM Mausklick in einem Rutsch installiert und das System ist komplett aktualisiert. Und meist ist dazu nicht mal ein Neustart (beziehungsweise höchstens einer) nötig.

Ich probier übrigens grad diese kostenlose Patch-Management-Lösung von Secunia aus. Die ist grad dabei meinen Rechner nach installiertem Zeugs zu scannen und hat diesen Job nach rund 15 Minuten bereits zu ca 5 Prozent erledigt. Bin gespannt, was rauskommt. Ich schreib ein Update zu dieser News, sobald ich es weiß.

UPDATE: Nach ca 30 Minuten war das Tool mit dem Scannen fertig und hat auf meinem System 10 Sicherheitsbedrohungen ermittelt beziehungsweise aktuellere Versionen installierter Anwendungen gefunden.

Darunter auch alte Tools wie den Texteditor "Notepad++", den ich schon eine Ewigkeit nicht mehr beutzte, aber halt zu deinstallieren vergessen habe. Dass sich auf meinem Rechner eine "veraltete" Version des VLC-Players befindet, hat das Tool nicht mitgekriegt. Restlos unbrauchbar ist schließlich die Methode, die das Tool zur Lösung anbietet.

Es liefert eigentlich für jedes gefundene Problem nur den Download-Link, wo man sich die neue Version runterladen kann, um sie manuell zu installieren.

Ich werde jetzt erstmal den "Secunia Personal Software Inspector" deinstallieren. Das Ding ist mir zu nutzlos.

bei Antwort benachrichtigen
Hühnerschregga Michael Nickles „Windows-Anwender patchen sich blöd“
Optionen

Ich versteh den Stress auch nicht so ganz. Unter ubuntu werde ich auch alle paar Tage aufgefordert, updates zu installieren. Natürlich ist es da besser geregelt, da gleich alle Programme mit aktualisiert werden. Dennnoch muss ich hin und wieder neustarten. Auch wenn ich dazu nicht gezwungen werde.

Unter Windows 7 bekomme ich von den Betriebssystem-updates fast nix mit. Nur steht beim Herunterfahren auf einmal "Updates werden installiert". Also nix mit Neustart in dem Sinne.

Das war bei XP natürlich viel fieser gelöst... wenn ich mich nur dran erinnere, dass dieses blöde "bitte neustarten" alle 30sek wieder hochsprang... schrecklich.

Andere Windows-Programme, bei denen mir ein Update wichtig ist (Virenscanner, Firefox, Thunderbird) haben die Autoupdate-funktion aktiviert. Beim Virenscanner merk ich nicht, dass er sich updated und bei TB und FF muss ich einmal (bzw zweimal, Win7 will auch meckern) bestätigen, dass ich das möchte.
Finde ich jetzt nicht übertrieben anstrengend.

Die IT-Welt ist nunmal verdammt schnelllebig und ständig wird was neues Entwickelt oder alte Löcher gefunden... muss man sich mit abfinden.

Mfg, Hühnerschregga

bei Antwort benachrichtigen
Selbst entscheiden schuerhaken