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News: Gruselstudie veröffentlicht

Malware und Spam: Was 2010 zu befürchten ist

Michael Nickles / 11 Antworten / Flachansicht Nickles

Der Sicherheitsexperte Kaspersky hat jetzt seinen neuesten Jahresbericht 2009 veröffentlicht. Wenig überraschend wurde der Conficker-Wurm als gefährlichste Malware-Epidemie des vergangenen Jahres bezeichnet.

Im November 2009 soll Conficker weltweit bereits über sieben Millionen Rechner befallen haben. Der Kampf gehen das Conficker-Botnetz ist laut Kapsersky sehr schwierig, da dessen Schöpfer die modernsten und effektivsten Schädlings-Technologien einsetzen.

Der Kampf gegen Spam scheint unverändert komplett für den Arsch zu sein: gegenüber 2008 wurde ein Spam-Zuwachs um drei Prozent verzeichnet. Die meisten Cyberkriminellen operierten laut Kaspersky-Bericht in den vergangenen drei bis vier Jahren von China aus.

Alleine im Jahr 2009 registrierte Kaspersky Lab 73.619.767 Netzattacken, von denen mit 52,70 Prozent über die Hälfte erneut von chinesischen Internet-Ressourcen ausgingen. Dennoch scheint das "Böse" aus China einen Abwärtstrend zu haben. 2009 verringerten sich die ermittelten Attacken aus China von 79 Prozent auf 53 Prozent.

Weiter liefert Kasperkys Bericht auch Prognosen, mit welchem Grauen 2010 zu rechnen ist. Die Sicherheitsexperten gehen davon aus, dass sich die Angriffsziele allmählich verschieben werden.Und zwar weck von direkten Webattacken, hin zu P2P-Netz-Verseuchung. Bereits 2009 wurde in Torrent-Netzwerken die Verbreitung zahlreicher Schadprogramme beobachtet, 2010 soll es schlimmer werden.

Mit Komplikationen ist auch bei mobilen Plattformen wie Iphone- und Android-Smartphones zu rechnen. Cyberkriminelle interessieren sich zunehmend für diese Geräte. Am "sichersten" fahren aktuell noch Apple Iphone-Nutzer. Allerdings nur dann, wenn sie auf "Hacken" ihres Gerätes verzichten. Kritisch sieht es bei Android-Handys aus.

Deren Nutzer können sich Anwendungen aus beliebigen Quellen installieren und entsprechend größer ist die Gefahr, sich dabei Schadsoftware einzufangen. Das Problem ist wohl, dass die Kontrolltechnologien für die zu veröffentlichenden Anwendungen noch unzulänglich sind. Und das werden die Cyberkriminellen ausnutzen.

Zur neuen "Goldgrube" für Spammer werden aus Sicht Kasperskys wohl soziale Netzwerke und Blogs werden. Bereits im vergangenen Jahr waren Facebook und Twitter die beliebtesten Zielscheiben der Cyberkriminellen.

2010 wird die Menge an unerwünschten Nachrichten in sozialen Netzwerken voraussichtlich weiter zunehmen. Kaspersky geht davon aus, dass die Spammer sowohl ihre alten Methoden verbessern als auch mit neuen Tricks loslegen werden.

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Olaf19 Michael Nickles „Malware und Spam: Was 2010 zu befürchten ist“
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Solche Prognosen sind meist stark übertrieben, um - je nach Medientyp - hohe Auflagen / Einschaltquoten / Zugriffszahlen zu erzielen. Ich würde mich erst einmal nicht verrückt machen lassen und dem Rest des Jahres 2010 genau so gelassen entgegenehen wie allen Jahre zuvor.

Einen Spam-Zuwachs von 3% finde ich noch nicht dramatisch - mit meinen persönlichen Beobachtungen deckt sich das eh nicht. Wie einige andere User auch, wir hatten das Thema mehrmals im letzten Jahr, ist mein Eindruck eher, dass Spam deutlich abgenommen hat.

Beispiel GMX: Früher hatte ich jeden Tag eine Benachrichtigung über mindestens(!) eine neue Mail im Ordner Spamverdacht, heute nur noch alle paar Tage oder einmal die Woche. Auch hier bei Nickles.de oder auf meiner eigenen Domain kommt nur sporadisch Spam an.

Wesentlich beunruhigender finde ich Geschichten wie Drive-by-Downloads oder Skripte, die via Werbebanner auf prinzipiell vertrauenswürdigen Seiten eingeschleust werden. Ganz schlimm: Betriebssystemunabhängige Angriffe, die sich gar nicht gegen meinen lokalen Rechner richten, sondern die z.B. einen DNS-Server so verbiegen, dass ich auf eine Phishing-Seite umgeleitet werde.

Beispiel: Ich gebe www.sparda-bank-hamburg.de ein und denke an nichts Böses, lande aber auf einer Phishingseite und erledige dort nichtsahnend eine Überweisung, wobei dann ein Vielfaches des gewünschten Betrages auf einem ganz anderen Konto landen könnte...

CU
Olaf

"Das sind Leute, die von Tuten und Ahnung keine Blasen haben" (ein Reporter auf die Frage nach der politischen Bildung des typischen Anhangs von Donald Trump)
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